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SRAM Roam 30 und Roam 40: Neue Laufräder für den All-Mountain-Bereich

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Roam 30 und Roam 40: In Terlago (Trentino) wurden uns neue Laufräder von SRAM vorgestellt. Die beiden Modelle runden die All-Mountain Laufrad-Kollektion neben den Top-Modellen Roam 50 und Roam 60 preislich nach unten ab. Sie kommen in allen drei Laufradgrößen und bleiben der SRAM-Philosophie hinsichtlich Laufrädern treu: Die Räder sollen die bestmögliche Balance zwischen Gewicht, Steifigkeit und Stabilität bieten – und das jetzt zu attraktiveren Preisen.

Übersicht

Die besten Fahreigenschaften sollen das Ziel bei der Entwicklung gewesen sein – nur wie erreicht man die? Bei SRAM ist man überzeugt, dass das nur durch eines zu erreichen ist: Balance. Leichtigkeit, Haltbarkeit, Steifigkeit, Gewichtsverteilung und Durchschlagschutz sind nicht gerade einfach zu vereinen. SRAM will es dennoch bestmöglich versuchen, den besten Kompromiss bieten. Das heißt: Die beste Balance für den gegebenen Einsatzbereich.

Auch die Vorderradnabe ist dreiteilig gefertigt
# Auch die Vorderradnabe ist dreiteilig gefertigt

Der Haken an der Sache: Wie verkauft man das? Den besten Kompromiss kann man nicht mit einer Waage allein vorführen, die optimale Balance lässt sich nur dann erfahren, wenn man alle Aspekte einmal auf die Probe stellt. Die Botschaft also: Auch wenn SRAM Räder weder die leichtesten noch die breitesten noch die stabilsten sein mögen, so können sie doch die besten sein.

SRAM bietet bisher drei Linien von Laufrädern an: Rise, Roam und Rail. Während sich die Rise-Räder an Cross Country Fahrer richten und eine Innenweite von 19 mm aufweisen, stellt die Roam-Serie das All-Mountain-Angebot mit 21 mm Innenweite dar. Die Rail-Laufräder richten sich an Enduro-Fahrer und kommen mit einer Maulweite von 23 mm. In jeder der Modellpaletten steht eine höhere Zahl für ein höheres Preis- und Performance-Level.

Technische Finessen

SRAM macht an seinen Laufrädern einige Sachen anders als andere Hersteller. Anders, aber auch recht clever: Während Straightpull-Speichen im ersten Moment recht Ersatz-unfreundlich klingen, weil sie laufradspezifisch sind, so entschädigt SRAM mit dem „Solo Spoke“ getauften Konzept: Jede einzelne Speiche im gesamten Laufradsatz ist identisch. Links oder rechts, Vorder- oder Hinterrad: Alle Speichen weisen die gleichen Maße auf. Somit genügt es tatsächlich einen Typ Ersatzsspeiche mitzunehmen. Ähnlich vereinfacht hat SRAM die Endkappen-Adapter. Sie sind links und rechts identisch ausgeführt, was die Austauschbarkeit ebenfalls erleichtert. Einzige Ausnahme bilden Hinterrad-Naben, an denen XD-Freilaufkörper zum Einsatz kommen – hier sind links und rechts unterschiedliche Endkappen von Nöten.

24 Straightpull-Speichen - die Speichen vorne und hinten, links und rechts sind identisch.
# 24 Straightpull-Speichen – die Speichen vorne und hinten, links und rechts sind identisch.

Auch bei den Dichtungen der Lager hat man scharf nachgedacht, was wirklich sinnvoll ist. Das Ergebnis aus Sicht der SRAM-Mitarbeiter: Auf den beiden Seiten des Lagers kommen unterschiedliche Dichtungen zum Einsatz. Nach außen werden Kontaktdichtungen eingesetzt, die bessere Abdichtung und etwas höhere Reibung aufweisen. Nach innen hin verwendet man kontaktfreie Dichtungen, um die Reibung zu minimieren. Freilauf und Nabenkörper sind durch eine Labyrinth-Dichtung voneinander getrennt.

Roam 30

SRAM Roam 30 heißt der neue Einstieg in die Laufradwelt von SRAM. Dabei will man die allermeisten Merkmale der teureren Laufräder mit übernommen haben, wodurch auch beim günstigsten Rad der Kollektion die Qualität stimmen soll.

Das neue, günstigste Rad aus dem Hause Sram: Roam 30
# Das neue, günstigste Rad aus dem Hause SRAM: Roam 30

Konkret heißt das: Man verwendet das identische Felgenprofil wie bei den teureren Roam 40 und Roam 50 Rädern und identische Naben. Um den Preis zu reduzieren ist die Felge allerdings gesteckt ausgeführt, die Nippel sind aus Messing und die Speichen mit einem konstanten Durchmesser von 2.0 mm versehen. Dabei soll die gesteckte Felge die selbe Belastbarkeit aufweisen wie das geschweißte Pendant. Warum man dann überhaupt noch schweißt? Weil eine gesteckte Felge kein UST-Zertifikat kriegt, da ohne Dichtmilch ganz langsam Luft durch den Spalt entweichen kann.

Da in der Praxis aber zumindest niemand, den ich kenne, Tubeless ohne Milch fährt, dürfte es sich dabei um einen eher geringen Nachteil handeln. Der Felgenstoß ist über eine etwa 50 mm lange Muffe verbunden. Diese Muffe hat gegenüber anderen gesteckten Felgen den Vorteil, dass sie wirklich nur am Felgenstoß zusätzliches Material einbringt. Bei manch anderen Felgen dieser Preisklasse werden zwei Stifte statt einer Hülse verwendet, in Konsequenz muss im gesamten Felgenring die Aufnahme für die Stifte eingebracht werden, was das Gewicht in die Höhe treibt.

Um höhere Drehmomente aufnehmen zu können, sind die Speichen übereinander aufgehängt und in einem größeren Winkel zur Normalen aufgehängt.
# Um höhere Drehmomente aufnehmen zu können, sind die Speichen übereinander und in einem größeren Winkel zur Normalen aufgehängt.

Der Freilauf kommt mit 26 Zähnen und zwei Sperrklinken, die synchron eingreifen. Anders als bei vielen anderen Freiläufen ist der Stahleinsatz im Nabenkörper nicht eingeschraubt, sondern eingepresst. Die Kraftübertragung erfolgt dadurch durch ein Vielzahnprofil und nicht über das Gewinde. Ziel: die Sperrklinken wirklich synchron und nicht leicht versetzt eingreifen lassen. Wenn dies nicht der Fall ist, entsteht eine Querkraft, die von den Lagern aufgenommen werden muss. Zusätzliche Kräfte auf den Lagern reduzieren aber deren Haltbarkeit. Die Sperrklinken selbst werden von Blattfedern betätigt. Wer später einmal upgraden will, weil ihm der Auslösewinkel von 12,8° zu groß ist, der kann auch die anderen SRAM Freilaufkörper montieren. Das ändert zwar nichts an der Anzahl an Zähnen, dafür aber an der Anzahl möglicher Eingriffe.

Im Schnittmodell sind die mehrteilige Konstruktion des Nabenkörpers ebenso zu erkennen wie...
# Im Schnittmodell sind die mehrteilige Konstruktion des Nabenkörpers ebenso zu erkennen wie…

... die vierfache Lagerung und der durch ein Vielzahnprofil verbundene Freilaufring.
# … die vierfache Lagerung und der durch ein Vielzahnprofil verbundene Freilaufring.

Felge und Nabe werden von 24 geraden Speichen verbunden, sowohl vorne als auch hinten. Weil Speichen nach den Tests der SRAM Mitarbeiter meistens entweder am Kopf oder am Sitz brechen, hat man den Kopf um 10 % auf 2.2 mm aufgewertet, verwendet aber ansonsten das einfache, durchgängig 2.0 mm starke Material. Wirklich lobenswert ist, dass die Räder mit jeder Gabel und jedem Rahmen und jeder Schaltung kompatibel sein sollten: Am Vorderrad gibt es Adapter für Schnellspanner, 15 mm Achse und 20 mm Steckachse. Am Hinterrad besteht die Qual der Wahl zwischen Schnellspanner, 12X135 mm und 12X142 mm, sowie konventionellem oder XD-Freilaufkörper.

Die Vorderradnabe kann durch Adapter auf 20 mm, 15 mm und 9 mm Achsen angepasst werden.
# Die Vorderradnabe kann durch Adapter auf 20 mm, 15 mm und 9 mm Achsen angepasst werden.

Unterm Strich landet der Laufradsatz bei einem Gewicht von 1730 g in 26″, 1785 g in 27,5″ und 1870 g in 29″. Die unverbindliche Preisempfehlung liegt bei 441 €.

Roam 40

Roam 40 kommen, Rise 40 gehen. Der Grund: Die neuen Roam-Räder stechen die älteren Rise 40 in jeder Hinsicht aus und kosten gleich viel – warum also die alten weiter anbieten?

Die Roam 40 Räder: Erhältlich in allen Größen und mit attraktivem Gewicht
# Die Roam 40 Räder: Erhältlich in allen Größen und mit attraktivem Gewicht. 

Tatsächlich bieten die Roam 40 Laufräder alle Eckdaten, die man sich wünschen kann: Geschweißte Felge, selbstsichernde Alu-Nippel, konifizierte Speichen, ein Freilauf mit 52 Zähnen und ein geringes Gesamtgewicht. Das Felgenprofil ist zwar identisch zu dem von Roam 30, wird allerdings (wie auch bei der Roam 50) geschweißt und ist dadurch ein paar Gramm leichter. Dadurch ist die Felge, die nur im Komplettrad erhältlich ist, UST kompatibel. Das Felgenprofil hat eine stark variierende Wandstärke. Das Profil wurde mit Hilfe von Finite Elemente Methoden simulativ optimiert und ist, auch das inzwischen typisch SRAM, asymmetrisch ausgeführt. Auch dadurch wird die überall identische Speichenlänge möglich, die Asymmetrie der Felge gleicht die Asymmetrie des Freilaufs am Hinterrad und die der Scheibenbremse am Vorderrad aus. Die Roam 40 Felge wiegt 428 g in 26”, 446 g in 27,5” und 480 g in 29” bei einer Innenweite von 21 mm (Außen: 25,5 mm).

Asymmetrisches Felgenprofil mit variierender Wandstärke
# Asymmetrisches Felgenprofil mit variierender Wandstärke – identisch bei Roam 30 und Roam 40, bis auf das Fügeverfahren. 

Während die Nabenkörper äußerlich wie aus einem Stück erscheinen, sind sie in Wirklichkeit aus mehreren Einzelteilen gefügt. Die beiden Flansche werden einzeln extrudiert, abgedreht und gefräst; der Mittelteil ist als Alu-Druckguss hergestellt. Die drei Einzelteile werden dann miteinander verklebt, ganz ähnlich wie es DT und einige andere Firmen mit ihren Naben auch machen.

Während auch hier der Freilauf über 26 Zähne im Nabenkörper verfügt, wird er mit 4 Sperrklinken bestückt, von denen immer 2 abwechselnd im Eingriff sind – dadurch kann der Freilauf in 52 statt 26 Positionen einrasten, der Auslösewinkel wird auf 6,9° reduziert.

Durch den nur halb auf dem Kugellager sitzenden Freilaufkörper kann das Lager größer dimensioniert werden
# Durch den nur halb auf dem Kugellager sitzenden Freilaufkörper kann das Lager größer dimensioniert werden

An Speichen und Nippeln wird gegenüber den Roam 30 Laufrädern das meiste Gewicht gespart: Die Nippel sind aus Alu, die Speichen konifiziert. Die Alu-Nippel weisen ein zum Ende hin zulaufendes Gewinde auf, welches als mechanische Schraubensicherung fungiert. Die Speichen verjüngen sich von 2.0 auf 1.8 mm, der Nippelsitz ist ebenfalls auf 2.2 mm verstärkt. Die Wahl auf Flachspeichen fiel vor allem aus Montagegründen: Weil gerade Speichen zum Einsatz kommen, muss beim Anziehen der Nippel gegengehalten werden – dies ist mit Flachspeichen schlicht einfacher als mit Rundspeichen.

Das Gewicht für den Laufradsatz liegt beim Roam 40 bei 1560 g in 26”, 1615 g in 27,5” und 1695 g für 29 “. Die Preisempfehlung liegt bei 618 €.

Zusammenfassung

Roam 30 und Roam 40 heißen die zwei neuen Laufradsätze aus dem Hause SRAM. Hier haben wir die wichtigsten Merkmale für euch zusammen gefasst:

  • Einsatzbereich: „Mountainbiken. Wenn Du nicht etwas Ungewöhnliches auf Deinem Rad machst, dann sind die Roam-Räder die richtigen dafür.“
  • Merkmale: Identische Speichen überall, asymmetrisches Felgenprofil mit 21 mm Innenbreite, für jedes Achsmaß und auch mit XD-Freilauf zu haben. Mit 12,8° (Roam 30) oder 6,9° (Roam 40) Auslösewinkel und gesteckter (Roam 30) oder geschweißter (Roam 40) Felge.
  • Gewicht: 1730 – 1870 g (Roam 30) / 1560 – 1695 g (Roam 40)
  • Preis: 441 € (Roam 30) / 618 € (Roam 40)
  • Verfügbar ab Juni 2014

Bike der Woche: Kokua Jumper Laufrad von IBC-User „Surtre“

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Diese Bike der Woche ist alles andere als gewöhnlich: Das Kokua Jumper von User Surtre aka Roman ist mit Scheibenbremse, knapp über 3 kg Gewicht und allerlei selbst modifizierter und angepasster Komponenten ein absolutes Einzelstück. Wie es zu diesem Rad gekommen ist und wie es sich anfühlt, die kleine Tochter auf diesem Rad die ersten Fahrversuche machen zu sehen, beschreibt er in diesem Artikel für uns. Keine Frage: Dieses Rad ist ein absolut einmaliges Bike der Woche.

Abendsonne
# Abendsonne - noch mit der provisorischen Leitungsführung

Bike der Woche

Kokua Jumper von IBC-User Surtre

MTB-News.de: Hey Roman, Gratulation zu deinem Bike! Wie ist dein Bike der Woche zu dem geworden, was es ist?

Anfang 2013 haben wir nach langen Warten und Suchen ein gebrauchtes Kokua Jumper für unsere Tochter (damals noch nicht mal ein Jahr alt) gekauft. Dass es nicht original bleiben wird, war schon vor dem Kauf klar: Meine Frau ist zum Glück auch detailverliebt und fahrradvernarrt. Mehrere Farbkonzepte wurden aus Gewichtsgründen über den Haufen geworfen: Der Rahmen sollte roh bleiben, die Felgen mussten knallig werden. Mit ganz viel Zeit, bis das Rad einsatzfähig sein sollte (Weihnachten 2013 war angepeilt), wurde es zerlegt, entlackt und mögliches Potential für einen neuen Aufbau identifiziert.

Dann haben wir uns an die Arbeit gemacht: Am Rahmen und der Gabel wurden hier und da überstehende Schweißnähte und überflüssiges Material entfernt. Da es insgesamt leicht werden sollte und das Rad vermutlich nicht allzu oft im Schlamm gefahren wird, wurde mal kein Reset-Steuersatz, sondern ein leichter von Funworks (baugleich Mortop etc.) ausgewählt. Zum Glück hat das Jumper ein normales Steuersatzmaß, so dass wir hier volle Auswahl gehabt haben. Anschließend haben wir uns an den Aufbau gemacht. Viele Teile lagen noch in der Restekiste (Inbusachsen, Lenker…), vieles ließ sich günstig besorgen (Reifensatz 1€ plus Versand).

Zwischenstand
# Zwischenstand - Der Rahmen ist schon einmal fertig...
Kokua Jumper 2010
# Kokua Jumper 2010
Gewicht Erstaufbau
# Gewicht Erstaufbau - Besseres Bild:
http://fotos.mtb-news.de/p/1489721
Erstes Bild
# Erstes Bild

Die Laufräder und die Bremse haben vermutlich am meisten Arbeit verschlungen: Da mir original zu viele Speichen an den Laufrädern verbaut waren (20 Stück), habe ich lange herumgegrübelt, ob man die originalen oder alternative Felgen (der Markt für 12″-Felgen ist ziemlich klein) in 14 Loch-Naben einspeichen kann, zur Not auch mit neuen Speichenbohrungen. Das Ergebnis: Keine Chance… Zum Glück gab es aber 20 Loch-Naben mit passender Einbaubreite, auch wenn Sie zu der Zeit nicht allzu leicht zu besorgen gewesen sind.

Nach ein paar Anfragen hat sich jemand gefunden, der Deemax-Decals in klein liefern konnte. Die Felgen wurden bei der Firma Gleiss in Pattensen gelb gepulvert. Ganz wie beim Original. Am liebsten wären mir zwischen Felgen und Naben 1,8er Speichen gewesen, diese konnte mir allerdings leider niemand kürzen. Die jetzt verbauten kurzen 2.0er Speichen kamen dann von german lightness inklusive unterhaltsamem und supernetten Kontakt.

ursprüngliche Basisnabe
# ursprüngliche Basisnabe
Discadapter vor dem Fräsen
# Discadapter vor dem Fräsen
Discadapter Detail
# Discadapter Detail
Gewicht Teile Discnabe
# Gewicht Teile Discnabe

Dass mit den Felgendecals keine Felgenbremse betrieben werden kann, wurde uns erst bewusst, als die Felgen gelb und beklebt waren. Einzige Alternative: Scheibenbremse. :D Aber – kein Wunder – natürlich gibt es in der schmalen Nabeneinbaubreite keine Disc-Naben. Nach langem Suchen fand ich eine 20-Loch-Disc-VR-Nabe für Schnellspanner, die ich axial trennen und kürzen wollte. Diese gab es zwar nur im Set mit einer 24-Loch HR-Nabe und in ziemlich ungewöhlicher Farbe, aber was macht man nicht alles. Da Weihnachten langsam näher rückte, sollte das Rad vorerst ohne Bremse für die ersten Fahrversuche aufgebaut werden. So richtig erfreut war ich über die “richtige” Disc-Nabe in der 12″-Felge sowieso nicht: Der bremsseitige Flansch stände fast unter den Speichen, die zudem auch sehr kurz ausfallen würden, wenn man nicht noch die Disc-Aufnahme massiv bearbeitet.

Beim Aufbau des LRS waren mir 20 Speichen dann wieder zu viel, also wurde kurzerhand der Entschluss gefasst, nur 10 Speichen je Rad zu verbauen. Den Platz der überschüssigen Speichenbohrungen in der Nabe konnte dann zum Verschrauben eines Discadapters genutzt werden. Juhu! Mit dem zugehörigen Plan vor Augen wurde der Aufbau des LRS doch wieder unterbrochen, um die Änderungen an Rahmen und HR-Nabe für die Bremse doch noch vor “Auslieferung” fertig zu bekommen. So ist der entspannte Zeitplan dann plötzlich doch recht knapp geworden. Den Naben-Bremsscheibenadapter habe ich im Keller gedreht und gefräst, wobei für letzteres meine Fertigungsmittel ziemlich beschränkt sind (ich arbeite aktuell daran es zu ändern :D). An der Nabe mussten auch ein paar Späne fallen.

Die Schwinge des Rahmens hat eine gefräste Fläche verpasst bekommen, in diese wurden zwei Gewindenieten gesetzt, in die wiederum ein modifizierter PM-Adapter geschraubt wird. Weihnachten 2013 war das Kokua Jumper dann ohne Bremse, aber mit allen Schnittstellen pünktlich fertig. Zum Glück wollte unsere Tochter aber noch nichts vom Rad wissen, denn der Sattel war noch viel zu hoch für sie. Mit einem Pivotal Sattel und einer Kunststoffstütze, die beide wild bearbeitet wurden, ging es dann besser und im März 2014 das erste Mal auf das Laufrad. Großartig!

Pivotalkombi
# Pivotalkombi
"Ausfahrt" Nummer 1: Hinterhof, da überraschend leider ohne Helm
# "Ausfahrt" Nummer 1: Hinterhof, da überraschend leider ohne Helm
Erster Ausschub
# Erster Ausschub
neuer Sattel
# neuer Sattel
modifizierte Gebereinheit
# modifizierte Gebereinheit
Maerz2014
# Maerz2014
Es rollt
# Es rollt
Ziel anvisieren
# Ziel anvisieren
Stufen
# Stufen - Treppe gesehen, Treppe gefahren
Gebereinheit modifiziert
# Gebereinheit modifiziert - Befestigung auf 25mm vergrößert und Richtung Drehpunkt versetzt
Gehäuse bis ich keine Lust mehr hatte gebürstet

Was noch fehlt: Aluschrauben für die Lenkerklemmung und der Eingreifschutz für die Bremsscheibe
neue Zugverlegung
# neue Zugverlegung
Heckträger
# Heckträger
Wusch
# Wusch

In der Zwischenzeit ging es mit der Bremse weiter, denn die Kleine gab gut Gas: Damit sich die Fahrerin nicht die Finger in der Bremsscheibe klemmt, wird ein Großteil dieser von einer dünnen Carbon-Abdeckung verdeckt. Da der Lenker ziemlich schmal ist, musste die Gebereinheit der Bremse außerhalb des 22,2mm-Abschnitts geklemmt werden. –> Schelle auf 25,4mm vergrößern, die Bohrung versetzen, damit der Hebeldrehpunkt näher an den Lenker wandert und die Gebereinheit ein wenig erleichtern. Zuerst kam eine Elixir CR-Gebereinheit zum Einsatz, bei der der Hebel aber nicht weit genug zum Lenker gestellt werden konnte. Mit der Juicy 7 Einheit ging es besser.

Die Bremse wird gern genutzt um das Hinterrad zu blockieren, bergab wird sie aber noch nicht bewusst eingesetzt. Dafür wird aber den anderen Kindern stolz erzählt, dass das Laufrad eine Bremse hat und regelmäßig kontrolliert, ob es bei Mama und Papa auch der Fall ist. Vorbildlich!

Wie geht es mit deinem Bike weiter?

Wenn unsere Tochter größer wird oder der nächste Nachwuchs größer ausfällt, wird noch ein Carbon-Lenker verbaut, der bereit liegt. 12″ Felgen aus Carbon selbst laminiert – mit individueller Speichenzahl – würden mich noch reizen. Vielleicht wird für das erste Fahrrad der Bedarf wieder größer. :D Meine Frau ist zum Glück übrigens auch detailverliebt und fahrradvernarrt. Sie kümmert sich um Trikots für die Kleine; das Setup soll ja auch komplett sein!

Cockpit
# Cockpit - Ein-Finger-Bremsen kommt später...
Leichtbau am Kinderrad hat Vorteile
# Leichtbau am Kinderrad hat Vorteile
Fussbremse geht auch
# Fussbremse geht auch
Bremse fertig klein
# Bremse fertig klein
Eingreifschutz
# Eingreifschutz
Befestigung Rahmen fertig
# Befestigung Rahmen fertig
Discbefestigung fertig
# Discbefestigung fertig
12Zoll
# 12Zoll
CFK Eingreifschutz
# CFK Eingreifschutz

Welchen Einsatzbereich hat dein Bike?

Stadt, kleine Touren und Trails

Was wiegt dein Bike?

3,25 kg inkl. Klingel und Bremse. Das leichteste Bike der Woche bislang, richtig? ;)

Was ist dein persönliches Highlight an deinem Bike der Woche?

Der Spaß, den unsere Tochter damit hat und den wir beim Aufbau hatten! Die Teile wurden vor allem nach Gewicht ausgesucht, meist hielten sich die Kosten dabei in Grenzen. Wir konnten einige gute Schnäppchen jagen. Bearbeitet wurde nahezu jedes Teil, sei es aus Gewichtsgründen oder wegen der Optik. Das Ergebnis kann sich mehr als sehen lassen und es ist definitiv 100% individuell! Die Kleine damit fahren zu sehen ist immer wieder eine riesige Freude.

Jumper@Trail von SurtreMehr Mountainbike-Videos

Wie bist du zum Mountainbiken gekommen?

Ich habe in den Jahren 2004 / 2005 zuerst klassisch Touren angefangen und bin dann mit dem Alter immer mehr zum Abfahrtsfan geworden. Das Fahren dient mir dazu den Kopf frei zu bekommen und in die Natur zu kommen.

Mountainbiken als Lifestyle / die Industrie – deine Sicht.

Ich ziehe das Rad dem Auto vor, wenn es nicht gerade um lange Strecken oder Transportaufgaben geht. Mit dem RR konnte ich mich noch nicht für den Arbeitsweg anfreunden, da ich gern durch die Gegend hüpfe und nicht nur auf Asphalt fahre. Die Industrie finde ich faszinierend, es ist für mich als Ingenieur aber eher eine morbide Faszination, da die Branche meiner Meinung nach nicht technologiegetrieben, sondern marketinggetrieben ist.

In meiner Freizeit hänge ich mich gern in die Branche rein, beruflich ist es nichts für mich. Been there, done that. Mit dem Alter und der Zeit bin ich immer weniger an den “Trends” interessiert. Ich bin bekennender HT-Fahrer (Bike-Park mal ausgenommen) und genieße die Ruhe oder die Anspannung auf dem Trail. Bunte Schlafanzüge, pseudotechnische Materialdiskussionen und die Jagd nach immer neuen, teuren Teilen sind nichts für mich. Ich bin froh, wenn ich Teile habe, um die ich mich nicht kümmern muss – es sei denn, ich will es.

Du und die Internet Bike Community

Bei der Teilesuche sind meine Frau und ich auf MTB-News.de aufmerksam und später aktiv geworden. Mit der Community verbinde ich viele interessante und/oder durchgeknallte Leute und einen guten Querschnitt des Hühnerhaufens der Bike-Kundschaft.

Fuhrparkerweiterung
# Fuhrparkerweiterung
Erssatzteillager
# Erssatzteillager
Benther
# Benther
Herbsttrail
# Herbsttrail

Technische Daten

Rahmen: Kokua Jumper (entlackt, gebürstet, bearbeitet [Optik, Gewicht und Aufnahme für Scheibenbremse])
Gabel: Kokua Alu Starrgabel (entlackt, gebürstet, bearbeitet [Optik und Gewicht])
Dämpfer: Elastomer
Steuersatz: Fun Works S-Light EC34 mit Reset A-Head-Kappe
Bremsen: Avid Juicy Ultimate Sattel, Avid Juicy Seven Gebereinheit (gebürstet, erleichtert, Schelle auf 25,4 mm aufgefräst), Hope Floating 140 mm Scheibe mit gefrästem CFK-Eingreifschutz
Vorbau: KCNC Fly Ride 50 x 25,4 mm
Lenker: XLC Aluminium stark gekürzt (Race Face Next SL lagernd, wenn es breiter werden darf)
Griffe: gelbe Kindergriffe mit Prallschutz
Felgen: Kokua, gepulvert und mit angepassten Mavic Deemax-Decals
Naben: Kinetix 20 Loch, hinten mit Eigenbau-Discaufnahme
Reifen: Schwalbe Black Jack 12 x 1,9″ faltbar
Kurbel / Innenlager:
Kettenblatt:
Kettenführung:
Schalthebel:
Schaltwerk:
Pedale:
Kette:
Sattel: Shadow Conspiracy Pivotal Plastic (erleichtert, gepolstert und provisorisch mit Filz bezogen)
Sattelstütze: Savage Components S-Post Nylon
Sattelklemme: Salt Pro BMX 28,6mm (schwarz lackiert)

Sonstiges: Nahezu alle Schrauben und Muttern entweder durch Modelle aus Aluminium oder Kunststoff ersetzt oder bearbeitet.

Klingel (ganz wichtig :D): Cat Eye

Über das Bike der Woche

Ihr habt auch ein Bike, dass sich bestens in die ehrenhafte Riege der “Bikes der Woche” einfügen kann? Dann lest euch die Regeln für folgendes Album durch und ladet ein Bild in selbiges hoch. Viel Erfolg! Hier zu den Regeln: mtb-news.de/p/1290006?page=2&in=set / Das Album findet ihr hier: mtb-news.de/s/55943

ZumZum Bikes: Kinderräder mit Federung von Steve Peat

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Eine neue Kinderbike-Marke rollt aus England auf den Markt: Mit niemand Geringerem als World Cup-Altmeister Steve Peat hat eine junge Firma Kinderräder mit integrierter Federung entwickelt: ZumZum Bikes. Seit gestern läuft ein Kickstarter-Projekt der Räder mit dem ungewöhnlichen Design.

Steve Peat vor dem ZumZum Kinderbike
# Steve Peat vor dem ZumZum Kinderbike

Steve Peat, selbst Vater, hat die Bikes aktiv mitentwickelt: Herausgekommen ist ein Laufrad, dass für Kinder ab 18 Monaten nutzbar ist, ein natürliches Federungssystem aus haltbarem nordeuropäischem Eichenholz integriert hat und 10 – 50 mm Federung bietet.

Vollgas mit dem Laufrad!
# Vollgas mit dem Laufrad!
Die ungewöhnliche Form erinnert entfernt an einen Sessel aus einem schwedischen Möbelhaus
# Die ungewöhnliche Form erinnert entfernt an einen Sessel aus einem schwedischen Möbelhaus - die Federung beträgt 10 - 50 mm

Zwei verschiedene Größen des Bikes wird es geben, zusätzlich sind Radstand und Rahmengröße verstell- und auf die Kindergröße anpassbar. Das Bike wächst mit dem Kind mit: das 10″ Bike kann von 33 – 37 cm verstellt werden, das 12″ Bike von 36 – 40 cm. Die Oberfläche des Laufrades ist wasserdicht laminiert und kann somit natürlich auch in den regnerischen Jahreszeiten gefahren werden.

Front des ZumZum Bikes
# Front des ZumZum Bikes
Im Holzlenker ist ein NFC-Chip integriert
# Im Holzlenker ist ein NFC-Chip integriert

Besonders am Bike: Im Lenker ist ein NFC Chip integriert, der alle Informationen zum Bike, dem Besitzer und den Garantie-Informationen beinhaltet. Dieser Chip kann mit dem Smartphone gescannt werden – es dürfte also auf dem Kinderspielplatz keinen Ärger geben, wem welches Bike gehört… die Informationen können aber selbstverständlich in der passenden App verändert werden.

Details
# Details

Beim Kickstarter-Projekt gibt es aktuell noch „Early Bird“-Versionen für 149 $ – der spätere Preis wird 249 $ betragen. Wer also interessiert ist – schnell sein! Hier die weiteren Informationen:

Kickstarter-Projekt: https://www.kickstarter.com/projects/1283642724/61659351?token=67df39d0

Website: http://zumzumbikes.com

Info: Pressemitteilung SteelCityMedia

Bike der Woche: Kokua Jumper Laufrad von IBC-User „paradox“

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Dieses Rad scheint Tuner geradezu anzuziehen: IBC-User „paradox“ aka Christian zeigt mit dem heutigen Bike der Woche einen aufwändigen Umbau des Kokua Jumper Laufrades inklusive Scheibenbremse am Hinterrad und vielen kleinen Detaillösungen, die das Rad leicht, schön und exklusiv machen. Wie es im Verlauf der letzten 1,5 Jahre zu diesem Bike gekommen ist, berichtet er in diesem Artikel. Viel Spaß mit diesem Bike der Woche und Gratulation zu einem einmaligen Laufrad!

Bike der Woche

Kokua Jumper Custom-Edition Modelljahr 2014, User paradox

MTB-News.de: Hey Christian, Gratulation zu deinem Kokua Jumper Kinderlaufrad. Wir hatten schon mal ein ebenfalls komplett gepimptes Kokua – die kleinen Teile scheinen den Heimwerker im Mann zu wecken. Wie ist es zu diesem Bike gekommen, das wir heute als Bike der Woche vorstellen wollen?

Das Projekt ist gar nicht so gestartet – ich hatte nie das Ziel, das Bike als Bike der Woche zu präsentieren. Doch wo es fertig war und so vor mir lag, war es meiner Meinung nach unmöglich, es der Forengemeinde vorzuenthalten.

Das Rad kam pünktlich mit der Geburt meines Sohnes im Oktober 2013 per Post zu mir. Dem ersten Kommentar meiner Frau “ob es nicht etwas zu früh sei”, bin ich damals direkt mit einem Lächeln begegnet… :D Angefixt von den sensationellen Umbauten, die bis dahin so im Kinderrad-Forum vorgezeigt worden waren und den ersten Bildern von User Surtre [das oben genannte andere Kokua Jumper als Bike der Woche, Anm. d. Red] habe ich die Idee dann langsam reifen lassen. Ich wollte nie nachbauen – es sollte was eigenes werden, was ja auch mehr als gelungen ist.

Wenn man Vater wird und seit gut 20 Jahren Biker ist und 13 Jahre Berufserfahrung in der Bike-Branche hat, sieht man einiges kommen und gehen. Ich habe viele Dinge gesehen und durfte auch einige Bikes in den Händen halten. Vieles ist in Erinnerung geblieben und hat dem Kokua die Impulse gegeben, das Projekt geformt und zu dem gemacht, was ihr hier seht.

Der Wunsch nach einer Bremse an einem Laufrad war mir das Wichtigste und stand ganz oben auf der Wunschliste. Die Gewichtsreduktion kam gleich an zweiter Stelle und so entstand im Kopf das Rad mit all den großen und kleinen Veränderungen. Die Umsetzung des Projektes habe ich einem ganz besonderen Menschen zu verdanken, meinem besten Kumpel aus Stuttgart: IBC-User „Major_one“. Er hat alle technischen Arbeiten und Veränderungen am Kokua vorgenommen. Mir fehlen hier in Hamburg die Geräte und das Können. Sein Wissen und seine Erfahrung als Formenbauer waren für das Projekt jedoch unerlässlich. Er steckte mehr als 60 h Arbeit an den Maschinen rein; mehr als 30 h gingen in die Konzeption und die Umsetzung der Bremsaufnahme.

Die Ausgangsbasis: Das Kokua Jumper Laufrad wie vom Hersteller geliefert
# Die Ausgangsbasis: Das Kokua Jumper Laufrad wie vom Hersteller geliefert - da musste sowohl optisch als auch technisch noch einiges gehen!

Als das Kokua kam, wog es out of the box 3.344 g. Das war definitiv zu viel und so zerlegte ich alles und begann jedes Teil abzuwiegen. Die Naben waren besonders schwer und mussten dringend an Gewicht abnehmen. Also ab ins Netz geschaut und nach langem Suchen leichte Naben gefunden. Bestellt, geliefert und siehe da, sie sind nur 74 mm breit. In der Euphorie hatte ich vergessen die Einbaubreite zu messen und meine waren natürlich 84 mm breit. Ältere Kokuas sind mit 74 mm breiten Naben ausgestattet. Das sind die kleinen Feinheiten eines solchen Projekts abseits der Standards und mit denen hat jeder zu kämpfen, der so etwas angehen will. Nur falls das jemand nachmachen will…

Also die neuen Naben zerlegt, kurz überlegt und ab in die Kiste damit. Die machen wir passend. Weitere Teile wie der Steuersatz, damals noch in Rot, grünes Lenkerband, rote Aluschrauben und die KCNC Teile waren in der Zwischenzeit dann auch eingetroffen. Das Farbkonzept Ende 2013 / Anfang 2014 war grün rot. Mann bin ich froh, dass es das nicht geworden ist. Es hätte vermutlich ausgesehen wie ein Weihnachtsbaum.

Als es soweit war, habe ich alle Teile verpackt und auf die Reise geschickt. In Stuttgart angekommen gingen sofort die Telefonate und wilden Zeichnungen los. Meinen Kumpel konnte ich schnell überzeugen mit der Idee, eine Scheibenbremse an das Kokua Jumper zu montieren. Als erstes fingen wir also an, uns Gedanken über die Scheibenaufnahme an der Nabe zu machen.

Erste schnelle Zeichnungen: So soll die Bremsleitung durch den Hinterbau geführt werden
# Erste schnelle Zeichnungen: So soll die Bremsleitung durch den Hinterbau geführt werden
Und so vom Hauptrahmen in den Hinterbau
# Und so vom Hauptrahmen in den Hinterbau - ob das alles gut gehen würde?

Zwischenzeitlich hatte User Surtre seinen Disc-Adapter gezeigt und er sah gut aus. Einen zweiten für mich fertigen wollte er aber leider nicht. Ich bin im Nachhinein dankbar dafür, denn so mussten wir hirnen und uns die Lösung selber erarbeiten. Unser Ergebnis: Die Nabe wird auf das Maß von 84 mm verbreitert. Der Scheibenadapter wird an der Stelle verpresst, wo vorher das Lager saß und das Lager selber wanderte in den Adapter. Die interne Achse wurde entsprechend angepasst.

Jetzt wird es spannend: Erster Montageversuch mit dem angeschweißten Scheibenbremsadapter am Hinterbau
# Jetzt wird es spannend: Erster Montageversuch mit dem angeschweißten Scheibenbremsadapter am Hinterbau - das Ergebnis kann sich optisch sehen lassen, ist leicht und robust. Alle Anforderungen erfüllt.
Die selbst gebaute Scheibenbremsaufnahme wird mit der Nabe verpresst und nimmt ein neues Lager auf
# Die selbst gebaute Scheibenbremsaufnahme wird mit der Nabe verpresst und nimmt ein neues Lager auf - in diese Lösung ist einiges an Arbeit und lange Überlegungen geflossen.

Um dem Adapter in der Nabe die nötige Steifigkeit zu bieten, wurde dieser verpresst, verklebt und mit Stahlgewindestiften gesichert. Das ist jetzt stabil wie eine echte Disc-Nabe. Die Vorderradnaben hat lediglich eine verbreiterte Achse bekommen, damit alles von den Maßen her passt.

Gewicht sparen und die Optik verfeinern wo es nur geht
# Gewicht sparen und die Optik verfeinern wo es nur geht - da dürfen die ausgefrästen Nabenkörper nicht fehlen
Vorbau und Lenker sind enteloxiert worden und mit farblich passenden Aluminiumschrauben garniert
# Vorbau und Lenker sind enteloxiert worden und mit farblich passenden Aluminiumschrauben garniert

Jetzt wo der Adapter fertig war und alles passte, wurde die Disc-Aufnahme für den Rahmen diskutiert. Wie wollen wir sie montieren? Einzugmuttern? Lange Muttern durch den Hinterbau? Alles irgendwie nix. Also blieb nichts anderes übrig, als das Teil anzuschweißen. Wir haben den Rahmen abgeschliffen (das war auch das Ende meines Farbkonzeptes Nr. 1 grün/rot) und alles vorbereitet. Damit der Shimano PM-Adapter auch an das runde Rohr passt und hält wurde der Hinterbau angefräst, der Adapter auch. Damit das Schweißmaterial auch hält, musste der Adapter enteloxiert und komplett abgeschliffen werden. Auf dem Eloxal hält die Schweißnaht nicht. Nach dem Ausrichten und erfolgreichen Anschweißen war die Bremse montagefähig und wir beide echt fertig mit der Welt. Aber auch happy, denn die Lösung mit den Umbauten an Rahmen und Nabe sind definitiv nichts, was man eben mal so macht.

Die Bremsleitung verläuft sauber im Rahmen - ein Punkt, der mir wichtig gewesen ist.
# Die Bremsleitung verläuft sauber im Rahmen - ein Punkt, der mir wichtig gewesen ist.
100% Custom: Der originale Shimano Adapter ist entlackt und dann angeschweißt worden
# 100% Custom: Der originale Shimano Adapter ist entlackt und dann angeschweißt worden - dafür ist der Hinterbau ausgefräst worden und anschließend die Schweißnähte verschliffen.

Die Zugverlegung hat dann noch einmal sehr viel Zeit in Anspruch genommen, ich bin da ein kleiner Perfektionist. Jetzt ist sie so perfekt wie möglich verlegt – besser geht es nicht, ohne die Leitung zu knicken. Damit war der erste Punkt erfüllt und ich habe mich weiter auf die Gewichtseinsparung konzentriert. Um weiter Gewicht zu sparen, wurde das Steuerrohr ausgefräst. Ich wollte es ursprünglich ohne den Steg, wurde aber vom Gegenteil überzeugt. Erstens stabiler und letztendlich auch schicker und „maschineller“.

Der Hauptrahmen wurde entlackt und gebürstet, die Gabel und der Hinterbau wurden beim örtlichen Lackierer hier in HH neu lackiert. In endlosen Telefonaten mit Stuttgart wurde dann die Bearbeitung des Bremshebels besprochen, die Idee mit dem Ausfräsen der VR-Nabe und dem Löchern in der Felge.

Jetzt im Februar 2015 ist es dann endlich fertig geworden. Nach fast 1,5 Jahren Bauzeit. Dieses Projekt ging immer nebenher und lag auch mal wochenlang in der Schublade, wenn Hamburg und Stuttgart sich nicht einigen konnten wie was umgesetzt werden sollte.

Kleinteile für den finalen Look
# Kleinteile für den finalen Look - die Eingebung für den orange-blauen-Look ist mir auf dem Weg zur Arbeit gekommen.

Die jetzige Farbe wurde auf dem Weg ins Büro geboren. Ich fuhr hinter einem VW Bus her, blau mit orangenem Schriftzug. Dieser Kontrast und dieser Anblick gingen mir nicht mehr aus dem Kopf. So wurde das mittlerweile zweite Farbkonzept aus blau/blau zu blau-orange. Gut so. Und meine Frau versteht jetzt, warum ich das Rad schon zur Geburt unseres Sohnes ordern musste…

Das ist mein Highlight am Bike: Die Umrüstung auf die schöne Shimano XTR Scheibenbremse am Hinterbau
# Das ist mein Highlight am Bike: Die Umrüstung auf die schöne Shimano XTR Scheibenbremse am Hinterbau - eine andere Bremsscheibe mit einer Carbon-Abdeckung ist in Planung, damit sich der Kleine nicht verletzten kann.
Farblich habe ich das Rad so gut es geht abgestimmt und selbstverständlich die kleinen Details nicht vergessen
# Farblich habe ich das Rad so gut es geht abgestimmt und selbstverständlich die kleinen Details nicht vergessen - würde ich ja bei einem meiner großen Räder auch nicht machen
Könnte so auch vom Hersteller kommen, oder?
# Könnte so auch vom Hersteller kommen, oder? - die selfmade Bremsscheibenaufnahme an der Nabe und die angeschweißte PM-Aufnahme am Hinterbau.
Die Shimano XTR Scheibenbremse sorgt für die richtige Verzögerung am Hinterbrad ;)
# Die Shimano XTR Scheibenbremse sorgt für die richtige Verzögerung am Hinterbrad ;)
Jepp, das ist blaues Felgenband
# Jepp, das ist blaues Felgenband
Ein weiteres Highlight ist das ausgefräste Steuerrohr mit farblich abgesetztem Gabelschaft für einen einmaligen Look
# Ein weiteres Highlight ist das ausgefräste Steuerrohr mit farblich abgesetztem Gabelschaft für einen einmaligen Look
Die Spacer werden noch getauscht - abgesehen davon steht der Look
# Die Spacer werden noch getauscht - abgesehen davon steht der Look
Der Elastomer am Hinterbau passt farblich direkt ins Konzept und ist bis auf die Befestigungsmutter unverändert
# Der Elastomer am Hinterbau passt farblich direkt ins Konzept und ist bis auf die Befestigungsmutter unverändert
Bereit für schöne Ausflüge mit dem Nachwuchs
# Bereit für schöne Ausflüge mit dem Nachwuchs - als einziges Ziel will ich noch den Sattel neu beziehen und so das Farbschema voll durchziehen.

Worauf hast du beim Aufbau deiner Bikes besonders geachtet?

Wir haben auf eine möglichst perfekte Umsetzung geachtet. Die PM-Aufnahme wurde beispielsweise nach dem Anschweißen verschliffen – wie alle Schweißnähte an Gabel und Hinterbau. Der Adapter an der Nabe ist stabil und leicht zugleich und integriert das Lager.

Das Steuerrohr - hier mit Anreißlack versehen - frisch aus der Fräse
# Das Steuerrohr - hier mit Anreißlack versehen - frisch aus der Fräse
Wo gehobelt wird, fallen Späne: Das Steuerrohr wird ausgefräst.
# Wo gehobelt wird, fallen Späne: Das Steuerrohr wird ausgefräst.
Steuerrohr mit fertiger Ausfräsung und vorbereitete Leitungsführung im Hauptrahmen
# Steuerrohr mit fertiger Ausfräsung und vorbereitete Leitungsführung im Hauptrahmen - bereit für die Montage.

Die Ausfräsung am Steuerrohr ist so gewählt, dass diese stabil und edel zugleich wirkt. Die Bremse wurde getunt (welches Kind startet direkt mit einer XTR? ;) ). Der Bremshebel wurde für kleine Kinderhände angepasst. Die erste Bremse, eine Avid, flog schnell wieder in die Schublade – zu schwer und einfach nicht meins.

Der Shimano XTR Carbon-Hebel ist für die kleinen Hände angepasst worden und hat jetzt eine extrem kurze Griffweite
# Der Shimano XTR Carbon-Hebel ist für die kleinen Hände angepasst worden und hat jetzt eine extrem kurze Griffweite

Die XTR war schnell als Ersatz da. Locker 10h Stunden gingen für die Hebelsuche drauf: Wir haben alte Shimano-Hebel zum Zerlegen und Experimentieren besorgt. Nach der ersten Montage war klar: Es kann nur der originale Carbon-Hebel meinen Ansprüchen genügen. Also wurde dieser bearbeitet. Das Ergebnis seht ihr :D.

XTR Bremshebel Tuning
# XTR Bremshebel Tuning - Der Carbon-Hebel bietet genügend Platz um die Lage des Drehpunktes zu verlegen und dazu eine vorhandene Bohrung nutzen zu können

Alle anderen Teile sind klar aus Gewichtsgründen ausgewählt; die KCNC-Parts aufgrund des Preis-Leistungsverhältnisses. Die restlichen Parts der Optik wegen. Um weiter Gewicht zu sparen wurden Schwalbe SV14A Schläuche auf 12″ gekürzt. Mit Erfolg – das Gewicht beider Schläuche sank auf 80 g, vorher waren es 130 g. Und gerade bei einem so leichten Bike mit so wenig Komponenten ist es wichtig, überall Hand anzulegen.

Wie geht es mit deinem Bike weiter?

Der Sattel wird noch neu bezogen und soll orange Nähte bekommen. Die Spacer werden noch auf Reverse Lightblue gewechselt. Und die Scheibe bekommt einen Eingriffschutz, damit der Kleine sich nicht verletzten kann. Ansonsten ist das Rad denke ich fertig.

Mein Kokua Jumper Custom
# Mein Kokua Jumper Custom - Kokua Jumper Custom Made:
Partsliste:

Rahmen: Steuerrohr ausgefässt, Löcher für integrierte Leitung, entlackt, abgeschliffen
Hinterbau: PM Discmontage angeschweißt, Löcher für integrierte Leitung, entlackt, neu lackiert
Gabel: Schaft gekürzt, entlackt, neu Lackiert, M8 Gewinde
VR Nabe: American Classic 74mm + je 5mm Distanzhülsen auf 84mm Breite. Distanzhülsen mit Feingewinde auf Achse geschraubt, Nabe ausgefrässt, Achse lackiert
HR Nabe: American Classic 74mm + Customamde 3 Arm Disc Adapter, verpresst, geklebt, verschraubt, Lager in den Adapter gewandert. HR asysmetrisch eingespeicht,
Nippel: Alu Pilar
Speichen: Sapim Custom 76mm / 78mm
Felgen: Kokua, gelöchert
Felgenband: Schwalbe, gekürzt
Schläuche: SV14A gekürzt, nur 40gr das Stück
Reifen: Schwalbe Black Jack
Steuersatz: Reverse
Spacer, FSA, wird noch gegen Revers getauscht
Vorbau: KCNC FlyRide, enteloxiert, Alu Schrauben
Lenker: KCNC, enteloxiert, poliert,
Bremse: XTR XC, Bremshebel Custommade barbeitet für kleine Kinderhände
Bremsscheibe: Ashima 140mm Custom, nur nch drei Aufnahmen
Griffe: Deda Lenkerband
Sattelstütze: Kokua
Sattel: Kokua, wird noch neu bezogen
Klemme: Contec Custom, ausgefässt, Lackiert, AluSchrabe, 9gr leicht
Achsen: Alu Endkappen, Titan Achse, Custommade
Lager: Industrielager
Achse: Titan mit Alu Linsenkopf Schrauben
Schrauben: alle Alu
Achsen: alle Titan
Dämpfer: Kokua
Bremsleitung: Meterware, AluFittings

Startgewicht original: 3344gr
Zielgewicht nach dem Tuning inkl. Klingel: 2950gr

Und nun Feuer frei!

Welchen Einsatzbereich hat das Bike?

Meinem Sohn das Radfahren und die Freude am Biken beibringen. Früh übt sich!

Was wiegt das Bike?

2.950 g – das Startgewicht lag bei 3.344 g

Was ist dein persönliches Highlight an deinem Bike der Woche?

Die Bremsaufnahme am Hinterbau und das sensationelle Steuerohr, die Bremse und die Schläuche, ach, einfach alles an dem Laufrad.

Wie bist du zum Mountainbiken gekommen?

Vor 20 Jahren bin ich über meinen damaligen Nachbarn zum Biken gekommen. Mann, war ich damals neidisch auf sein MuddyFox Starbike und sein GT Zaskar LE. Nach meiner Lehre in der Radbranche blieb ich sehr lange dieser treu, bis ich im Sommer mit meiner Frau von Stuttgart nach Hamburg gezogen bin. Heute fahre ich Enduro / All Mountain, aber eigentlich und vor allem das, was mir Spaß macht. Mich findet man auf den Trails im Osten von Hamburg, mit und bei den Sachsenwaldpionieren.

Mountainbiken als Lifestyle / die Industrie – deine Sicht.

Mountainbiken ist eine Leidenschaft, die Leiden schafft. Nein, im Ernst: MTB ist mein Leben. Ich lebe und liebe es mit allen Trends – naja, fast allen Trends. Die Trends in der Branche drehen sich immer schneller. Heute 29er, morgen 650b und übermorgen? Alles wird immer schneller, das ist einerseits gut und andererseits schlecht.

Nichts bleibt mal für 3 Jahre “in” oder aktuell. Klar muss die Branche Anreize schaffen, um sich weiterzuentwickeln – aber die Frage ist, um welchen Preis? Den Trend mit den Fatbikes finde ich konsequent und gut. 29er finde ich klasse, 650b finde ich so lala. Ich meine, 26“ hätte es auch getan. Aber nach dem die Kuh 26er ausgemolken war und der Bulle 29er sich nicht richtig melken ließ, musste eine neue Kuh her. Die Kuh 650b ist fett und der Euter voll. Also melken. Wir brauchen die Milch für die Butter, also melken, melken, melken…

Du und die Internet Bike Community – Wann bist du dazu gekommen und was verbindest du mit dem IBC?

Vor über 10 Jahren, wie lange bin ich jetzt eigentlich dabei? Über das Downhill-Board habe ich was in meiner Region gesucht und ja, dann kam das IBC. Ach ja, das war echt toll, die Anfangszeit. Heute möchte ich nicht mehr ohne. Ich bin täglich mehrmals online, dank den smarten Phones noch einfacher als je zuvor. Verfolgen tue ich heute nur noch Themen die mich interessieren. Dafür ist das Forum mittlerweile auch zu groß. Aber es findet jeder was er will und das ist das, was zählt: Info, Erfahrung und Meinung.

Der Ton war in den letzten Jahren schwierig, hat sich aber wieder deutlich gebessert. Ich denke, das muss man in der Gemeinschaft schaffen und letzten Endes sind wir doch alle wegen der Mountainbikes hier. So denn auf die nächsten Jahre, ich freu mich!

Technische Daten

Rahmen: Kokua Jumper Kinderlaufrad; Hauptrahmen: Steuerrohr ausgefräst, Löcher für integrierte Leitungsführung gebohrt, entlackt, abgeschliffen. Hinterbau: PM Disc-Aufnahme angeschweißt, Löcher für integrierte Leitung, entlackt, neu lackiert
Gabel: Alu starr: Schaft gekürzt, entlackt, neu lackiert, M8 Gewinde für Lenkungsdämpfer eingeschnitten
Dämpfer: Kokua Elastomer Dämpfer, Alu Mutter
Steuersatz: Reverse Twister, Lightblue
Bremse: Shimano XTR XC M987; Bremshebel bearbeitet für kleine Kinderhände
Vorbau: KCNC Fly Ride, enteloxiert + Alu Schrauben
Lenker: KCNC SC Bone Flat, enteloxiert, aufpoliert
Griffe: Deda Lenkerband Orange
Felgen: Kokua 12“ 20-Loch silber, gelocht
Naben: VR-Nabe: American Classic 74 mm + je 5 mm Distanzhülsen auf 84 mm Breite. Distanzhülsen mit Feingewinde auf Achse geschraubt, Nabe ausgefräst, Achse lackiert. HR Nabe: American Classic 74 mm + Custom made 3 Arm Disc Adapter, verpresst, geklebt, verschraubt, Lager in den Adapter gewandert. HR asymmetrisch
Reifen: Schwalbe Black Jack 12” – Schläuche: SV14A gekürzt, nur 40g das Stück ;-)
Kurbel / Innenlager:
Kettenblatt:
Kettenführung:
Schalthebel:
Schaltwerk:
Pedale:
Zughüllen: Meterware, Orange mit Alu Fittings
Kette:
Sattel: Kokua, noch unbearbeitet (wird noch neu bezogen)
Sattelstütze: Kokua
Sattelklemme: Contec Custom, ausgefräst, lackiert, Aluschraube, 9g leicht

Sonstiges: Das Highlight ist meiner Meinung die Postmount-Aufnahme am Hinterbau. Dies umzusetzen war echt nicht einfach. Es brauchte viel Zeit und viele Proben, bis wir dies wie gewünscht umsetzen konnten. Aber vorher musste erstmal die Scheibenbremsaufnahme an eine vorhandene Nabe gebaut werden. Des Weiteren fällt das ausgefräste Steuerrohr und der innenverlegte Bremszug ganz klar ins Auge. Ach was red ich… das ganze Laufrad ist ein Highlight!

Über das Bike der Woche

Ihr habt auch ein Bike, dass sich bestens in die ehrenhafte Riege der “Bikes der Woche” einfügen kann? Dann lest euch die Regeln für folgendes Album durch und ladet ein Bild in selbiges hoch. Viel Erfolg!

Hier zu den Regeln: mtb-news.de/p/1290006?page=2&in=set / Das Album findet ihr hier: mtb-news.de/s/55943.

Die 10 letzten Bikes der Woche findet ihr hier: 

Alle Bikes der Woche? Hier klicken!

Test: American Classic Wide Lightning 27.5 Laufradsatz

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Leichte, breite Laufräder liegen im Trend. Doch mit einem Gewicht von nur 1.538 g (inkl. Tubeless-Ventil und -Felgenband) gehören die American Classic Wide Lightning 27.5 Tubeless Laufräder zu den leichtesten Systemlaufrädern, die wir je getestet haben. Insbesondere bei einer Breite von 32 mm (29 mm Innen), 32 Speichen und Felgen aus Aluminium. Kann ein so geringes Gewicht erreicht werden ohne Abstriche bei der Steifigkeit und der Haltbarkeit machen zu müssen? Wir haben die Wide Lightning Laufräder in den letzten Monaten intensiv getestet und keinesfalls geschont, um dieser Frage auf den Grund zu gehen. Wie sie sich geschlagen haben, erfahrt ihr in diesem Test.

Mit dem American Classic Wide Lightning 27.5 Tubeless Laufradsatz testen wir einen der leichtesten breiten Aluminiumlaufradsätze für den Trial- und Enduro-Einsatz
# Mit dem American Classic Wide Lightning 27.5 Tubeless Laufradsatz testen wir einen der leichtesten breiten Aluminiumlaufradsätze für den Trial- und Enduro-Einsatz

American Classic Wide Lightning 27.5 Tubeless

Für das Set aus Vorder- und Hinterrad gibt der Hersteller ein sehr gutes Gewicht von 1.512 g an
# Für das Set aus Vorder- und Hinterrad gibt der Hersteller ein sehr gutes Gewicht von 1.512 g an
Erreicht wird das einerseits durch die leichte Felge und andererseits durch die leichten, stark ausgefrästen Naben mit großen Flanschen
# Erreicht wird das einerseits durch die leichte Felge und andererseits durch die leichten, stark ausgefrästen Naben mit großen Flanschen

Technische Daten

Technische DatenAmerican Classic Wide Lightning 27.5 Tubeless
Modelljahr2015
KategorieLaufradsatz
EinsatzbereichAll-Mountain, Enduro
Laufradgröße27,5″, 29″
Gewicht (vorne/hinten)1.534 g (714 g / 824 g)
Farbeschwarz / grau / weiß
ModellWide Lightning 27.5 Tubeless
Adapter auf andere Einbaubreiten / AchsdurchmesserVR: 9 mm Schnellspanner, 15 mm Steckachse | HR: 10x135 mm, 12x135 mm, 12x142 mm
Preis899 € UVP
Felgenbreite (außen/innen)32 mm / 29,3 mm
Speichen32
Material FelgeAluminium
Material Naben/FreilaufkörperAluminium / Aluminium
Rasterung Freilaufkörper6 Sperrklinken, 24 Zähne (15° Einrastwinkel)
XD-Freilaufkörper verfügbarja
Tubeless Readyja
Ventilloch6,5 mm Presta / SV
SpeichenAmerican Classic Gauge
Einspeichunggekröpft, 3-fach gekreuzt
Nippel
HerstellerAmerican Classic
Farbensilber

In der Hand

American Classic ist ein traditionsreicher Hersteller von Fahrradkomponenten, der sich auf Naben, Felgen und daraus zusammengesetzte Systemlaufräder spezialisiert hat. In Deutschland wir American Classic von Revolution Sports in Berlin vertrieben, die auch den Laufradsatz für diesen Test zur Verfügung gestellt haben.

Breit und leicht
# Breit und leicht - diese Kombination macht den Wide Lightning zu einem sehr spannenden Laufradsatz, der den Spagat zwischen den verschiedenen Anforderungen des Enduro-Einsatzes sehr gut gerecht werden könnte

29,3 mm Innenbreite bei nur 1.538 g Systemgewicht – der American Classic Wide Lightning ist angenehm leicht.

Wide Lightning lautet der Name des Laufradsatzes, den wir in den letzten Monaten getestet haben und der Name ist Programm: Die Felge ist volle 32 mm breit (Innenbreite 29,3 mm), wir von Haus aus tubeless ready geliefert und soll sich dank eines speziellen Profils sowohl leicht schlauchlos montieren lassen, als auch die Luft sicher im Reifen halten, wenn es scharf ums Eck geht (Stichwort „Burping“). Der Blitz (engl. „lightning“) kommt im übertragenen Sinne beim Gewicht ins Spiel. So geben die Amerikaner ein sehr niedriges Gewicht von nur 1.512 g für den Laufradsatz bestehend aus Vorder– und Hinterrad an – und das bei Verwendung einer Aluminiumfelge und bei 32 Speichen pro Laufrad. Die Basis könnte also stimmen für einen wirklich guten Laufradsatz. So viel Felge bei so wenig Gewicht hat seinen Preis: die UVP des American Classic Wide Lightning 27.5 Tubeless wird mit 899 € für das Set angegeben.

Im Schnittbild zeigt sich, wie dünnwandig die Wide Lightning Felge gestaltet ist
# Im Schnittbild zeigt sich, wie dünnwandig die Wide Lightning Felge gestaltet ist - kann sie so den hohen Belastungen standhalten, die im Enduro-Einsatz auf sie warten?

Und stimmt das Gewicht? Den vom Hersteller angegebenen Wert kann der Laufradsatz auf unserer Waage nicht ganz halten. Mit 1.538 g liegt er leicht über den versprochenen 1.512 g doch auch dieser Wert ist noch beeindruckend – zumal er inklusive Tubeless-Ausstattung mit Ventilen und Felgenband gemessen ist.

Wie kann sich dieses leichte Laufrad auf dem Trail schlagen? In der Enduro World Series werden die Wide Lightning Laufräder unter anderen von den Geschwistern Ravanel aus Frankreich gefahren – bei uns haben sie sich unter Anderem in den Händen von unserem Testfahrer Maxi Dickerhoff beweisen müssen. Und der ist nicht gerade für seinen materialschonenden Fahrstil bekannt. Eine Limitation sei daher direkt vorab angemerkt: Das maximale Fahrergewicht wird von American Classic mit 107 kg angegeben.

Aufbau

Der American Classic Wide Lightning Laufradsatz basiert auf der American Classic Wide Lightning Tubeless Aluminiumfelge für Scheibenbremsen mit Durchmesser 27,5“. In der Breite misst die Felge außen 32 mm und innen 29,3 mm; das Profil ist 22 mm hoch. Die Felge verfügt über ein flaches Felgenbett und sehr dünne, fast hakenlose Seitenwände. Diese sind am oberen, dicken Ende kaum einen Millimeter stark und lassen bei der ersten Begutachtung ernsthafte Zweifel am dargestellten Konzept aufkommen. Kann so wenig Material wirklich im harten Enduro-Einsatz bestehen?

An jedem Rad sorgen 32 Speichen (3-fach gekreuzt eingespeicht) für die Verbindung von Nabe und Felge
# An jedem Rad sorgen 32 Speichen (3-fach gekreuzt eingespeicht) für die Verbindung von Nabe und Felge
Die ausgefrästen Flansche drücken das Gewicht der Naben und sorgen für eine unverwechselbare Optik
# Die ausgefrästen Flansche drücken das Gewicht der Naben und sorgen für eine unverwechselbare Optik
Die Position und Größe der Flansche soll am Hinterrad eine möglichst symmetrische Einspeichung ermöglichen
# Die Position und Größe der Flansche soll am Hinterrad eine möglichst symmetrische Einspeichung ermöglichen - das soll sich positiv auf Steifigkeit und Belastbarkeit des Laufrades auswirken
Wie dieses Bild zeigt ist die Einspeichung jedoch nicht perfekt symmetisch
# Wie dieses Bild zeigt ist die Einspeichung jedoch nicht perfekt symmetisch - auffallend aber wie schlank die Nabe zwischen den großen Flanschen baut

Eingespeicht werden die Felgen mit jeweils 32 3-fach gekreuzten American Classic 14/15 Gauge Speichen aus Stahl, die mit Aluminiumnippeln in den grauen American Classic Naben eingehängt werden. Am Vorderrad kommt eine American Classic Disc 130 zum Einsatz, während am Hinterrad eine American Classic Disc 225 montiert wird. Diese kann je nach Wunsch mit einem Standardfreilaufkörper für 9- oder 10-fach Antriebe von Sram oder Shimano geordert werden oder wird mit einem 11-fach Sram XD Freilauf geliefert. Der Wechsel des Freilaufkörpers ist mit zwei 19er Maulschlüsseln möglich und kann vom Kunden selbst vorgenommen werden.

Der Freilaufkörper kann einfach mit zwei Maulschlüsseln gewechselt werden
# Der Freilaufkörper kann einfach mit zwei Maulschlüsseln gewechselt werden - wir fuhren im Test den XD Freilaufkörper, der kompatibel zu den 11-fach Schaltungen von Sram ist
Der konventionelle Freilaufkörper ist aus Aluminium gefertigt, verfügbar aber über Stahleinsätze zur Verhinderung von Schäden durch die Kassette
# Der konventionelle Freilaufkörper ist aus Aluminium gefertigt, verfügbar aber über Stahleinsätze zur Verhinderung von Schäden durch die Kassette

Eine Besonderheit ist der Freilaufmechanismus der American Classic Naben. Sechs Sperrklinken aus Werkzeugstahl mit jeweils zwei Zähnen sorgen dafür, dass jeweils 12 der 24 Zähne am Freilaufkörper im Eingriff sind und so eine einwandfreie Funktion unter allen Bedingungen gewährleistet werden soll. Das System hört auf den Namen „Six Pawl Cam Actuated Engagement System“ und ist patentiert.

Ein Problem von konventionellen – also mit Federn betätigten – Sperrklinkenfreiläufen kann sein, dass die einzelnen Klinken nicht zwangsläufig alle genau gleichzeitig einrasten. Fett und Fertigungstoleranzen können hier zu dazu führen, dass im Zweifelsfall die Sperrklinken verschleißen. Außerdem entstehen Schleppverluste durch das ständige Bewegen der Sperrklinken über jeden Zahn.

Um diesen Effekten entgegen zu wirken werden die Sperrklinken bei der American Classic Nabe nicht über Federn in Position gebracht, sondern über eine Zahnscheibe angesteuert, die mit dem Freilaufkörper verzahnt ist. So rücken die Sperrklinken nur ein, wenn auch ein Antriebsmoment übertragen wird und laufen ansonsten ohne Kontakt mit der Verzahnung. Gleichzeitig sorgt die Ratsche (angetrieben vom Freilaufkörper über einen Federstahldraht) dafür, dass alle Sperrklinken gleichzeitig greifen und so Lastspitzen vermieden werden.

Wie das System funktioniert haben wir in folgendem Video bei demontiertem Freilaufkörper für euch festgehalten.

American Classic Wide Lightning 27.5 Tubeless – Freilaufmechanismus von TobiasMehr Mountainbike-Videos

Während die theoretischen Vorteile überzeugend sind und Nachteile der konventionellen, federbetätigten Sperrklinken vermeiden, entstehen auf der anderen Seite neue Nachteile. So ist beispielsweise die Verzahnung mit 24 Zähnen von Haus aus bereits nicht besonders fein, die Betätigung über den Synchronring ist jedoch von sich aus nochmals mit einem leichten Spiel behaftet, so dass zusätzlich zu den 15° Drehwinkel zwischen zwei Eingriffspositionen auch noch ein kleiner Leerweg im System bedingt durch das Einrücken der Sperrklinken. Hier rasten andere Freilaufsysteme schneller und direkter ein. Im Video ist dieser zusätzliche Leerweg nach dem Klicken der Ratsche gut zu erkennen.

Sechs Sperrklinken mit jeweils zwei Zähnen sorgen für einen sicheren Eingriff
# Sechs Sperrklinken mit jeweils zwei Zähnen sorgen für einen sicheren Eingriff - die Besonderheit ist, dass die Sperrklinken nicht über eine Feder betätigt werden
Stattdessen werden sie über diesen verzahnten Synchronring alle gleichzeitig angetrieben
# Stattdessen werden sie über diesen verzahnten Synchronring alle gleichzeitig angetrieben - der Ring wird vom Freilaufkörper bewegt und so sind die Sperrklinken im Rollen vollständig eingezogen. Sie rasten nur dann ein, wenn getreten wird.
Die Sperrklinken greifen in 24 große Zähne am Freilaufkörper
# Die Sperrklinken greifen in 24 große Zähne am Freilaufkörper - links am Rand zu erkennen der Draht aus Federstahl (leicht hochgebogen), der dafür sorgt, dass die Sperrklinken beim Treten einrücken
Dieses hochgebogene Drahtende aus Federstahl erzeugt das Klacken des Freilaufs und steuert den Synchronring an
# Dieses hochgebogene Drahtende aus Federstahl erzeugt das Klacken des Freilaufs und steuert den Synchronring an

Optisch erscheint der Wide Lightning Laufradsatz recht unscheinbar: Die Felgen sind in einem dunklen grau gehalten und die Naben erstrahlen in einem helleren Grauton. Dazwischen sitzen schwarze Speichen, von denen als kleines Detail zwei nebeneinanderliegende weiß pulverbeschichtet sind. Etwas auffälliger sind auch die Decals auf der Felge gehalten, die mit großen Lettern den Produktnamen und den Hersteller kommunizieren.

Die American Classic Naben sind aus spanend gefertigt und kommen mit einer 6-Loch Scheibenbremsaufnahme
# Die American Classic Naben sind aus spanend gefertigt und kommen mit einer 6-Loch Scheibenbremsaufnahme - bei den Farben gibt es keine Optionen, das Laufrad spielt die graue Maus
Nur zwei weiße Speichen pro Laufrad sorgen für einen kleinen gestalterischen Akzent
# Nur zwei weiße Speichen pro Laufrad sorgen für einen kleinen gestalterischen Akzent

Von der Verarbeitungsqualität her hinterlässt der Laufradsatz einen hochwertigen Eindruck – den man bei einem Preis von 899 € auch erwarten darf. Mit diesem Preis spielt der Wide Lightning Laufradsatz in der oberen Liga mit und gehört zu den teureren Aluminium-Laufrädern. Ähnlich teuer sind beispielsweise die vor kurzem getesteten DT Swiss EX 1501 Spline One. Diese sind jedoch auch fast 200 g schwerer.

Für Fahrer bis zu einem Gewicht von 107 kg sind die Laufräder freigegeben
# Für Fahrer bis zu einem Gewicht von 107 kg sind die Laufräder freigegeben - im Test sind wir gespannt gewesen, wie sie sich im harten Praxiseinsatz schlagen würden
Der Wide Lightning trägt den Begriff tubeless im Namen
# Der Wide Lightning trägt den Begriff tubeless im Namen - wir haben ihn daher direkt schlauchlos aufgebaut

Kompatibilität

Mit welchen Achsstandards ist der American Classic Wide Lightning kompatibel? Bis vor Kurzem hätte ich geschrieben: mit allen. Doch das ist nur noch teilweise richtig. So bietet American Classic die Option am Vorderrad entweder eine 15 x 100 mm Steckachse oder eine 9 x 100 mm Schnellspannachse zu fahren. Am Hinterrad gibt es neben der gefahrenen 12 x 142 mm Steckachse auch die Optionen für eine 10 x 135 mm oder 12 x 135 mm Steckachse.

Die Vorderradnabe ist aufgrund ihrer schlanken Bauweise nicht mit einer 20 mm Steckachse lieferbar
# Die Vorderradnabe ist aufgrund ihrer schlanken Bauweise nicht mit einer 20 mm Steckachse lieferbar - durch die weite Verbreitung der 15 x 100 mm Achsen bei allen gängigen Enduro-Federgabeln stellt das aber kein Problem dar
Am Hinterrad bietet American Classic alle gängigen Achsstandards an
# Am Hinterrad bietet American Classic alle gängigen Achsstandards an - unsere Testnabe misst 142 mm und ist auf eine X12 Steckachse ausgelegt

Eine 20 mm Steckachse am Vorderrad wird nicht angeboten und auch für die neuen Maße Boot 148 und 15 x 110 mm Steckachsen gibt es derzeit keine Unterstützung. Das stört uns jedoch gegenwärtig keineswegs.

Reifenmontage / Tubeless-Eignung

Der Wide Lightning wird von Haus aus mit einem American Classic Tubeless-Felgenband und einem entsprechenden Tubeless-Ventil ausgeliefert. Davon motiviert haben wir den als tubeless ready deklarierten Laufradsatz direkt schlauchlos aufgebaut und sind positiv überrascht worden. Durch das flache Felgenbett mit niedriger Steigung zu den Felgenschultern links und rechts hin lässt sich der Reifen problemlos von Hand aufziehen und anschließend – das sei besonders hervorgehoben – mit einer billigen Standpumpe aufpumpen. Die verwendete Pumpe ist dabei weder für schnellen Druckaufbau bekannt noch ein besonders leistungsfähiges Produkt gewesen und damit weit entfernt von der vor Kurzem getesteten, speziellen Tubeless-Pumpe von Bontrager.

Mit 50 ml Schwalbe Dichtmilch pro Laufrad befüllt haben die Maxxis Tubeless Ready Reifen problemlos die Luft gehalten. So ist am Anfang noch in kleinen Mengen Milch an den Felgenhörnern ausgetreten, doch anschließend ist der Laufradsatz vollständig dicht gewesen.

Das hauseigene Tubeless-Ventil ist von Werk aus montiert
# Das hauseigene Tubeless-Ventil ist von Werk aus montiert - ebenso wie das spezielle Tubeless-Felgenband
Die speziellen Ventile verfügen über eine Gummipassung gegenüber der Felge, die die Dichtigkeit sicherstellen soll
# Die speziellen Ventile verfügen über eine Gummipassung gegenüber der Felge, die die Dichtigkeit sicherstellen soll
Vom Hersteller kommt die Felge mit eingeklebtem Tubeless-Felgenband
# Vom Hersteller kommt die Felge mit eingeklebtem Tubeless-Felgenband - so kann direkt mit der schlauchlosen Montage begonnen werden

Ein schönes Detail ist neben dem sauber eingeklebten Schlauchlosfelgenband auch das spezielle Ventil. Es dichtet nicht wie die meisten bekannten Tubeless-Ventile gegenüber der Ventilbohrung ab, sondern verfügt über einen auf die Felge angepassten Gummisitz auf der Innen- und Außenseite. So will man bei American Classic die Dichtigkeit des Systems bei niedrigen Anzugsmomenten sicherstellen und fertigt das Ventil kurzerhand aus Aluminium.

Auf dem Trail

Für den MTB-News.de Test der American Classic Wide Lightning 27.5 Tubeless Laufräder haben wir drei Monate Zeit gehabt. In diesem Zeitraum hat sich das Laufrad sowohl auf steinhart vereisten Trails im Winter, als auch auf staubtrockenen Steinfeldern in Latsch und Naturns (Südtirol) behaupten müssen. Als Testräder sind dabei ein Carver ICB sowie ein Prototyp des neuen Alutech ICB2.0 zum Einsatz gekommen.

Beschleunigung

Frisch montiert machen wir uns mit dem American Classic Wide Lightning 27.5 Tubeless auf zu einer Runde über die Münchner Isar Trails. Diese weitestgehend flachen Wege am Ufer der Isar entlang sind solange spaßig, wie man schnell unterwegs ist. Und da es flach ist und das Rad ständig beschleunigt werden will, wirkt sich ein geringes Laufradgewicht unmittelbar positiv auf das Fahrgefühl auf.

Im schlauchlosen Aufbau mit den oben genannten Maxxis Reifen und mit einem niedrigen Gewicht von 1.538 g für das Paar gesegnet beschleunigt das ICB Testbike (12,9 kg, 160 / 170 mm Federweg) wie ein spritziges Trail-Bike – beeindruckend. Die niedrigere Trägheit der Laufräder ist im direkten Vergleich zum zuvor gefahrenen DT Swiss EX 1501 Spline ONE Laufrad [Test] mit 1.711 g direkt spürbar und wirkt sich positiv auf das Fahrverhalten aus. So gerüstet kann die gefühlte „Spritzigkeit“ der Laufräder vom Start weg überzeugen. In Anbetracht dessen, dass man hier eine 32 mm breite Felge mit vollwertigen Enduro-Reifen bewegt ist das Gefühl umso überzeugender.

Wenn es bergauf geht, profitiert das Fahrrad ungemein von den leichten Laufrädern
# Wenn es bergauf geht, profitiert das Fahrrad ungemein von den leichten Laufrädern - die Spritzigkeit ist sehr gut und das niedrige Gewicht deutlich spürbar

Wenn es länger bergauf geht wird dieser Effekt noch deutlicher spürbar. Das leichte Laufrad setzt sich willig in Bewegung und die breite Felge unterstützt den Reifen sehr gut, so dass bei niedrigem Luftdruck viel Traktion aufgebaut wird und auch technische Uphills gut von der Hand gehen. Nur ein kleines Detail trübt den durchweg positiven Eindruck: die sechs Sperrklinken im Nabenkörper rasten zwar sehr präzise ein, doch finden sie nur 24 Zähne am Freilauf vor. Das Resultiert in einem Eingriffswinkel von immerhin 15° zwischen zwei Zähnen. Dieser Leerweg bis zum Einrasten des Freilaufs ist so spürbar größer als bei Laufrädern von DT Swiss oder Sram und zu groß für unseren Geschmack. Mindestens 36 Zähne wären hier wünschenswert (entspricht 10° Eingriffswinkel, 33% weniger als beim hier getesteten Laufradsatz).

Das Lädt zum Spielen ein
# Das Lädt zum Spielen ein - das Handling wird durch die leichten Felgen bei gleichzeitig steifem Laufrad positiv beeinflusst

Steifigkeit

Nachdem wir in den ersten zwei Monaten des Tests aufgrund der vorliegenden Schneelagen eher in niederen Gefilden unterwegs gewesen sind, haben wir für den letzten Monat mit dem American Classic Wide Lightning 27.5 Tubeless Laufradsatz nochmal gröberes Geläuf angesteuert. Im Rahmen von 10 Tagen Test-Session in Latsch und Bozen hat das Laufrad auf ruppigen Trail mit unzähligen Steinen und Wurzeln Bekanntschaft machen dürfen. Das Ermöglicht uns klare Aussagen zur Steifigkeit des leichten Laufradsatzes. Getragen von 32 Speichen (3x gekreuzt) und unterstützt durch den Querschnitt der breiten Felge zeigt sich das Rad als sehr steif. So kann es präzise von Kurve zu Kurve geworfen werden und steuert exakt dahin, wo der Fahrer es hin dirigiert.

Laufen lassen auf dem Tschilli-Trail in Latsch
# Laufen lassen auf dem Tschilli-Trail in Latsch - Testfahrer Maxi Dickerhoff gibt dem Laufrad die Sporen. In solch verblockten Passagen zahlt sich Steifigkeit in Form von Lenkpräzision aus

Im Vergleich zum vor Kurzem getesteten numbr3 ar30 Carbon Laufradsatz ist dennoch ein kleiner Unterschied spürbar – die Carbon-Räder sind nochmals steifer. Das kann sich jedoch in verblockten Passagen in reduzierter Traktion und Sicherheit auswirken. Vor diesem Hintergrund würden wir sagen, dass die Steifigkeit des Wide Lightning sehr gut ausbalanciert ist. Verglichen mit dem Steif genug für scharfe Antritte und enge Anlieger aber weich genug um Sicherheit zu bieten und die Arme zu schonen.

Viel Kontrolle in steilen Kurven bergab dank steifen Laufrädern
# Viel Kontrolle in steilen Kurven bergab dank steifen Laufrädern
Die Abfahrt auf dem Ötzitrail in Naturns bietet nach 700 Höhenmetern Anstieg mit feinstem Downhill über losen Waldboden in Abwechslung mit felsigen Abschnitten beste Testbedingungen für ein Enduro-Laufrad
# Die Abfahrt auf dem Ötzitrail in Naturns bietet nach 700 Höhenmetern Anstieg mit feinstem Downhill über losen Waldboden in Abwechslung mit felsigen Abschnitten beste Testbedingungen für ein Enduro-Laufrad

Haltbarkeit

American Classic gibt das Wide Lightning Laufrad für Fahrer bis zu einem Gewicht von 107 kg frei. Auch wenn wir diese Grenze mit unseren Testern nicht knacken konnten, haben wir das Laufrad im Test bis an seine Grenzen gebracht. Eine Woche lang musste sich der nur 1.538 g leichte Laufradsatz mit Enduro-Reifen und Tubeless-Aufbau auf den teils sehr ruppigen Trails in Latsch behaupten. Das Ergebnis hat uns durchaus überrascht, denn in Anbetracht des niedrigen Gewichts und der dünnwandigen Felge hat sich das Laufrad sehr gut geschlagen.

Bereit für den Härtetest: Maxi nimmt den Tschilli-Trail mit Vollgas in Angriff
# Bereit für den Härtetest: Maxi nimmt den Tschilli-Trail mit Vollgas in Angriff
Hier kommt das Material an seine Grenzen und muss beweisen, wie stabil es bei dem geringen Gewicht noch ist
# Hier kommt das Material an seine Grenzen und muss beweisen, wie stabil es bei dem geringen Gewicht noch ist
Höchstlast für Reifen und Felge
# Höchstlast für Reifen und Felge - die teils scharfkantigen Brocken und Platten warten nur darauf, dem Reifen und dem Laufrad zu schaden

Für unseren Testfahrer Maxi haben wir den Reifendruck am Hinterrad auf 1,9 Bar erhöht (1,7 Bar am Vorderrad) und so insgesamt nach Ende des Tests nur vier kleine und eine große Delle im Laufrad vorgefunden. Als Testrad ist Maxi dabei auf einem Prototypen des Alutech ICB2.0 unterwegs gewesen, das 130 mm Federweg am Hinterbau bereit gestellt hat. Die Bedingungen unter denen die Dellen aufgetreten sind, zeigen die folgenden Videos:

MTB-News.de testet Laufräder in Latsch von TobiasMehr Mountainbike-Videos

Die Haltbarkeit gut. Insbesondere in Anbetracht des Gewichts.

Trotz der starken Verformung an der einen Delle sei klar gestellt, dass unter diesen Belastungen auch ein weitaus größerer Schaden denkbar gewesen wäre und in Anbetracht des Gewichts die Haltbarkeit als sehr gut zu beurteilen ist. Ungeachtet der Delle hat die Felge die Luft im Tubeless Setup problemlos gehalten und trotz der dünnen Felgenhörner sind keine Risse entstanden. Nach Demontage der Reifen zeigt sich, dass unter der Belastung auch das Felgenbett verformt worden ist, wodurch weiter Energie abgebaut werden konnte. Trotz der Delle sind die Speichenspannung und der Rundlauf der Felge weiterhin gut gewesen – ein leichter Seitenschlag ließ sich problemlos in wenigen Minuten nachzentrieren und ein Höhenschlag hat sich nicht eingestellt.

Die folgenden Bilder wirken auf den ersten Blick zwar nach einer starken Beschädigung des Laufrades, doch sind dabei die extremen Testbedingungen einerseits und der Fakt, dass das Laufrad davon ungeachtet weiter funktioniert hat andererseits zwingend zu beachten.

Das Ergebnis nach dem Härtetest: Am Hinterrad finden sich mehrere minimale Dellen und eine größere Delle
# Das Ergebnis nach dem Härtetest: Am Hinterrad finden sich mehrere minimale Dellen und eine größere Delle
Einen dicken Durchschlag hat das Hinterrad erlitten
# Einen dicken Durchschlag hat das Hinterrad erlitten - unter diesen Testbedingungen ist die beobachtete Verformung nicht ungewöhnlich und könnte bei einem schlechten Laufrad bereits zum Versagen des Hinterrades führen
Die Delle ist deutlich doch das Laufrad immer noch dicht
# Die Delle ist deutlich doch das Laufrad immer noch dicht - die dünnen Felgenhörner halten erstaunlich hohen Belastungen stand, die bei Durchschnitts-Mountainbikern nie erreicht werden.
Dennoch hat sich das Laufrad sehr gut geschlagen
# Dennoch hat sich das Laufrad sehr gut geschlagen - auch mit den leichten Dellen ist der Rundlauf gut und die Speichenspannung weitestgehend konstant, so dass einer Weiterfahrt nichts im Wege steht

So ist festzuhalten, dass bei Beachtung des Gewichtslimits (107 kg) und bei einer normalen Fahrweise die Haltbarkeit uneingeschränkt als sehr gut bewertet werden kann. Bei Testfahrer Tobias (72 kg; sauberer Fahrstil) sind weder Dellen noch sonstige Beanstandungen aufgetreten. Rennfahrer wie Testfahrer Maxi hingegen werden wissen, wie schnell ein so leichtes Laufrad Dellen bekommt, auch wenn diese nicht zum Versagen des Rades führen. Wer hier auf Nummer Sicher gehen und keine Dellen in Kauf nehmen will, der sollte sich nach einem robusteren Laufrad mit etwas mehr Material an der Felge umsehen. Dann sprechen wir jedoch nicht mehr über 1.538 g sondern eher 1.700 bis 2.000 g. Je nach Gewicht und Fahrstil.

Eine runde Sache: In unserem Test kann der American Classic Wide Lightning 27.5 Tubeless Laufradsatz überzeugen
# Eine runde Sache: In unserem Test kann der American Classic Wide Lightning 27.5 Tubeless Laufradsatz überzeugen - das niedrige Gewicht kombiniert mit hoher Steifigkeit und sehr guter Haltbarkeit sorgt für eine insgesamt gute Preisleistung.

American Classic Wide Lightning 27.5 – unser Fazit

32 mm breit, 1.538 g leicht und kompatibel mit allen wichtigen Standards. Das Ganze zu einem für Aluminium hohen aber in Anbetracht der gebotenen Leistung akzeptablen Preis – die American Classic Wide Lightning 27.5 Tubeless Laufräder können im MTB-News.de Test von den technischen Daten her überzeugen. Viel wichtiger jedoch: Sie können auch in der Praxis überzeugen. Die Steifigkeit ist sehr gut und trotz des niedrigen Gewichts haben die Felgen auch den harten Einsatz gut geschlagen. Das Beschleunigungsvermögen begeistert und die sehr gut ausbalancierten Eigenschaften machen den Wide Lightning Laufradsatz zu einer echten Empfehlung für Trail- und Enduro-Bikes.

Stärken

  • niedriges Gewicht
  • hochwertige Verarbeitung, einfache tubeless Montage
  • sehr gute Balance aus Gewicht, Steifigkeit und Haltbarkeit

Schwächen

  • hoher Preis
  • grob rastender Freilauf (15°)

Weitere Informationen

Vertrieb in Deutschland: Revolution Sports: Homepage / Kontakt: email@revolutionsports.eu
Redaktion: Tobias Stahl | MTB-News.de 2015
Fotos: Tobias Stahl, Jens Staudt, Stefanus Stahl

Sea Otter Classic: BOX Components Schaltung, Laufräder und Sattelstütze

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Die Firma BOX Components ist im Jahr 2013 das erste Mal mit einem Prototypen einer Schaltung gesichtet worden. Im Vorlauf der Saison 2015 hat sich dann einiges getan und plötzlich steht das Hutchinson UR Team mit Schaltungen von BOX am Start. Wir haben uns auf dem Sea Otter Classic 2015 die aktuellen Prototypen angeschaut und nebenbei auch noch einen frühen Prototypen von einer BOX Teleskopsattelstütze und einem Laufradsatz zu sehen bekommen.

Das BOX Components Schaltwerk mit langem Käfig in der Prototypenphase
# Das BOX Components Schaltwerk mit langem Käfig in der Prototypenphase

BOX Components – Sea Otter Classic 2015

Box Components Trigger und Schaltwerk von ThomasMehr Mountainbike-Videos

BOX Components ist eine taiwanesische Firma, die mit verschiedenen Vorbau- und Lenkerkombinationen auf den Markt gegangen ist. In der Zwischenzeit hat die Marke auch Bremsen mit ins Programm aufgenommen und nun folgt die eigene Schaltung. Doch damit nicht genug – auch eine Teleskopsattelstütze oder ein Laufradsatz scheinen möglich… die Kollegen meinen es ernst mit der Attacke im Mountainbike-Markt.

Aktuell werden die verschiedenen Werkzeuge zur Serienfertigung hergestellt
# Aktuell werden die verschiedenen Werkzeuge zur Serienfertigung hergestellt - die Form des Schaltwerks wird sich folglich noch leicht verändern
Je nach Einsatzbereich werden drei verschiedene Käfiglängen angeboten
# Je nach Einsatzbereich werden drei verschiedene Käfiglängen angeboten - hier im Bild die Version mit langem Käfig
Diese Schaltwerk entspricht schon eher dem, was wir in Serie erwarten dürfen
# Diese Schaltwerk entspricht schon eher dem, was wir in Serie erwarten dürfen
Der Dämpfer für den Käfig ist optional, es wird auch eine Version ohne ihn geben
# Der Dämpfer für den Käfig ist optional, es wird auch eine Version ohne ihn geben - die Preise werden wohl jeweils über 100 € liegen
Das Schaltwerk mit kurzem Käfig am Downhill-Bike
# Das Schaltwerk mit kurzem Käfig am Downhill-Bike
Optisch schlicht und relativ schlank präsentiert sich das BOX Components DH Schaltwerk
# Optisch schlicht und relativ schlank präsentiert sich das BOX Components DH Schaltwerk
Die Zuganlenkung erfolgt von hinten und hat eine Besonderheit
# Die Zuganlenkung erfolgt von hinten und hat eine Besonderheit
Im Falle eines Sturzes kann der Ausleger...
# Im Falle eines Sturzes kann der Ausleger...
... einfach nach Innen einklappen
# ... einfach nach Innen einklappen - so soll er vor Beschädigungen geschützt sein
Das Highlight der Schaltung ist jedoch, dass am Schalthebel nur ein einziger Hebel vorhanden ist
# Das Highlight der Schaltung ist jedoch, dass am Schalthebel nur ein einziger Hebel vorhanden ist
Der Hebel kann normal gedreht werden, kann jedoch auch mit dem Daumen in Richtung des Drehpunkts gedrückt werden
# Der Hebel kann normal gedreht werden, kann jedoch auch mit dem Daumen in Richtung des Drehpunkts gedrückt werden - so wird herunter geschaltet
Aktuell befidnet sich der Schalthebel noch im Prototypenstadium
# Aktuell befidnet sich der Schalthebel noch im Prototypenstadium - die finale Form ist noch nicht gefunden
Ebenfalls ein Prototyp aus dem 3D Drucker: Ein Spacer für eine 7-fach DH Kassette
# Ebenfalls ein Prototyp aus dem 3D Drucker: Ein Spacer für eine 7-fach DH Kassette
Frisch gedruckt und eine Option für die Zukunft: Hutchinson UR fährt mit solchen Kassetten-Spacern im Downhill World Cup
# Frisch gedruckt und eine Option für die Zukunft: Hutchinson UR fährt mit solchen Kassetten-Spacern im Downhill World Cup
Die BOX Componeents Digit Scheibenbremse setzt auf einen großen Vierkolbenbremssattel
# Die BOX Componeents Digit Scheibenbremse setzt auf einen großen Vierkolbenbremssattel
Die Hebel sind noch in Entwicklung, ähneln jedoch optisch den Kollegen von Hope
# Die Hebel sind noch in Entwicklung, ähneln jedoch optisch den Kollegen von Hope
Für einfache Entlüftungsprozesse setzt BOX auf Mineralöl
# Für einfache Entlüftungsprozesse setzt BOX auf Mineralöl
Im Inneren der Bremse werden zwei Beläge eingesetzt, die von den vier Kolben angedrückt werden
# Im Inneren der Bremse werden zwei Beläge eingesetzt, die von den vier Kolben angedrückt werden
Nach oben entnehmbare Beläge bei der Box Components Digit Bremse
# Nach oben entnehmbare Beläge bei der Box Components Digit Bremse
Vier Kolben sollen genug für jeden Downhiller sein. Die Bremsscheiben sind ebenfalls spezielle Anfertigungen für BOX
# Vier Kolben sollen genug für jeden Downhiller sein. Die Bremsscheiben sind ebenfalls spezielle Anfertigungen für BOX - auffällig die geraden Stege
BOX Naben gibt es bereits, doch die passenden Laufräder sind gegenwärtig noch nicht verfügbar
# BOX Naben gibt es bereits, doch die passenden Laufräder sind gegenwärtig noch nicht verfügbar
Hinter dem Stand ließ sich jedoch diese ungelabelte, ca. 30 mm breite Felge auffinden
# Hinter dem Stand ließ sich jedoch diese ungelabelte, ca. 30 mm breite Felge auffinden
Hier könnte es in Kürze ebenso ein Produkt geben wie bei der...
# Hier könnte es in Kürze ebenso ein Produkt geben wie bei der...
... Teleskopsattelstütze von BOX Components
# ... Teleskopsattelstütze von BOX Components
Das Team ist hier noch ganz am Anfang der Entwicklung und setzt aktuell auf einen Mechanismus der in gewisser Hinsicht Ideen der CrankBrothers Kronolog und der Movelock Vecnum kombiniert
# Das Team ist hier noch ganz am Anfang der Entwicklung und setzt aktuell auf einen Mechanismus der in gewisser Hinsicht Ideen der CrankBrothers Kronolog und der Movelock Vecnum kombiniert - so ist die Stütze seitlich mit Stufen versehen, in die ein Verschlussmechanismus eingreift
Der Hebel entstammt dem 3D Drucker und ähnelt in gewisser Weise den Modellen von Kind Shock
# Der Hebel entstammt dem 3D Drucker und ähnelt in gewisser Weise den Modellen von Kind Shock
Die markanten BOX Lenker werden bereits seit einiger Zeit verkauft
# Die markanten BOX Lenker werden bereits seit einiger Zeit verkauft
Passend dazu gibt es auch Vorbauten
# Passend dazu gibt es auch Vorbauten
Box bietet Komponenten für Einsatzbereiche von XC bis DH an
# Box bietet Komponenten für Einsatzbereiche von XC bis DH an
Neu ist der X-Carbon Lenker - 780 mm Breite bei 195 g Gewicht sind eine Ansage,
# Neu ist der X-Carbon Lenker - 780 mm Breite bei 195 g Gewicht sind eine Ansage,

Sea Otter 2015 – alle Artikel von der ersten Bike-Messe im Jahr findest du hier:

Bike der Woche: Custom Laufrad von mcsonnenschein

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Laufräder selbst zu bauen scheint unter unseren Usern ein besonders beliebtes Hobby zu sein. Mit dem Kinderrad, das wir heute präsentieren, hat IBC-User mcsonnenschein die Latte ein gutes Stück nach oben gelegt. Er fertigte für das heutige Bike der Woche Rahmen und Federgabel für das Laufrad kurzer Hand selbst – beeindruckend. Viel Spaß mit einem weiteren erstklassigen Bike der Woche.

100% Custom: Dieses Laufrad ist von A bis Z perfektioniert
# 100% Custom: Dieses Laufrad ist von A bis Z perfektioniert - Rahmen und Gabel sind selbst gebaut. Die Geschichte dazu präsentieren wir in diesem Artikel.

Bike der Woche

Eigenbau / Kinderlaufrad Mini DH / 2015

MTB-News.de: Hey Matthias, Kinderbikes in Form von Laufrädern sind unter den Bikes der Woche mittlerweile eine feste Größe. Mit Eigenarbeit an allen relevanten Bauteilen hast du dir eindeutig große Mühe gegeben, ein einmaliges Rad auf die kleinen 12″ Räder zu stellen. Wie ist es zu diesem Bike gekommen, das wir heute als Bike der Woche vorstellen wollen?

Hallo IBC,

ich war mit den Laufrädern, die es auf dem Markt gibt, nicht zufrieden. Entweder sind sie günstig und schrecklich grob verarbeitet oder sauteuer; zudem ich viel am CAD arbeite und gerne was zum Basteln habe. Ich wollte für meinen Sohn was Eigenes, daraus ist die Idee mit dem Bau des Laufrades entstanden. Start war hier Dezember 2013. Ich habe einfach wild los skizziert und mich ans CAD gemacht. Es hat natürlich eine Weile gedauert, bis der Rahmen fertig konstruiert und der Dämpfer untergebracht war. Da mein Patenkind schon fleißig mit einem Laufrad unterwegs war, konnte ich mir dort wichtige Referenzmaße herausmessen. Fix war ab Start, dass das Laufrad ein Fully werden sollte und natürlich nicht über 4kg kommen sollte, da es mein Kleiner anheben können sollte.

Los gehts mit der Bastelei
# Los gehts mit der Bastelei
Strahlender Schweißer
# Strahlender Schweißer - der Rahmen ist fertig
Don't watch the arc
# Don't watch the arc

Das Laufrad war auch schon im Sommer letzten Jahres fahrbereit, ich war selbst überrascht wie schnell alles umgesetzt war. Eigentlich viel zu früh, man kann sagen ca. 1 Jahr :-) Daraufhin war erstmal bis Februar 2014 Ruhe. Dann habe ich mich nochmal als CAD gesetzt und die Gabel entworfen, da die Zukaufgabel (Mini Dirt Bike Gabel) in meinen Augen nicht mehr zu dem Rad passte, musste doch ein Unikat sein. Zudem funktionierte die alte Gabel nicht so richtig und war viel zu hart. Mehr Schein als Sein. Durch die neue Gabel und damit verbundenen Gabelbrücken habe ich auch gleich noch einen Vorbau fräsen lassen. Diesen habe ich mit Absicht auf 0 mm gehalten, da es doch besser war, den Lenker noch etwas näher zum Sattel zubekommen. Habe dadurch 40 mm gewonnen und noch ein paar Gramm Gewicht eingespart.

Schnittmodell der Gabel
# Schnittmodell der Gabel
Der 0 mm Vorbau ist ebenfalls selbst gebaut
# Der 0 mm Vorbau ist ebenfalls selbst gebaut - ein Carbon-Lenker sorgt für minimales Gewicht
Massiv: Die hauseigene Doppelbrückengabel
# Massiv: Die hauseigene Doppelbrückengabel
Fertig: Ein gutes Stück unter 4 kg leicht und mit allem ausgestattet, was an ein richtiges Laufrad gehört
# Fertig: Ein gutes Stück unter 4 kg leicht und mit allem ausgestattet, was an ein richtiges Laufrad gehört
Der Dämpfer läuft direkt durch das Sitzrohr
# Der Dämpfer läuft direkt durch das Sitzrohr
Voll eingefedert...
# Voll eingefedert...
... und ausgefedert.
# ... und ausgefedert.

Zudem habe ich mit Absicht keine Bremse verbaut, da meine Erfahrung mit Bremsen am Laufrad diese ist: bis die Kleinen das mit dem Bremsen richtig machen, sind sie fast schon auf einem richtigen Fahrrad. Deswegen halte ich es überflüssig, da doch immer mit den Füßen gebremst wird. Dazu kommt auch noch eine Gewichtsersparnis ;)

Worauf hast du beim Aufbau deines Bikes besonders geachtet?

Wichtig war, dass alle Teile leicht sind, damit ich das Gewicht von max. 4 kg halten kann. Deswegen wurden fast alle Teile extra angefertigt. Klar; Felgen, Lenker und Sattel wurden fertig zu gekauft und angepasst. Natürlich habe ich auch darauf geschaut, dass die Federelemente später auch arbeiten. Hinten ist ein Luftdämpfer drin, der mit dem Minimaldruck befüllt ist. Vorne in der Gabel kommen Stahlfedern zum Einsatz. Ich werde diese Federn aber vielleicht noch tauschen, da sie doch schon zu weich sein könnten. Das wird sich aber noch zeigen.

Bei der Gabel ist der Gleitlagerbereich wie bei meiner Enduro USD Gabel umgesetzt worden. Dort habe ich es einfach übernommen, da es gut funktioniert und einfach ist. Copy and Paste ;-) Gleitlager habe ich von Igus verwendet. Die Tauchrohre sind von einer alten Rock Shox Mag21. Diese sind aber gekürzt und innenausgedreht, da die Stahl-Tauchrohre sonst etwas schwer sind.

An die Optik wurde auch gedacht ;-) Deswegen wurden doch einige Teile mehr gefräst, wie ursprünglich geplant war. Jeder weiß ja, das Style schnell macht :-) Bei den Laufrädern wurden die Naben extra gedreht, da hier im Originalen Stahlnaben verwendet wurden. Durch den Austausch der Stahlnaben gegen die Alunaben konnte ich ca. 450 g einsparen, ich war selber überrascht dass es so viel ausmachte. Die Achsen sind auch aus Alu.

12" Laufrad
# 12" Laufrad - optisch passend auf den Mavic Deemax DH Laufradsatz angepasst
Wie aus einem Guss
# Wie aus einem Guss - obwohl das Rad selbst gebaut ist, wirkt es insgesamt perfekt
125 mm misst der Dämpfer und bietet gut 40 mm Federweg
# 125 mm misst der Dämpfer und bietet gut 40 mm Federweg

Wie geht es mit deinem Bike weiter?

Weiter geht es jetzt nicht mehr, das Letzte war jetzt noch die selbstgebaute USD Gabel mit 48 mm Federweg. Ich hatte am Anfang dort eine China Mini Bike Gabel verbaut, natürlich stark gekürzt. Das hat aber nicht mehr zum Laufrad gepasst, da alles extra angefertigt war. Also musste hier auch was Eigenes her.

Ab jetzt darf mein Sohn drauf und darf das Fahren erlernen. Da wird mir noch öfters das Herz bluten, wenn das Rad verkratzt und verschrammt oder einfach umgeschmissen wird usw… oder er gestürzt ist.

Welchen Einsatzbereich hat das Bike?

Es soll der Start ins Mountainbiken sein, es macht den Kleinen sehr viel Spaß damit zu fahren. Und sie können, wenn alt genug, direkt auf ein Fahrrad wechseln – ohne diese nervigen Stützräder, da sie das Gleichgewicht schon sehr gut halten können.

Was wiegt das Bike?

3,86 kg.

Was ist dein persönliches Highlight an deinem Bike der Woche?

Das ist schwer zu sagen. Aber wenn ich mich für eins entscheiden müsste, dann würde ich den Rahmen nehmen. Hier hat mein Bruder beim Schweißen super Arbeit geleistet und ihn quasi ohne Verzug zusammen gebrutzelt, da wir hier ohne Schweißlehren gearbeitet haben.

Hier steckt auch die meiste Arbeit drin. Viele werden denken, dass die Rohre des Rahmens alle auf der Fräsmaschine befräst wurden. Dies war nicht der Fall, ich habe von den Rohren Abwicklungen im CAD erstellt, diese passgenau ausgedruckt und auf die Rohre angezeichnet. Dann war der Dremel an der Reihe, um die Rohre anzupassen. Muss sagen, dass dies sehr gut geklappt hat. Beim Alu schweißen mit Zusatz verschmilzt dann alles. Das macht kleine Ungenauigkeiten bei den Rohren wieder weg. Es wurde keine Rahmenlehre verwendet, alles wurde angepunktet und wenn es sein musste nochmals angepasst.

Bereit für den Nachwuchs
# Bereit für den Nachwuchs - das Rad ist soweit fertig, eine Bremse wird es nicht geben

Wie bist du zum Mountainbiken gekommen?

Ich bin früher mit meinen Eltern immer Touren mitgefahren. Es fing dann langsam an sich zu entwickeln, zusammen mit meinem Bruder. Man wurde schneller, man fuhr immer mehr Trails, Sprünge wurden gebaut, das erste eigene Rad wurde gekauft, bis ich im Alter von ca. 16 Jahren beim DH angekommen war. Denke, dass es vielen erging wie mir. Damals war der DH-Sport auch noch nicht dort wo er heute ist. Heute hat man viel mehr Möglichkeiten, was Trails/Strecken, Parks und die Bike-Industrie angeht.

Mountainbiken als Lifestyle / die Industrie – deine Sicht.

Die Trends interessieren mich nicht wirklich, ich schau ab und zu was es Neues gibt, um up to date zu bleiben. Ich brauche nicht ständig das neueste Material und picke mir die nützlichen Sachen heraus. Oder baue es selber ;-)

Du und die Internet Bike Community – Wann bist du dazu gekommen und was verbindest du mit dem IBC?

Wie lange ich nun schon Mitglied bin, weiß ich nicht wirklich. Ich bin damals über eine Suchmaschine auf das Forum gestoßen, als ich ein Problem mit dem Rad hatte. Liegt bestimmt schon über 10 Jahre zurück. Seitdem bin ich täglich online und surfe quer durchs Forum.

Fertig: Ein weiteres spannendes Bike der Woche
# Fertig: Ein weiteres spannendes Bike der Woche

Technische Daten

Rahmen: Eigenbau Kinderrad Mini DH, Rahmengröße passend ab 80 cm
Gabel: Eigenbau DC USD Gabel mit 48 mm Federweg
Dämpfer: Kind Shock AS15, Einbaulänge 125 mm
Steuersatz: Wälzlager
Bremse: keine verbaut, werden auch keine kommen
Vorbau: Eigenbau mit 0 mm
Lenker: Carbon-Lenker Flatbar, Lenkerbreite 360 mm
Griffe: Kindergriff
Felgen: Alufelge , 12 Zoll
Naben: Eigenbau, 100 mm Breite, 16 Loch
Reifen: Schwalbe Black Jack
Sattel: Standard Laufradsattel
Sattelstütze: kurzes Stück Alurohr
Sattelklemme: wird mit einer Madenschraube geklemmt

Über das Bike der Woche

Ihr habt auch ein Bike, dass sich bestens in die ehrenhafte Riege der “Bikes der Woche” einfügen kann? Dann lest euch die Regeln für folgendes Album durch und ladet ein Bild in selbiges hoch. Viel Erfolg! Hier zu den Regeln: mtb-news.de/p/1290006?page=2&in=set / Das Album findet ihr hier: mtb-news.de/s/55943.

Eine Übersicht über alle bisherigen Bikes der Woche findet ihr auf dieser Seite.

Industry Nine Enduro 27,5″ Laufradsatz im Test: Vom Blue Ridge Mountain in die Alpen

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Industry Nine ist hierzulande zwar keine der bekanntesten Marken, die Laufräder sorgen aber seit Jahren mit ihrem Design und ihren unkonventionellen Lösungen für Aufsehen. Das Prinzip des Industry Nine Enduro-Modells: Ein wandlungsfähiger, leichter, breiter, stabiler und farblich individuell anpassbarer Laufradsatz. Ob das alles kombinierbar ist, haben wir für euch in diesem Test auf Herz und Nieren herausgefunden.

Test: Industry Nine Enduro 27.5 Laufradsatz

Technische Daten

Technische DatenIndustrie Nine Enduro 27,5"
Modelljahr2015
KategorieLaufradsatz
EinsatzbereichEnduro
Laufradgrößen26", 27,5", 29"
Gewicht (vorne/hinten)1.740 g (790 g/950 g)
Farbenach Wahl
ModellEnduro 27,5"
Adapter auf andere Einbaubreiten / AchsdurchmesserVR: 9 mm Schnellspanner, 9 mm Steckachse, 15 mm Steckachse, 20 mm Steckachse, Boost 110 | HR: 10x135 mm, 12x135 mm, 12x142 mm, Boost 148
PreisUS $1210 Basispreis
Felgenbreite (außen/innen)31,5 / 28 mm
Speichen32
Material FelgeAluminium
Material Naben/FreilaufkörperAluminium/Aluminium
Rasterung Freilaufkörper6 Sperrklinken, 120 Zähne (3° Einrastwinkel
XD-Freilaufkörper verfügbarja
Tubeless Readyja
Ventilloch6,5 mm Presta
SpeichenAluminium | 2,9/2,7 mm
Einspeichunggerade, 3-fach gekreuzt
HerstellerIndustrie Nine
Farbennach Wahl

In der Hand

Industry Nine ist eine kleine US-Amerikanische Manufaktur, die sich auf den Bau von Naben und Laufrädern spezialisiert hat. In Asheville, an den Ausläufern der Blue Ridge Mountains gelegen, arbeiten knapp 25 Leute bei Industry Nine. Bis auf Felgen und Lager wird hier alles im Haus gefertigt, die Qualität kontrolliert und verkauft.

Die Naben sind in verschiedenen Farben erhältlich
# Die Naben sind in verschiedenen Farben erhältlich

Der Laufradsatz, den wir für diesen Test erhalten haben, hört auf den Namen Industry Nine Enduro 27,5″. Der Anspruch von Industrie Nine ist es hier, einen leichten und gleichzeitig sehr robusten Begleiter für jedes Gelände zu schaffen. Ob ihnen das mit dem Enduro 27,5″ gelungen ist, werden wir später herausfinden. Mit knapp 1.100 € für die Basisvariante gehört der Laufradsatz zu den hochpreisigen Produkten der Kategorie. Wer farblich passende Laufräder zu seinem Bike möchte, hat die Möglichkeit noch etwas mehr Geld in die Hand zu nehmen und direkt die passenden Naben und Speichen dazu zu bestellen. 1.740 g bringen die Laufräder auf die Waage. Damit ist der Industry Nine zwar kein Leichtgewicht, aber vielleicht kommt ihm das höhere Gewicht bei der Haltbarkeit zugute. Genau das haben wir im Test überprüft.

Wo Enduro drauf steht, ist auch Enduro drin
# Wo Enduro drauf steht, ist auch Enduro drin

Aufbau

Die Felgen haben ganz konventionell Löcher im Felgenbett, über die die Speichen eingefädelt werden.
# Die Felgen haben ganz konventionell Löcher im Felgenbett, über die die Speichen eingefädelt werden.
Statt eines Nippels sieht man hier das dicke Ende der Speiche
# Statt eines Nippels sieht man hier das dicke Ende der Speiche

Der Industry Nine Enduro 27,5″ ist etwas anders als andere Laufradsätze aufgebaut: Statt gewöhnlicher Speichen kommen hier dicke hauseigene, konifizierte Aluminiumspeichen zum Einsatz. Das lässt die Laufräder insgesamt sehr bullig wirken. Um das Gewicht weiter zu senken, wird auf Nippel verzichtet – die Speichen sind direkt über ein Gewinde in die Naben eingeschraubt. Das Innenmaß der Felge ist mit 28 mm relativ breit und bietet den Reifen somit eine gute Möglichkeit, sich abzustützen.

Die Aluminiumspeichen geben dem Laufradsatz einen ziemlich massiven Look
# Die Aluminiumspeichen geben dem Laufradsatz einen ziemlich massiven Look
Liebe zum Detail - bei Industry Nine wird der Firmenname sogar auf die eigens gefertigten Speichen gelasert
# Liebe zum Detail - bei Industry Nine wird der Firmenname sogar auf die eigens gefertigten Speichen gelasert

Durch die sechs Sperrklinken in Kombination mit 120 Zähnen hat der Freilauf einen Einrastwinkel von 3° und zusätzlich noch einen schönen Sound. Zudem lässt er sich leicht über das Abziehen der Abdeckkappen wechseln.

Sechs Sperrklinken mit jeweils zwei Zähnen sorgen für den kleinen Einrastwinkel
# Sechs Sperrklinken mit jeweils zwei Zähnen sorgen für den kleinen Einrastwinkel
Der Freilaufkörper ist relativ groß - 60 Zähne und sechs Sperrklinken brauchen ihren Platz
# Der Freilaufkörper ist relativ groß - 60 Zähne und sechs Sperrklinken brauchen ihren Platz

Kompatibilität

Gespannt werden die Speichen mit den Gewinden an der Nabe
# Gespannt werden die Speichen mit den Gewinden an der Nabe

Der Enduro 27.5 Laufradsatz ist von den Naben her gesehen ein sehr flexibler Partner, der sich soweit möglich auf alle gängigen Maße umrüsten lässt (QR / 15 / 20 mm) und auch in den neuen Boost-Maßen verfügbar ist. Für Lefty-Faher gibt es ebenfalls eine Lösung.

Reifenmontage / Tubeless-Eignung

Mittlerweile ist die schlauchlose Reifenmontage ein großes Thema. Es ist zwar nicht jeder ein Fan von Tubeless, doch einen Reifen mit einem Schlauch zu montieren ist einfach. Mit Tubeless zeigt sich, wie gut der Reifen wirklich im Flansch sitzt. Die Industry Nine Felgen haben kein besonders tiefes Felgenbett, weshalb relativ viel Kraft benötigt wird, um den Reifen auf die Felge zu bekommen. Bevor wir der Reifen komplett montieren, geben wir noch etwas Dichtmilch hinein und dann geht es ans Aufpumpen. Jetzt zeigen sich die Vorzüge des niedrigen Felgenbetts: Es kann nur sehr wenig Luft zwischen Reifen und Felge entweichen und der Reifen beginnt schnell, sich zu füllen. Leider springt der Reifen nicht überall direkt in den Flansch. Wir müssen daher die Luft noch einmal ablassen, etwas Seifenwasser zwischen Reifen und Felge aufbringen und noch einmal aufpumpen. Diesmal passt der Reifen sofort. Nun noch etwas schütteln, die Dichtmilch verteilen und fertig ist das Tubeless Setup. Über Nacht wird sich zeigen, ob der Reifen die Luft gehalten hat.

Mit einem eingeklebten Felgenband und einem geeigneten Ventil sind die Felgen Tubeless Ready
# Mit einem eingeklebten Felgenband und einem geeigneten Ventil sind die Felgen Tubeless Ready

Auf dem Trail

Ab gehts auf den Trail
# Ab gehts auf den Trail

Der Tubeless-Umbau hat funktioniert, am nächsten Morgen kann es sofort losgehen. Unsere Testdauer ist leider begrenzt und wir mussten daher in der verfügbaren Zeit das Maximale aus den Laufrädern herausholen. Insgesamt waren die Laufräder eine Woche im Einsatz, aber durch die Vielfalt des Geländes um Latsch und Bozen konnten wir dennoch einen aussagekräftigen Eindruck gewinnen. Egal ob flowige Singletrails, Wurzeln, Steinfelder, Highspeed-Passagen oder Anlieger – hier ist für jeden was dabei.

Die Steine am Kohlern konnten den Industry Nine nur wenig anhaben
# Die Steine am Kohlern konnten den Industry Nine nur wenig anhaben

Steifigkeit

Die Steifigkeit ermöglichten eine präzise Führung des Bikes. Wie hier durch einen kleinen Anlieger
# Die Steifigkeit ermöglichten eine präzise Führung des Bikes. Wie hier durch einen kleinen Anlieger

Bereits nach dem ersten Metern sind wir begeistert über den schnell rastenden Freilauf – nur um 3° muss die Kassette maximal gedreht werden, um die Kraftübertragung herzustellen. Es ist fast etwas ungewohnt, wenn der Freilauf quasi direkt einrastet und man sofort beschleunigen kann. Plötzlich findet man Gefallen an kurzen Anstiegen und kleinen Tretpassagen. Diese Begeisterung hält zwar eine Weile an, ist aber nicht von Dauer: Bergauf ist einfach immer noch nicht meine Paradedisziplin.

Da lasse ich es lieber bergab laufen. Das raue Gelände um Bozen herum ist alles andere als fehlerverzeihend. Steine und Wurzeln prägen die Trails, gepaart mit dem hohen Gefälle und den damit verbundenen Geschwindigkeiten sind diese Trails eine echte Härteprobe für Fahrer und Material. Die Downhiller am Kohlern schauen uns etwas verwundert und gleichzeitig ehrfürchtig an, als wir unsere 140 mm Trailbikes in die Gondel schieben.

In Anliegern sorgten die Laufräder mit ihrer Steifigkeit dafür, dasss man einfach mal reinhalten konnte...
# In Anliegern sorgten die Laufräder mit ihrer Steifigkeit dafür, dasss man einfach mal reinhalten konnte...
...ohne Angst haben zu müssen, dass diese kollabieren
# ...ohne Angst haben zu müssen, dass diese kollabieren
STAUB...
# STAUB...

Was uns auf dem Trail als erstes positiv überzeugt, ist das Verhalten der Reifen in Kurven und Anliegern. Durch die breite Felge wird die Karkasse des Reifens weniger gebogen und ist dadurch besser abgestützt. So kann auch bei hohen Geschwindigkeiten und G-Kräften ein Wegklappen des Reifens und somit Gripverlust und Burping vermieden werden. Das macht das Bike auch im Grenzbereich sehr berechenbar, gibt Sicherheit und ermutigt, schneller zu fahren. Jedoch verlieren die Reifen im Lauf des Tages etwas Luft. Zwar nicht viel, aber immer wieder sehen wir kleine Bläschen zwischen Reifen und Felge, weil die Reifen ein bisschen auf der Felge arbeiten.

Auch auf Schussstücken, mussten die Industry Nine beweisen,...
# Auch auf Schussstücken, mussten die Industry Nine beweisen,...
..wie viel Sie einstecken konnten.
# ..wie viel Sie einstecken konnten.

Auf den ersten Abfahrten kennen wir die beste Linie durch die Steinfelder leider noch nicht und müssen uns auf Sicht durchkämpfen. Dabei wird uns klar, das wir unsere Linie mit dem Industry Nine-Laufradsatz relativ präzise fahren sollten. Kleinere Fehler werden zwar verziehen, die Laufräder suchen sich aber nicht ihren eigenen Weg durchs Steinfeld. Aktives Fahren und eine präzise Linienwahl werden dafür umso mehr belohnt. Jede vom Fahrer eingeleitete Bewegung wird direkt an den Untergrund weitergegeben. Das gibt sehr viel Sicherheit, da man sich zu jeder Zeit voll auf seinen Grip verlassen kann, was in diesem Geläuf auf jeden Fall von Vorteil ist. In Anliegern bestätigt sich dieses Gefühl: Durch den gut sitzenden Reifen und den steifen Laufradsatz kann oder muss man die Kurven sehr präzise durchfahren.

Haltbarkeit

Die Felge machte öfters direkte Bekanntschaften mit Steinen
# Die Felge machte öfters direkte Bekanntschaften mit Steinen

Doch in dieser Preiskategorie zählt nicht nur das Fahrerlebnis. Auch die Haltbarkeit und Dellenanfälligkeit spielen unserer Meinung nach eine wichtige Rolle. Wir fahren unsere Reifen mit 1,8 bar vorne und 2,0 bar hinten. Immer wieder hören und fühlen wir, wie die Felgen direkte Bekanntschaft mit den spitzen Steinen in Bozen machen. Doch obwohl wir alles geben schneller zu fahren und es dabei immer mehr Schläge tut – die Luft hält.

Ein kleiner Eindruck des Testgeländes
# Ein kleiner Eindruck des Testgeländes

Nach ein paar Abfahrten stehen wir plötzlich ohne Luft auf dem Trail. Doch wie sich schnell herausstellt, ist nur der Reifen aufgeschlitzt und die Felge völlig unversehrt. Nach drei Tagen Dauereinsatz in diesem felgenfeindlichen Gelände schaffen wir es auch noch, die Felge mit einer Delle zu versehen. Der tubeless-Nutzung tut dies aber keinen Abbruch; die Verbindung zwischen Felge und Reifen ist weiterhin dicht. Dafür, dass wir pro Abfahrt mindestens 10 Durchschläge haben, bietet die Felge dem Trail ziemlich hartnäckig die Stirn. Auch die Speichenspannung lässt über die gesamte Testzeit nicht nach und das Laufrad läuft weiterhin rund.

Obwohl das Gelände fast nur aus Steinen besteht,...
# Obwohl das Gelände fast nur aus Steinen besteht,...
...haben sich die Industry Nine wacker geschlagen.
# ...haben sich die Industry Nine wacker geschlagen.

Industry Nine Enduro 27.5 – unser Fazit

Wir sind vom Industrie Nine Enduro 27,5″ ziemlich angetan. Er überzeugt nicht nur durch sein Aussehen, sondern auch durch sein Fahrverhalten, seine Haltbarkeit und einige Features, die ihn aus der Masse hervorstechen lassen: wie beispielsweise die selbstgefertigten Alu-Speichen (die man zugegebenermaßen unterwegs nicht in jedem Bikeshop bekommt) und den geringen Einrastwinkel des Freilaufes. Wer alle diese Features haben möchte, muss dafür allerdings ganz schön tief in die Tasche greifen. Im Gegenzug erhält man einen Laufradsatz, den man definitiv nicht an jeder Ecke sieht und der sich auch farblich ans Bike anpassen lässt.

Von dem Einsatz im rauhen Gelände trug die Felge lediglich eine Delle davon....
# Von dem Einsatz im rauhen Gelände trug die Felge lediglich eine Delle davon....
...und eine sehr kleine Verformung, die aber nicht die Bezeichnung "Delle" verdient hat
# ...und eine sehr kleine Verformung, die aber nicht die Bezeichnung "Delle" verdient hat
Wenn man sich an die dicken Speichen gewöhnt hat, gefallen Sie einem echt gut
# Wenn man sich an die dicken Speichen gewöhnt hat, gefallen Sie einem echt gut

Stärken

  • Breite Reifenabstützung – somit weniger Walken
  • sehr geringer Einrastwinkel im Freilauf
  • guter Flex
  • hohe Haltbarkeit

Schwächen

  • Preis
Wir sind von den Industry Nine überzeugt und haben gefallen an deren Aussehen und Features gefunden
# Wir sind von den Industry Nine überzeugt und haben gefallen an deren Aussehen und Features gefunden

Testerprofi Joni

Testername: Jonathan Kopetzky
Körpergröße: 175 cm
Gewicht (mit Riding-Gear): 70 kg
Schrittlänge: 79 cm
Armlänge: 41 cm
Oberkörperlänge: 49 cm

Beschreibe deinen Fahrstil kurz und knackig: Aggressiv und verspielt (sagt Jens)
Was fährst zu hauptsächlich (Trail, Enduro ect.): DH sprunglastig, auch Dirt, eigentlich alles Hauptsache Rad dabei
Besondere Vorlieben bzgl. Fahrwerk: straff und schnell
Besondere Vorlieben bzgl. Rahmen: langes Oberrohr, Hinterbau je nach Einsatzgebiet

Testerprofil Nathan

Testername: Nathan Engels
Körpergröße: 180 cm
Gewicht (mit Riding-Gear): 75 kg
Schrittlänge: 79 cm
Armlänge: 55 cm
Oberkörperlänge: 54 cm

Beschreibe deinen Fahrstil kurz und knackig: Gerne auf Linie und wenn eine Wurzel zum Abziehen einlädt, nehme ich diese Einladung gerne an
Was fährst zu hauptsächlich (Trail, Enduro ect.): Singletrails, sprunglastiger Localspot, Freeride, DH
Besondere Vorlieben bzgl. Fahrwerk: Straff, gutes Feedback vom Untergrund, viel Lowspeed-Druckstufe, progressive Kennlinie
Besondere Vorlieben bzgl. Rahmen: Kettenstreben gerne kurz ( ca. 430 mm), Sitzdom nicht zu hoch


Weitere Informationen

Vertrieb in Deutschland: Shocker Distribution: Homepage / Kontakt: info@shocker-distribution.com
Redaktion: Jonathan Kopetzky, Nathan Engels | MTB-News.de 2015
Fotos: Nathan Engels, Jens Staudt, Jonathan Kopetzky


Eurobike: Acros 2016 – Direktvertrieb, Laufräder, Lenker und Vorbauten

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Acros jetzt mit Direktvertrieb: Acros hat zur Eurobike den eigenen Webshop gestartet. Dort gibt es das gesamte Sortiment der Renninger jetzt auch für Endverbraucher direkt online. Besonderes Goodie: mit dem Gutscheincode #kickstarter bekommst du 10% auf deine Bestellung! Außerdem haben wir uns bei Acros die wichtigsten Neuheiten für die Saison 2016 zeigen lassen, darunter eine Reihe neuer Laufradsätze, die die hauseigenen Naben mit bewährten Felgen unterschiedlicher Hersteller kombinieren. Außerdem gibt es weitere Informationen zur neuen Cockpit-Linie mit leichtem Carbon Lenker und den entsprechenden Vorbauten. Alle Informationen zu den 2016er Neuheiten von Acros findet ihr in unserem Eurobike-Video.

Acros 2016

Video

Erwin Botosch führt durch das neue Acros-Programm

Eurobike: Acros 2016 von ThomasMehr Mountainbike-Videos

Fotos

Die neuen Laufräder von Acros werden über einen eigenen Vertrieb verkauft
# Die neuen Laufräder von Acros werden über einen eigenen Vertrieb verkauft
Die hauseigenen Naben werden dabei mit zugekauften Felgen kombiniert, wie hier die Nineteen ED als 27,5" Enduro Performance Laufrad mit Ryde Trace Trail Felge
# Die hauseigenen Naben werden dabei mit zugekauften Felgen kombiniert, wie hier die Nineteen ED als 27,5" Enduro Performance Laufrad mit Ryde Trace Trail Felge - 25 mm Innenbreite und 1.598 g sollen für Fahrspaß und Haltbarkeit sorgen
Acros bietet diverse Laufräder von XC bis DH an, wobei die größte Auswahl bei den Enduro Laufradsätzen besteht
# Acros bietet diverse Laufräder von XC bis DH an, wobei die größte Auswahl bei den Enduro Laufradsätzen besteht
Das Nineteen XC Nabe im 29" XC Race Laufrad wird mit Stan's Notubes ZTR Crest Felgen aufgebaut und soll 1.350 g auf die Waage bringen
# Das Nineteen XC Nabe im 29" XC Race Laufrad wird mit Stan's Notubes ZTR Crest Felgen aufgebaut und soll 1.350 g auf die Waage bringen - der Preis wird mit 799 € veranschlagt
Das A-Wheel 27,5" Enduro Performance Laufrad soll 749 € kosten und ist mit SAPIM XC-Ray Speichen aufgebaut
# Das A-Wheel 27,5" Enduro Performance Laufrad soll 749 € kosten und ist mit SAPIM XC-Ray Speichen aufgebaut
Die Nineteen ED Nabe im 27,5" Enduro Performance Laufrad mit Sram XD Freilaufkörper
# Die Nineteen ED Nabe im 27,5" Enduro Performance Laufrad mit Sram XD Freilaufkörper
Das 29" Enduro Performance Laufrad bringt 1.598 g auf die Waage
# Das 29" Enduro Performance Laufrad bringt 1.598 g auf die Waage
Die Nineteen FR Nabe in Kombination mit der WTB ASYM i29 Felge im A - Wheel 27,5" Gravity
# Die Nineteen FR Nabe in Kombination mit der WTB ASYM i29 Felge im A - Wheel 27,5" Gravity - 29 mm Innenbreite, Sapim Race Speichen und ein Gewicht von 1.965 g zum Preis von 549 €
Links der Acros Popular Stem Vorbau im 35 mm-Standard; baugleich, aber in schwarz, der Gothic Stem
# Links der Acros Popular Stem Vorbau im 35 mm-Standard; baugleich, aber in schwarz, der Gothic Stem
Beide gibt es von 50 mm bis 90 mm Länge
# Beide gibt es von 50 mm bis 90 mm Länge
In Carbon: 780 mm Lenker Gothic Carbon Bar und Popular Carbon Bar (unten)
# In Carbon: 780 mm Lenker Gothic Carbon Bar und Popular Carbon Bar (unten)
Der Lenker wiegt laut Hersteller schlanke 195 g
# Der Lenker wiegt laut Hersteller schlanke 195 g
Ein schillernder Regenbogen: Der Acros Bizzarre Bar
# Ein schillernder Regenbogen: Der Acros Bizzarre Bar

Eurobike 2015

Alle Artikel von der wichtigsten Messe des Jahres mit allen Neuheiten für die Saison 2016 findest du auf unserer Eurobike Übersichtsseite.

Wie werden Carbon-Laufräder getestet? Zu Besuch bei DT Swiss

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Wie läuft überhaupt ein Testprozedere von Laufrädern ab? Um das herauszufinden, waren wir zu Besuch bei DT Swiss im schweizerischen Biel. Wir haben mit den Entwicklern über aktuelle Entwicklungen im Bereich des Laufrads gesprochen und uns angeschaut, wie viel Aufwand in die Tests der Produkte fließt, sodass Stabilität und Sicherheit für den Kunden garantiert werden können.

Carbon-Felgen ja oder nein? Die Laufräder sind wohl die Teile am Rad, die neben den Reifen am meisten gefordert sind. Daher sollten sie in der Lage sein, einiges wegzustecken. Wie viel Arbeit in die Entwicklung von stabilen Laufrädern fließt, ist im Vergleich zu anderen Teilen am Rad aber häufig wenig sichtbar. Auch die Herausforderungen, vor denen man als Hersteller in diesem Bereich steht, sind nicht unbedingt offensichtlich. So hat man es nicht nur mit Trends wie breiteren Felgen und Carbon zu tun, auch kleinere Entwicklungen wie Procore und die gewaltige Vielfalt an Reifen sorgen für Herausforderungen.

Ein Laufrad darf nicht kollabieren: UCI-Vorschriften und Realität

Im Hauptquartier von DT Swiss in Biel wurden wir von Andreas Tschanz (Project Engineer, seit 2008 für Felgenentwicklung zuständig), Stefan Spahr (Leiter Laufräder, Naben, Speichen seit 1995) und Marek Meili (zuständig für Carbon-Felgen seit 2015) empfangen. Für Gesprächsstoff sorgte zunächst vor allem das Thema Carbonfelgen. Unser Test-Team hat schon für zahlreiche zerstörte Carbonfelgen gesorgt, sodass einige unserer Testfahrer von Kohlefasern im Bereich Laufrad schon nicht mehr überzeugt sind. Vor allem, da bei Jens ein kollabierendes Carbon-Vorderrad für einen heftigen Sturz sorgte.

Unsere Gastgeber: Friso Lorscheider, ...
# Unsere Gastgeber: Friso Lorscheider, ...
... Marek Meili, ...
# ... Marek Meili, ...
... und Stefan Spahr
# ... und Stefan Spahr

Für DT Swiss spielt neben der Belastbarkeit bis zum Defekt auch die Reststeifigkeit des Laufrads nach einem Defekt eine große Rolle – nach einem Bruch des Felgenhorns muss die strukturelle Festigkeit noch gewährleistet sein, sodass der Fahrer kontrolliert zum Stehen kommen kann. Die Schweizer gehen noch einen Schritt weiter und stellen die Vorgabe an sich selbst, dass der Fahrer nach einem sichtbaren Schaden an der Felge noch sicher bis nach Hause fahren kann.

„Ein tolerantes und langsames Versagen ist wichtig.“ – Andreas Tschanz, Felgenentwicklung DT Swiss

Die Anforderung, dass ein Laufrad nicht kollabieren darf, geht auf eine UCI-Vorschrift aus dem Rennrad-Sport zurück, die nach zahlreichen Unfällen aufgrund versagender Carbon-Laufradsätze mindestens 16 Speichen und bestandene Impact-Tests fordert. Diese Tests wurden von DT Swiss für die UCI mitentwickelt und werden auch in den dortigen Testlabors durchgeführt – es werden also auch Produkte von Mitbewerbern getestet. Der Test entspricht im Grunde einem „Flat Drop“: ein flacher Stahl-Amboss wird auf die Felge fallen gelassen, wobei Amboss und Felge durch ein 20 mm dickes Gummi-Pad voneinander getrennt sind. Der Amboss trifft zwischen zwei Speichen auf die Felge – die Höhe aus der er herabfällt wird so angepasst, dass immer die gleiche definierte Energie wirkt. Nach dem Test dürfen keine äußeren Schäden an der Felge sichtbar sein und das Laufrad darf sowohl lateral als auch radial nicht mehr als 1,0 mm Schlag haben.

Skalierung des Impact-Tests für MTB

DT Swiss erhöht die Lasten aus diesem Test für die Prüfung von Mountainbike-Laufrädern. Vorgabe bleibt, dass das Laufrad nach dem Einschlag keine Schäden zeigen darf. In der Praxis darf das Laufrad nicht kollabieren, sodass der Fahrer das Rad noch sicher zum Stand bringen kann. Da es für den Mountainbike-Bereich keine eigenen Normen gibt, setzt DT Swiss auf weitere eigene Testprozedere, die kontinuierlich an die im Feld auftretenden Lasten angepasst werden. Auch nutzt DT Swiss die große Erfahrung aus dem Alu-Felgenbereich, um anhand der plastischen Verformung (Dellengröße) im Extremeinsatz die Testparameter festzulegen, damit man diese unter Laborbedingungen reproduzieren und auf Carbon-Felgen anwenden kann.

In den Hallen von DT Swiss ...
# In den Hallen von DT Swiss ...
... kamen wir natürlich an jeder Menge Felgen und Laufrädern vorbei
# ... kamen wir natürlich an jeder Menge Felgen und Laufrädern vorbei
Auch in Tests zerstörte Testmuster werden zu Archivierungszwecken aufgehoben
# Auch in Tests zerstörte Testmuster werden zu Archivierungszwecken aufgehoben

Das Schwierige bei Carbon ist, dass Schäden für den Kunden nicht unbedingt sofort sichtbar sind – Schäden können beispielsweise auch bei der Tubeless-Montage entstehen, wenn zu viel Druck auf die Felge wirkt. Der sichtbare Schaden kann dann erst später bei der Belastung auf dem Trail auftreten. Doch ein Carbon-Laufradsatz gehört zur Auswahl eines großen Laufradherstellers mittlerweile einfach dazu. Das Wichtigste bleibt, den richtigen Kompromiss aus Gewicht und Stabilität zu finden. Es ist möglich Carbonfelgen zu bauen, die noch deutlich stabiler sind – dann liegt das Gewicht aber wieder auf dem Niveau von Aluminium-Felgen. Es gibt bei Carbon-Felgen eben gewisse Probleme, weswegen DT Swiss sie aktuell auch nicht in jedem Bereich einsetzt.

„Unser Anspruch ist, dass ein Rad weit über die gesetzliche Gewährleistung hält und problemlos fahrbar ist.“ – Friso Lorscheider, Public Relations, DT Swiss

Aus diesem Grund gibt es die Carbonfelgen von DT Swiss auch nicht einzeln zu kaufen. Warum? Ein Laufrad ist ein komplexes Bauteil, bei dem es wichtig ist, wie die einzelnen Komponenten miteinander arbeiten. Nur wer die Kontrolle über jedes Bauteil hat, kann gewährleisten, dass das Laufrad optimal funktioniert.

In dieser Maschine werden die Impact-Tests an den Felgen durchgeführt
# In dieser Maschine werden die Impact-Tests an den Felgen durchgeführt

Alle Felgen müssen zu allen Reifen passen

Viel Arbeit und etwas Schwierigkeiten bereitet aktuell die ETRTO-Empfehlung. Die „European Tyre and Rim Technical Organisation“ macht Vorgaben zu der Schnittstelle zwischen Reifen und Felge. Doch sind diese Vorgaben ziemlich veraltet, Felgenbreiten über 25 mm sind daher kaum abgedeckt. Daher können sich die Felgenhersteller nicht mehr wirklich daran orientieren und halten. Natürlich werden die Felgen in Verbindung mit möglichst vielen verschiedenen Reifen getestet, doch es ist schwer, als Felgenhersteller alle Reifenmodelle in Kombination mit allen Felgen zu abzudecken. Für zusätzliche Herausforderungen sorgt der Trend zu Tubeless-Aufbauten, da einige Reifenhersteller damit werben, dass man grundsätzlich jede Felge mit ihren Reifen tubeless fahren kann. Auch dass mit weniger Luftdruck gefahren wird, kann das zu Problemen führen – zum Beispiel dem bekannten Burping.

„Der Hersteller ist verantwortlich den Kunden über sein Produkt zu informieren (Manuals, Warnaufkleber etc) – Die ‚Informationspflicht‘ liegt beim Händler.“ – Friso Lorscheider, Public Relations, DT Swiss

Leichter Trail-Einsatz oder hartes Enduro-Race? Das entscheiden die Bike-Hersteller

Weiterhin ist es schwierig zu kontrollieren, welche Laufräder die Hersteller in welchen Bikes verbauen. Wenn zum Beispiel von einem Bike-Hersteller aus Gewichtsgründen ein Laufradsatz, der für leichten Trail-Einsatz gedacht ist, in einem Bike verbaut wird, das auch für hartes Enduro-Fahren beworben wird, hat man als Laufradbauer hier wenig Einfluss. Ebenso kann DT Swiss nicht 100% kontrollieren, wie gut die Kunden vom Händler informiert werden. Viel mehr als entsprechende Anleitungen, Warnaufkleber und Informationen auf der Webseite zu liefern, kann man als Hersteller nicht tun. Teilweise unterschreiben die Bike-Hersteller Erklärungen, die Laufräder innerhalb der vorgegebenen Spezifikationen einzusetzen – jedoch nicht alle.

Weiterhin verbauen die Bike-Hersteller häufig den gleichen Laufradsatz sowohl in XS als auch in XL Rahmen – jedoch ist ein Laufradsatz, der für 60 kg schwere Fahrer gut funktioniert nicht immer die richtige Wahl für einen Fahrer mit über 100 kg.

DT Swiss setzt bei Einsatzbereich-Vorgabe auf die „ASTM Riding Styles“. Diese ergeben zusammen mit dem maximal zulässigen Systemgewicht die „Worst Case“-Anwendung für ein Produkt. Auch in diesem Einsatz muss ein DT Swiss Produkt über die Gewährleistungsfrist hinaus sicher und zuverlässig funktionieren.

Fotostory: Hier wird getestet!

Die Gewichte
# Die Gewichte
Dieser „Amboss“ kommt beim Impact Test nach UCI-Regeln zum Einsatz
# Dieser „Amboss“ kommt beim Impact Test nach UCI-Regeln zum Einsatz
Doch mit dem UCI-Test gibt sich DT Swiss nicht zufrieden ...
# Doch mit dem UCI-Test gibt sich DT Swiss nicht zufrieden ...
... und führt weitere, eigens entwickelte Tests durch
# ... und führt weitere, eigens entwickelte Tests durch
Die Kunden sollen so gut wie möglich informiert werden
# Die Kunden sollen so gut wie möglich informiert werden
Deshalb liegen den Laufrädern eine umfassende Anleitung ...
# Deshalb liegen den Laufrädern eine umfassende Anleitung ...
... und ein kurzes Informationsblatt bei
# ... und ein kurzes Informationsblatt bei
Hier wird die Reifen / Felgenkompatibiltät geprüft.
# Hier wird die Reifen / Felgenkompatibiltät geprüft. - Mit Hilfe dieser Einrichtung wird die Reifen- Felgenschnittstelle überprüft – der Reifen wird aufgepumpt bis ein Versagen auftritt.
Dauerbelastung ...
# Dauerbelastung ...
... für die Nabe
# ... für die Nabe
Im großen Testraum laufen die Laufräder tagelang in Testaufbauten und werden immer wieder durch Erschütterungen belastet.
# Im großen Testraum laufen die Laufräder tagelang in Testaufbauten und werden immer wieder durch Erschütterungen belastet. - Fotos leider nicht erlaubt
Um die Laufräder testen zu können ...
# Um die Laufräder testen zu können ...
... werden sie möglichst exakt aufgebaut
# ... werden sie möglichst exakt aufgebaut
Da schlägt ...
# Da schlägt ...
... jedes Schrauberherz höher
# ... jedes Schrauberherz höher
Hier ist alles ...
# Hier ist alles ...
... fein säuberlich ...
# ... fein säuberlich ...
... sortiert
# ... sortiert
... wird genauestens dokumentiert
# ... wird genauestens dokumentiert

Weitere Informationen

Weitere Informationen: www.dtswiss.com
Text & Redaktion: Sebastian Beilmann | 2017
Fotos: Jens Staudt

Riva 2017: Early Rider – Große Auswahl an kleinen Bikes

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Längst sind hochwertige Mountainbikes für den Nachwuchs keine Seltenheit mehr am Markt. So finden sich durchdachte Lösungen für die Kleinen bereits ab dem Laufradformat. Early Rider deckt mit seinem Portfolio an Kinderbikes alles ab: Los gehts mit Laufrädern für die Kleinsten ab 10 Monate bis hin zum 20 Zoll-Hardtail mit Federgabel, Scheibenbremse und Nabenschaltung für die etwas älteren Nachwuchsfahrer.

Wo man früher die Wahl zwischen Puky-Bike und BMX hatte, ist der Markt für die kleinen Shredder in den letzten Jahren mehr oder minder explodiert. Early Rider zeigte am Gardasee hübsche, leichte und vor allem ziemlich leichte Bikes für die Kleinen.

Der Teil für die Kleineren
# Der Teil für die Kleineren - Diese Modelle kommen ohne Pedale und trotzdem gibt es schon jede Menge Unterkategorien.
Eher Alu oder doch das Holzrad?
# Eher Alu oder doch das Holzrad?
Optional passen hier auch Fatbikereifen rein (wenn sie in 12" angeboten werden).
# Optional passen hier auch Fatbikereifen rein (wenn sie in 12" angeboten werden).
Road, Gravel oder doch Mountainbike?
# Road, Gravel oder doch Mountainbike? - Frühe Förderung der Wunschdisziplin vom nächsten Weltmeister durch das entsprechende Modell ist möglich.
Spannend wird es bei den Bikes mit Antrieb
# Spannend wird es bei den Bikes mit Antrieb - Der Aluminiumrahmen hält das Gewicht in moderaten Grenzen.
Hier setzt man auf leichte Riemen
# Hier setzt man auf leichte Riemen - Auch wenn der Nachwuchs sich sonst genug in den Dreck wirft – Ölige Hosen sind hier kein Problem.
Hier wäre man am liebsten selbst noch mal klein...
# Hier wäre man am liebsten selbst noch mal klein... - Zirka 8,5 kg bringt dieses Bike für Kinder zwischen 6 und 9 auf die Waage. Ohne die Palette im Hintergrund könnte man auf den ersten Blick fast einen 29er vermuten. Die Proportionen sind ähnlich.
Der Drehgriff für die Nabenschaltung mindert potentielle Hosenfänger
# Der Drehgriff für die Nabenschaltung mindert potentielle Hosenfänger - Die Übersetzung erleichtert die ersten Ausflüge in echtes Gelände abseits vom Stadtpark.
3 Gänge und Scheibenbremse
# 3 Gänge und Scheibenbremse - Betrachtet man das Detail alleine, könnte man fast auf ein minimalistisches Trailbike eines Puristen vermuten.

Weitere Informationen: www.earlyrider.com

Hier findest du alle Neuheiten vom Bike Festival Riva 2017

Riva 2018: PI ROPE Faserspeichen – Leichtbaurevolution im Laufradbau?

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Im vergangenen Herbst startete das Team von PI ROPE aus Chemnitz eine Crowd-Funding-Kampagne für textile Speichen – mit dem Versprechen, der Speiche aus Fasermaterial zum Durchbruch zu verhelfen. Höhere Belastbarkeit, deutlich niedrigeres Gewicht und nie wieder Speichenbrüche werden auf der Haben-Seite genannt – dennoch scheiterte der Finanzierungsplan. In Riva zeigte sich das Gründer-Team jetzt einen ganzen Schritt weiter: Gemeinsam mit NEWMEN wird an drei Serienlaufradsätzen gearbeitet, die nicht nur auf dem Prüfstand überzeugen, sondern mit deutlicher Gewichtseinsparung eine kleine Revolution im Laufradbau bedeuten könnten. Wir haben die Fakten zu PI ROPE.

Spannender Look: Die Seilspeichen von PI ROPE fallen auf!
# Spannender Look: Die Seilspeichen von PI ROPE fallen auf!

PI ROPE Textilspeichen: Kurz und knapp

  • Seilspeiche auf Basis von Vectran® (Kunstfaser)
  • Verbesserte Dämpfungseigenschaften (Vibration) bei gleichen oder besseren mechanischen Eigenschaften (Steifigkeit, Festigkeit, Witterungsbeständigkeit)
  • Gewicht pro 29″ Speiche inkl. Nippeln: 2,29 g
  • Gewichtseinsparung pro Laufradsatz: 250 – 300 g (gegenüber 1,8 mm Stahlspeiche)
  • Zielgewicht für XC Carbon-Laufrad: 1.060 g
  • Preis 1.200 € (Laufradsatz mit NEWMEN Naben und 25 mm AL-Felgen)
  • Verfügbarkeit Mitte 2018

PI ROPE verspricht mit seiner Kunstfaserspeiche Gewichtseinsparungen von bis zu 300 g pro Laufradsatz – ein beträchtlicher Sprung. Dieser soll jedoch nicht mit schlechteren Eigenschaften oder Kompromissen bei der Haltbarkeit und Belastbarkeit erkauft worden sein. Was steckt hinter der Faserspeiche? Mit einer Dichte von gerade einmal 1,4 g/cm3 ist das Vectran ® genannte Ausgangsmaterial fast halb so schwer wie Aluminium und leichter als Carbon-Fasern. Wichtiger noch: Es bringt nur 1/6 des üblicherweise für Speichen verwendeten Stahls auf die Waage. Vectran-Fasern werden aus flüssigen Kristallpolymeren gesponnen und zu Faserbündeln gefasst, von denen dann jeweils zwölf zu einer PI ROPE Speiche geflochten werden. Eine spezielle Beschichtung soll die Fasern vor UV-Strahlung schützen und zusätzlich Abrieb schützen.

Die Steilspeiche ist fest mit den beiden Spannstücken an ihrem Ende verklebt
# Die Steilspeiche ist fest mit den beiden Spannstücken an ihrem Ende verklebt - für jedes Laufrad muss die passende Länge konfektioniert werden
Der geflochtene Seilaufbau ist hier gut zu erkennen und ermöglicht die flexibel Reaktion auf äußere Kräfte ohne Verbiegen oder Brechen
# Der geflochtene Seilaufbau ist hier gut zu erkennen und ermöglicht die flexibel Reaktion auf äußere Kräfte ohne Verbiegen oder Brechen - die Faser im Bild ist nicht behandelt; in der Serie schützt eine Beschichtung vor UV
NEWMEN liefert die Naben und Felgen für die ersten PI ROPE Serienlaufräder
# NEWMEN liefert die Naben und Felgen für die ersten PI ROPE Serienlaufräder

Das inzwischen sechsköpfige Team von PI ROPE aus Sachsen hat seinen Ursprung an der TU Chemnitz, wo sich aus Grundlagenforschung zu Faserseilen im Jahr 2006 die Idee einer Fahrradanwendung entwickelte. 2014 stand der erste Prototyp bereit und nach Patentanmeldung (2016) ging die Unternehmung 2017 in Gründung. Auch wenn die zunächst verfolgte Idee einer Crowd-Funding-Kampagne nicht erfolgreich war, konnte das Gründer-Team doch die notwendige Aufmerksamkeit erzielen, um die Idee weiter zu entwickeln.

Das Kern-Team von PI ROPE ist guter Dinge: Mitte des Jahres sollen die ersten Serienlaufräder an Kunden übergeben werden
# Das Kern-Team von PI ROPE ist guter Dinge: Mitte des Jahres sollen die ersten Serienlaufräder an Kunden übergeben werden
Die Nabe ist eigens von NEWMEN für PI ROPE entwickelt worden
# Die Nabe ist eigens von NEWMEN für PI ROPE entwickelt worden - BOOST ist der verwendete Standard an Vorder- und Hinterrad
Federleicht? Bis zu 300 g Gewichtseinsparung verspricht PI ROPE pro Laufradsatz basierend auf den extrem leichten Kunstfaserspeichen
# Federleicht? Bis zu 300 g Gewichtseinsparung verspricht PI ROPE pro Laufradsatz basierend auf den extrem leichten Kunstfaserspeichen

NEWMEN – die erfolgreiche Komponentenfirma von Michi Grätz – kooperiert mit dem Team und so gibt es neben Prüfstandseinsätzen auch seitens der Komponentenentwicklung Fortschritte zu verkünden, die zur Mitte diesen Jahres zu drei fertigen Produkten führen sollen. Insbesondere bei der Einspeichung zeigt sich das in Riva gezeigte Laufrad gegenüber dem im letzten Jahr gezeigten Prototypen deutlich weiterentwickelt. Es profitiert von der Kooperation mit NEWMEN, denn die speziellen Naben ermöglichen eine berührungsfreie Einspeichung und optimieren die Winkel der Speichen zueinander. Als erste Serienlaufräder zeigt das Team zwei Varianten mit NEWMEN Felgen (Aluminium). Später im Jahr soll basierend auf neuen, extrem leichten NEWMEN Naben noch eine Carbon-Version für den XC-Einsatz realisiert werden, die es nur auf etwas mehr als 1.060 g bringen soll. Das wäre eine echte Sensation!

Die speziellen Nabenflansche verhindern Berührung zwischen den Speichen
# Die speziellen Nabenflansche verhindern Berührung zwischen den Speichen - so soll jeglicher Abrieb vermieden werden

PI ROPE Laufradsätze

PI ROPE RaceLine One X.A.25 (XC, Trail)

  • Gewicht 27,5″, 1.193 g / 29″, 1.236 g
  • Preis 1.199 €

PI ROPE RaceLine One A.30 (All-Mountain, Enduro)

  • Gewicht 27,5″, 1.445 g / 29″, 1.513 g
  • Preis 1.048 €

Bei so viel Licht muss es doch auch Schatten geben, haben wir uns in Riva gedacht. Ingo und sein Team sowie Michi Grätz waren für weitlaufende Diskussionen zu haben und ließen sich dann zumindest einen grundlegenden Punkte entlocken. So findet die Herstellung der Speichen sowie das Einspeichen selbst derzeit ausschließlich von Hand statt. Insbesondere das Einspeichen selbst ist deutlich aufwendiger als bei herkömmlichen Speichen. Die Seilspeichen können nur unter Spannung montiert werden. Der neu entwickelte Nippel, in den die Seilenden eingeklebt werden, sowie das passende Gegenstück in der Felge sorgen jedoch dafür, dass die Seilspeichen beim Spannen nicht verdreht werden und genügend Spielraum zur Zentrierung bleibt. Zum Selbst-Einspeichen sei das Angebot derzeit jedoch nicht wirklich geeignet. Und die Belastbarkeit? Hier kann Michi Grätz von seinen Prüfstandeinsätzen gute Ergebnisse berichten. Beim Testlaufrad mit seiner hauseigenen 25 mm Felge ist nach 5,9 Millionen Testzylen ein Innenriss aufgetreten. Die PI ROPE Seilspeichen zeigten sich bis dahin unbeeindruckt. Erfreuliche Ergebnisse lieferte auch der Überlasttest, bei dem das Laufrad vertikal mit 600 kg belastet wird. Für gewöhnlich reißen hier konventionelle Speichen, im Falle des PI ROPE Prototypen stellt sich lediglich ein Höhenschlag von weniger als 2 mm ein.

Frisch vom Prüfstand: Nach 5,9 Mio. Belastungszylen kam es bei dieser 25 mm Felge zum Innenriss
# Frisch vom Prüfstand: Nach 5,9 Mio. Belastungszylen kam es bei dieser 25 mm Felge zum Innenriss - die Einspeichung zeigte sich bis zu diesem Zeitpunkt unbeeindruckt
Testen ist bei Laufrädern unerlässlich
# Testen ist bei Laufrädern unerlässlich - mit NEWMEN hat das Team von PI ROPE einen erfahrenen Testpartner an seiner Seite

Auch ausgehend von diesen Ergebnissen ist das Gründer-Team zuversichtlich, was die erfolgreiche Markteinführung zur Mitte diesen Jahres angeht. Ein Testlaufradsatz für unsere Redaktion ist bereits in Planung. Wir werden uns auf dem Trail selbst davon überzeugen, wie es um die versprochenen Dämpfungs- und Steifigkeitseigenschaften bestellt ist und ob die Fasern halten, was die reinen Zahlen versprechen.

Würdest Du ein Laufrad mit textilen Speichen fahren?


Weitere Neuheiten vom BIKE Festival Riva del Garda 2018

Halo Vortex Laufradsatz im Test: 120 Angriffspunkte

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Halo Vortex im Test: Seit 1995 baut Halo Laufräder – die Briten können also auf viele Jahre Erfahrung zurückblicken. Während es in den letzten Jahren eher still um den Hersteller mit Hintergrund im Dirt Jump wurde, hat sich Halo dieses Jahr mit einem neuen Produkt für den Enduro-Einsatz zurück. Die Eckdaten haben uns neugierig gemacht: Kann der Halo Vortex-Laufradsatz den Platzhirschen den Rang ablaufen?

Steckbrief: Halo Vortex

Fett. Ganz schön fett. Aber neben der großen Felgen-Innenweite von 33 mm ist auch der Rest der Beschreibung des Halo Vortex-Laufradsatzes gefüllt mit interessanten Features. Halo setzt an der Vortex-Felge auf ein asymmetrisches Design, um die gleiche Speichenspannung auf Antriebs- und Bremsseite zu erzielen. Um trotz dieser Felgenkonstruktion ein gleichmäßiges Fahrgefühl zu erzielen, sind die Wandstärken auf beiden Seiten optimiert. Gleichzeitig soll die Varianz in der Wandstärke für Gewichtsersparnisse sorgen, damit die Asymmetrie nicht zum Nachteil wird. Verbunden ist die Aluminium-Felge über hauseigene J-Bend-Speichen mit der neuen MT Nabe. Diese bietet mit einer 120-fachen Verzahnung einen kleinen Einrastwinkel von nur 3°. Durch einen großen Flansch-Abstand an Front und Heck verspricht das Laufrad in Kombination mit der gleichmäßigen Speichenspannung hohe Steifigkeit und lange Haltbarkeit.

  • Laufradgröße 27,5″ oder 29″
  • Einbaumaße Boost, X12, Schnellspanner
  • Material Aluminium
  • Innenbreite Felge 33 mm
  • Gewicht 2239 g (29″, Boost)
  • Farben Schwarz, zusätzlich sechs Sticker-Farben verfügbar
  • Preis 484,80 € (UVP) Bikemarkt: Halo Vortex kaufen
Auf den Namen Vortex hört der neue Laufradsatz vom britischen Spezialisten Halo
# Auf den Namen Vortex hört der neue Laufradsatz vom britischen Spezialisten Halo - 27,5" oder 29", 33 mm Innenweite, ein asymmetrisches Felgenprofil, Boost oder Non-Boost, XD- oder HG-Freilauf lauten die Eckdaten. Wir haben den 484,80 € teuren Laufradsatz in 29"-Konfiguration getestet!
Diashow: 120 Angriffspunkte
Fein verzahnt
Beule 2
Gebrauchsspuren an Alu-Freilaufkörpern sind nichts neues.
Alles selbst austauschbar und damit ideal für Fahrer, die lieber selbst schrauben
Große Innenweite sorgt für viel Grip
Diashow starten »

Im Detail

In schlichtes Schwarz gehüllt, aber mit der Option auf sechs verschiedene Decal-Kits, hat man am Halo Vortex-Laufradsatz die Option auf den All-black-everything-Look oder einen frischen Spritzer Farbe. Vor allem die Dezent gehaltene Option mit glänzend schwarzer Felge kann einen gelungenen ersten Eindruck vermitteln. Die Waage bestätigt den soliden ersten Eindruck des Laufradsatzes: 2239 g zeigt die Waage in der Konfiguration mit 29″-Durchmesser, Boost-Einbaumaß und Shimanp-Freilauf an. Trotz der großen Innenweite der Felge lieg der Halo Vortex-Laufradsatz also nicht gerade am unteren Ende des Gewichts-Spektrums.

Mit 38 mm Breite und 20,75 mm Höhe liegt das Felgenprofil eher auf der flachen Seite. Ab Werk ist das Felgenbett mit Tubeless-Felgenband versiegelt, trotzdem fällt die spezielle Form auf. Wie üblich sitzt eine Vertiefung in der Mitte – diese ist aber sehr weit zu den Rändern gezogen und bietet dem in Position gerutschten Reifenwulst somit wenig Spielraum nach innen. Von der Vertiefung zum Sitz des Reifenwulsts geht es recht steil nach oben. Halo verzichtet aber auf eine Überhöhung dazwischen, die der Reifen überwinden müsste. Insofern ist die Reifenmontage trotz unüblicher Form kein Problem. Kurze, aber breit abgestützte und mit Haken versehene Felgenhörner versprechen Steinen viel entgegenzusetzen.

Halo führt im eigenen Portfolio auch Speichen und Nippel – so wundert es kaum, dass an den Vortex-Rädern die hauseigenen Produkte zum Einsatz kommen. Doppelt konifizierte Stahl-Speichen treffen auf Messing-Nippel und verbinden die Vortex 29″-Felge mit den MT-Naben. Hier wird es vor allem beim Blick auf den Freilauf spannend: 120 Zähne sorgen für einen kleinen Einrastwinkel von nur 3° – übertragen wird die Antriebskraft von drei Sperrklinken. Supadrive nennt Halo diesen Freilauf, der an HG- oder XD-Freilaufkörpern zum Einsatz kommt. Eine Option auf Shimanos neuen Freilauf-Standard für die XTR-Schaltgruppe gibt es noch nicht.

Halo Nabensound von GrinsekaterMehr Mountainbike-Videos

Unser Test-Laufradsatz kommt mit Boost-Einbaumaßen, Halo bietet aber auch eine 135/142 mm Option an. Auch an der Front kann angepasst werden: Ein einfacher Achs-Ersatz ermöglicht den Umbau von 15 x 100 mm auf Schnellspanner. Für das Boost-Vorderrad können Torque Cap-Adapter zugekauft werden. Diese werden anstatt der Standard-Adapter aufgeschraubt, nicht gesteckt – analog dazu funktioniert der Umbau von 12 x 142 mm auf 9 x 135 mm für den Schnellspanner-Einsatz.

Marke ModellUVPGewichtInnenweiteMaximalgewicht 
Fun WorksAM Ride 30499,90 €1768 g30 mm120 kgTestbericht lesen
NewmenEvolution SL A.30698,00 €1669 g30 mm 125 kgTestbericht lesen
HaloVortex484,80 €2239 g33 mmN/A
HopeTech Enduro485,00 €2063 g28 mmN/ATestbericht lesen
Stans NoTubesBaron MK3699,00 €2046 g35 mm104 kgTestbericht folgt
Stans NoTubesZTR Flow MK3599,90 €1918 g29 mm113 kgTestbericht lesen
Wenig Spielraum für den Reifenwulst
# Wenig Spielraum für den Reifenwulst - Ab Werk ist ein Tubeless-Felgenband eingeklebt. Nachträglich lassen sich Decals in sechs verschiedenen Farben aufkleben.
Geöste Felge mit asymmetrischem Profil
# Geöste Felge mit asymmetrischem Profil - Am Halo Vortex-Laufradsatz setzen die Briten auf Nabe, Speichen, Nippel und Felge aus dem eigenen Haus.
Mit 339 g ist die Boost-Nabe trotz Aussparungen am Flansch kein Leichtgewicht
# Mit 339 g ist die Boost-Nabe trotz Aussparungen am Flansch kein Leichtgewicht - Punkten kann sie dafür mit einem Einrastwinkel von nur drei Grad.
Alles selbst austauschbar und damit ideal für Fahrer, die lieber selbst schrauben
# Alles selbst austauschbar und damit ideal für Fahrer, die lieber selbst schrauben - schraubt man die Endkappen ab, können Lager, Freilauf und Achse problemlos getauscht werden.
Fein verzahnt
# Fein verzahnt - 120 Einrastpunkte bietet der Supadrive-Freilauf.

Technische Daten

Alle technischen Daten, Details und Standards zum Halo Vortex-Laufradsatz findet ihr in der folgenden Tabelle zum Ausklappen:

Was?Antwort
Felgenbreite38 mm
Felgen-Innenweite33 mm
Felgenhöhe20,75 mm
Felgen ERD595 mm
FelgenprofilMit Haken, offen
Felgen Material6061 T-10 Aluminium
Gewicht Felge600 g
Preis Felge84,90 €
Maximaler LuftdruckN/A
Maximale SpeichenspannungN/A
Unterlegscheibe nötig?Nein
NippelBlack ED Messing
Speichenzahl32
SpeichentypJ-Bend
SpeicheHalo Double Butted Black
Bremsaufnahme6 Loch
FreilauftypSRAM XD, Shimano HG (je 86 € Nachkaufpreis)
Sperrklinken3 Stück
Rasterung120 Zähne
AchsstandardBoost 148 oder X12
Gewicht Hinterrad Nabe339 g
Gewicht Vorderrad Nabe150 g
Preis Hinterrad Nabeca. 171 €
Preis Vorderrad Nabeca. 63 €
Lageranzahl Hinterrad Nabe5 Stück (XD-Freilauf) oder 4 Stück (HG-Freilauf)
Lageranzahl Vorderrad Nabe2 Stück

Auf dem Trail

Ein geringer Einrastwinkel ist eine feine Sache, wenn es auf technischen Uphills entlang geht – der ständige Wechsel zwischen Beschleunigung und Stopp ist besonders angenehm, wenn man nicht erst ins Leere tritt. Fast direkt wird beim Halo Vortex-Laufradsatz die Kraft auf den Boden übertragen und Vortrieb generiert. Leider spielt hier aber das etwas hohe Gewicht, das weit außen an den 600 g schweren Felgen sitzt, eine große Rolle. Während die Kraftübertragung sehr direkt erfolgt, benötigt es auch reichlich davon – das Gewicht will schließlich beschleunigt werden. Für Fahrer mit sehr rundem Tritt fällt diese Eigenheit im wahrsten Sinne des Wortes weniger ins Gewicht. Flatpedal-Piloten mit unrundem Tritt schubsen das Rad hingegen gefühlt Kurbelumdrehung für Kurbelumdrehung den Berg hoch.

Viel Spurtreue verleitet zum schnellen Fahren
# Viel Spurtreue verleitet zum schnellen Fahren - Bergab zieht das hohe Gewicht natürlich, durch die rotierende Masse bleibt das Rad aber auf Kurs

Entsprechend froh ist man, wenn es bergab geht, denn dann hilft viel rotierende Masse die Geschwindigkeit zu halten. Durch die höhere rotierende Masse steigen auch die gyroskopische Kräfte – theoretisch zumindest, denn in der Praxis spürt man diese höchstens, wenn man sein Rad in der Luft um 90° querstellen will. Ansonsten punktet der Halo Vortex hier und kann durch hohe Spurtreue und Präzision überzeugen – hoch genug, um sich der Erdanziehungskraft anzuvertrauen und die Bremsen offen zu lassen. Hält man mit viel Geschwindigkeit in Kurven, hilft die Steifigkeit der Laufräder. Zu den Seiten ist diese etwas höher. Trotzdem lassen die Felgen ein bisschen Flex zu, um seitlicher Belastung die Spitzen zu nehmen und den Grip nicht abreißen zu lassen. In Richtung Achse kann das flache Felgenprofil härterem Geläuf ebenso die Spitzenlasten nehmen. In Summe liegt der Halo Vortex am steiferen Ende der Mitte und ist somit für aktive Fahrer ein gutes Werkzeug für blitzschnelle Kurvenwechsel, ohne dass man dabei zu stark ermüden würde.

Zur Mitte des Testzeitraums war ein Ausflug auf den Zentrierständer dringend notwendig. Lose Speichen hatten den Rundlauf des Hinterrads beeinträchtigt und für seitliches Ausschwenken gesorgt. Im späteren Verlauf des Tests, nach zwei Tagen auf den Drei-Länder-Endurotrails am Reschenpass, wurde die Felge außerdem von der Beulenpest heimgesucht: Mehrere Dellen schmückten trotz leichtem Test-Piloten das Hinterrad.

Große Innenweite sorgt für viel Grip
# Große Innenweite sorgt für viel Grip - Selbst aus etwas unterdimensionierter Bereifung holt der Halo Vortex dank viel Innenweite ausreichend Grip raus

Das ist uns aufgefallen

  • Haltbarkeit Während der Laufradsatz anfangs überzeugen konnte, zeigte er sich vor allem im härteren Einsatz nicht von seiner besten Seite.
  • Gewicht Nichts für Leichtbaufans und Bergsprinter: Der Halo Vortex will lieber gemütlich bergauf – am besten mit rundem Tritt.
  • Fahrqualität Gewicht und Steifigkeit hemmen die Fahrqualität oft, vor allem wenn sie jeweils an den extremen Enden des Spektrums liegen. Der Halo Vortex liegt hier angenehm im Mittelfeld und kann mit hoher Fahrqualität punkten.
  • Grip Viel hilft viel: die breite Innenweite der Felge konnte selbst weniger beliebten Testreifen ausreichend Grip entlocken.
Beule 1
# Beule 1 - Von der schweren Felge hätten wir mehr erwartet.
Beule 2
# Beule 2 - Im direkten Vergleich konnten deutlich leichtere Felgen besser abschneiden.
Gebrauchsspuren an Alu-Freilaufkörpern sind nichts neues.
# Gebrauchsspuren an Alu-Freilaufkörpern sind nichts neues. - Hier gibt es aber auch Lösungsansätze, welche die Krafteinleitung von einzeln aufgesteckten Stahlritzeln gut verteilen.

Fazit – Halo Vortex

Der Halo Vortex-Laufradsatz steht sich ein bisschen selbst im Weg. Während er durch gute Fahrqualität, viel Grip und eine direkte Umwandlung der eingebrachten Energie in Vortrieb sehr gute Eigenschaften aufweist, können das hohe Gewicht und die Dellen-Anfälligkeit der Felge nur schwer wegargumentiert werden – vor allem im Vergleich mit anderen Laufradsätzen dieser Preiskategorie.

Pro
  • Fahrqualität
  • Einrastwinkel
  • Grip
Contra
  • Gewicht
  • Dellen-Anfälligkeit
  • Seitenschlag-Anfälligkeit
Abziehen? Ja!
# Abziehen? Ja! - Zielen sollte man aber genau: während das flache Felgenprofil Flex zulässt, mag die Felge spitze Steine weniger gerne. Gerade in Anbetracht des hohen Gewichts lässt die Haltbarkeit zu wünschen übrig. Die Fahrqualität und der geringe Einrastwinkel der Hinterradnabe können hingegen überzeugen.

Testablauf

Der Halo Vortex-Laufradsatz wanderte während mehrerer Monate Testzeitraum zwischen verschiedenen Rädern und Fahrern hin und her. Vom Fliegengewicht bis zum kräftigeren Fahrer, musste sich der Laufradsatz unter Rennbedingungen und in forderndem Gelände beweisen. Im Testzeitraum wurden verschiedene Reifen auf die Laufräder aufgezogen. Abgesehen von einem Ausflug an den Reschenpass mit Gondel-Unterstützung wurden sämtliche Anstiege aus eigener Kraft erarbeitet.

Hier haben wir die Halo Vortex getestet

  • Anspruchsvolle, schnelle Strecken mit ruppigen Streckenabschnitten und technischen Sektionen. Lose, offene Untergründe und harte Böden, Naturtrails und gebaute Strecken.
Tester-Profil: Jens Staudt
Körpergröße 190 cm
Schrittlänge 91 cm
Oberkörperlänge 56 cm
Armlänge 61 cm
Gewicht 95 kg
Jens fährt von Bahnrad bis Downhill alles, was zwei Räder und eine Kette hat. Bikes fürs Gelände am liebsten in herausforderndem, technischen und steilem Gelände, egal mit welchem Federweg.
Fahrstil
Schnellste Linie, auch wenn es mal ruppig ist
Ich fahre hauptsächlich
Singletrails, sprunglastiger Local Spot, Freeride, DH
Vorlieben beim Fahrwerk
Straff, gutes Feedback vom Untergrund, viel Druckstufe, moderat progressive Kennlinie
Vorlieben bei der Geometrie
Kettenstreben nicht zu kurz (ca. 430 mm oder gerne länger), Lenkwinkel tendenziell eher flacher

Tester-Profil: Christoph Spath
Körpergröße 190 cm
Schrittlänge 94 cm
Oberkörperlänge 49 cm
Armlänge 60 cm
Gewicht 70 kg
Chris fährt gerne alles, von Dirt Jump über Trail und Enduro bis Downhill, gerne schnell, in grobem Gelände und mit viel Luftstand
Fahrstil
flüssig
Ich fahre hauptsächlich
Downhill, Enduro
Vorlieben beim Fahrwerk
auf der straffen Seite, viel Druckstufe, Balance zwischen Front und Heck
Vorlieben bei der Geometrie
vorne lang, hinten mittellang, flacher Lenkwinkel

Zipp 3Zero Moto Laufräder im ersten Test: Carbon übertrumpft Alu?

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Zipp 3Zero Moto Laufräder im Test: Wer hätte damit gerechnet, dass einer der Vorreiter der Hochprofil-Rennradfelgen-Konstruktion eine 180°-Kehrtwende für den MTB-Sport macht und eines der interessantesten Laufrad-Konzepte der letzten Jahre vorstellt? Zipp fängt bei null an, wendet sich von Konventionen aus dem Radsport ab und präsentiert den 3Zero Moto-Carbon-Laufradsatz. Flach wie eine Flunder, inspiriert aus dem Motorradsport und umgemünzt für den bergab-orientierten Zweiradsport – wir hatten die Gelegenheit, die Laufräder bereits vorab zu fahren und alle Infos zum neuen Zipp Carbon-Laufradsatz zu sammeln.

Zipp 3Zero Moto: Infos und Preise

Zipp zielt mit seinem neuen Laufradsatz auf den Trail- und Enduro-Sektor ab. Die 3Zero Moto-Laufräder sind explizit nicht für den eMTB- oder DH-Einsatz vorgesehen. Als Laufrad nur mit Boost-Standard verfügbar und als Felge nur für Boost- oder SuperBoost Plus-Naben freigegeben, bedient Zipp ein Publikum, das Fahrräder mit aktuellen Standards besitzt. Auch die Optionen bei der Laufradgrößen-Wahl unterstreichen diese Ausrichtung: Nur 27,5″- und 29″-Räder werden angeboten.

Die aus dem Motocross-Sport inspirierte Carbon-Felge ist im Laufradsatz oder als einzelne Felge verfügbar. Bei der Speichenanzahl gibt es keine Auswahlmöglichkeit – das spezielle Konzept ist voll und ganz auf den Einsatz von 32 J-Bend-Speichen getrimmt. Verschiedene Dekore und der im Lieferumfang enthaltene TyreWiz-Reifenprüfer runden das Komplettpaket ab.

  • Laufradgröße 27,5″ oder 29″
  • Einbaumaße Boost only, Felge kompatibel mit SuperBoost Plus
  • Material Carbon
  • Maulweite Felge 30 mm
  • Gewicht Laufradsatz 1.825 g (27,5″), 1.910 g (29″), 1.954 g (29″, nachgewogen)
  • Gewicht Felge 536 g (27,5″), 567 g (29″)
  • Farben Zwei Decal-Farben, Speedline-Aufkleber in acht Farben
  • www.zipp.com

Preis Zipp 3Zero Moto Laufradsatz 2.099 € (UVP) Bikemarkt: Zipp 3Zero Moto kaufen
Preis Zipp 3Zero Moto Felge 750 € (UVP)

Herzstück des Zipp 3Zero Moto ist die neue Felge
# Herzstück des Zipp 3Zero Moto ist die neue Felge - Die Bauweise ist bekannt. Zipp will mit dem Werkstoff Carbon die Schwächen des ehemaligen U-Profils ausgemerzt haben.

Im Detail

Wir fangen mit dem interessantesten Bauteil an: Die neue Zipp Carbon-Felge. Die Idee einer Felge ohne Hohlkammer ist nicht grundsätzlich neu. Auf dieses Felgenprofil stößt man beim Reifenwechsel an alten Stahl-Rennern, heutzutage aber vor allem im Motocross-Sport. Auch Zipp zieht aus diesem Bereich seine Inspiration, die sich dementsprechend auch im Namen wiederfindet.

Warum baut man aber überhaupt Felgen mit Hohlkammer? Grund für die Hohlkammer war früher die Steifigkeit. Während U-Profil-Felgen ohne Hohlkammer sehr komfortabel zu fahren waren, zeigten sie maßgebliche Schwächen bei der Verwindungssteifigkeit. Daraus folgten wenig(er) Präzision und Kontrolle, zudem fing man sich schneller einen Schlag in der Felge ein. Mit dem Einzug der Hohlkammer-Felge folgten steifere Laufräder, seitdem sind die U-Profile in der Versenkung verschwunden. Seit der Verbreitung von Felgen aus Carbon wurde die Steifigkeit auf ein Level gehoben, wo es oft schon für Probleme sorgt: Wenig Komfort, früh abreißender Grip, dazu polarisieren Carbon-Felgen wegen ihrer Haltbarkeit. Moderne Alu-Felgen setzen auch schon oft auf sehr flache Hohlkammer-Profile, die komfortabler zu fahren sind. Der weichere Werkstoff bricht zwar nicht so schnell, die Felgenhörner können aber eindellen und die Tubeless-Funktion kann verloren gehen. Zudem sind die Felgenhörner aktuell meist recht schmal ausgeführt, was bei Durchschlägen zu Reifenpannen führen kann.

Oben der erste Entwurf, unten das finale Felgenprofil
# Oben der erste Entwurf, unten das finale Felgenprofil - Vier Profile und unzählige verschiedene Carbon-Layups wurden produziert. Aus sieben verschiedenen Felgen mit gleichem Profil, aber unterschiedlichem Layup, wurde dann unter anderem von Jérôme Clementz und Mitch Ropelato die finale Version ausgewählt.
Bisher haben die Zipp 3Zero Moto Steinen, Wurzeln und großen Sprünge getrotzt
# Bisher haben die Zipp 3Zero Moto Steinen, Wurzeln und großen Sprünge getrotzt - Ob sich die selbstbewusste Aussage seitens Zipp bewahrheitet, werden wir weiter ergründen. Bisher finden wir Konzept und Fahrverhalten äußerst spannend.

Zipp hat sich zur Aufgabe gemacht, all diese Probleme zu lösen. Hohe Lenkpräzision, hohe Haltbarkeit der Felge und der Reifen, dabei aber ein sehr verzeihendes und komfortables Fahrgefühl. Der Lösungsansatz? Eine neue Interpretation der U-Profil-Felge.

Wie hat der Hersteller die Lenkpräzision adressiert? Zipp setzt auf ein sehr breites Felgenprofil und eine asymmetrisch ausgeführte Felge. Durch die hohe Wandstärke, die gleichmäßigere Speichenspannung und den Einsatz von 32 Speichen sollen die Laufräder sehr Verwindungssteif sein. Input vom Fahrer soll direkt umgesetzt werden und für Kontrolle sorgen. Auch am Felgenhorn arbeitet man mit einer sehr hohen Wandstärke. Bei 30 mm Maulweite baut die Felge 37,5 mm breit – die abgerundeten Hörner sind also jeweils knappe 4 mm breit. Komprimiert ein Hindernis den Reifen bis ans Felgenhorn, wird die Kraft auf eine größere Fläche übertragen. Die Seitenwand des Reifens soll dadurch nicht beschädigt werden.

Wie steht es aber um die Felgen-Haltbarkeit? Hier spielen zwei Faktoren eine Rolle, die sich mit dem Ziel des komfortablen Fahrgefühls überschneiden. Das flache Profil lässt viel radialen Flex zu, die Felge kann Hindernissen also in einem gewissen Maße ausweichen. Zudem erlaubt das Profil eine weitere Besonderheit: Die Felge kann sich verwinden. Setzt man also nur mit einem Felgenhorn auf einem Hindernis auf, flext die Felge und weicht aus. Bei einem leicht keilförmigen Stein kann die Felge sich so weit verdrehen, bis auch das zweite Felgenhorn Kontakt bekommt – die eingeleitete Kraft wird jetzt über zwei Felgenhörner aufgenommen. Diese Verwindung in der Felge soll auch den Reifen bei Kurvenfahrten stabil im Felgenbett halten. Abknickende Reifen, die von der Felge hüpfen, sollen der Vergangenheit angehören.

Hohlkammer-Profil
# Hohlkammer-Profil - Etabliert im Fahrradsport, weil es Steifigkeit bietet. Zipp hinterfragt jetzt, ob es Steifigkeit ist, die wir brauchen bzw. wollen.
U-Profil
# U-Profil - Neue Fertigungsmethoden und Materialien sollen das flache Profil wieder Salonfähig machen. Sein Vorteil: Es kann Schlägen ausweichen und sich dem Untergrund in einem gewissen Maße anpassen.
Geklebte Decals in verschiedenen Farben
# Geklebte Decals in verschiedenen Farben - Stealth oder passend zum Rad? Bei Zipp ist alles einfach machbar.
RockShoxZippMY20 RF  R854780
# RockShoxZippMY20 RF R854780
RockShoxZippMY20 DH H5D6314
# RockShoxZippMY20 DH H5D6314

Interne Tests bei Zipp haben ergeben, dass die Felge ein gutes Stück Bruch-resistenter sei, als Konkurrenzprodukte aus Carbon und sogar Alu-Felgen übertrumpfen soll. Sollte doch mal eine Felge brechen, gibt es innerhalb des Einsatzbereiches lebenslang Garantie. Alternativ wird es ein Crash Replacement-Angebot geben, welches bei anderen Schäden greifen soll. Voraussetzung ist eine kurze Registrierung der Laufräder – wer sich registriert, soll bei einem Defekt weltweit sehr unproblematisch an Ersatz kommen.

Ganz ohne Probleme kommt ein stark in radialer Richtung flexendes Laufrad nicht: Wird die Felge komprimiert, können die Speichen Löcher ins Felgenband stanzen. Natürlich hat sich Zipp auch mit dieser Thematik befasst und verwendet zwei Felgenbänder. Ein inneres Band aus Gewebe deckt die Nippel ab und soll sie an Ort und Stelle halten. Um die Tubeless-Funktion zu gewährleisten und das Gewebeband in Position zu halten, kommt ein geklebtes Felgenband darüber. Zudem ist die Speichenlänge so gewählt, dass auf der Rückseite des Nippels keine Speichenreste überstehen. Letzteres ist auch für Selbst-Einspeicher eine wichtige Information: Lieber genau messen und rechnen!

Komplettiert werden die Laufräder von 32 Speichen und Zipps ZM1-Naben, die Baugleich zu SRAMs X0-Naben sind. Ein weiteres interessantes Feature sind die TyreWiz-Luftventile. Die kleinen Helferlein von Tochterfirma Quarq sind im Lieferumfang der Laufräder enthalten und können zu den Felgen zum Preis von 200 € pro Satz nachgekauft werden.

Auch wenn sich Torque Caps bisher nicht auf dem Massenmarkt durchsetzen konnten, hält RockShox an diesem Konzept fest.
# Auch wenn sich Torque Caps bisher nicht auf dem Massenmarkt durchsetzen konnten, hält RockShox an diesem Konzept fest.
Die Zipp ZM1-Naben sind Baugleich zu SRAMs X0-Naben und bieten einen Einrastwinkel von 6,9°.
# Die Zipp ZM1-Naben sind Baugleich zu SRAMs X0-Naben und bieten einen Einrastwinkel von 6,9°.
Unnötige Spielerei oder praktisches Helferlein?
# Unnötige Spielerei oder praktisches Helferlein? - Das Quarq TyreWiz befindet sich gerade bei uns im Test, einen ersten Eindruck konnten wir an den Zipp 3Zero Moto schon gewinnen.

Die Eckdaten im Vergleich zu anderen 29″-Carbon-Laufrädern, die wir im Test hatten – und einem vergleichbaren Alu-Laufrad.

Marke ModellUVPGewichtInnenweite 
CrankbrothersSynthesis E1.699 €1.905 g31,5/ 29,5 mmTestbericht lesen
e*thirteenTRS Race SL1.748 €1.890 g31 mmTestbericht lesen
Santa CruzReverse1.899 €1.831 g30 mmTestbericht lesen
Stans NoTubesZTR Flow MK3599,90 €1918 g29 mmTestbericht lesen
Zipp3Zero Moto2.099 €1910 g30 mm

Technische Daten

Alle technischen Daten, Details und Standards des Zipp 3Zero Moto findet ihr in der folgenden Tabelle zum Ausklappen:

Was?Antwort
Felgenbreite37,5 mm
Felgen-Innenweite30 mm
Felgenhöhe15 mm
Felgen ERD576 | 613mm
Felgenprofilasymmetrisch, ohne Hohlkammer, ohne Haken, dafür angeschrägte Felgenhörner
Felgen MaterialUni Stitch Carbon
Gewicht Felge536 g (27,5"), 567 g (29")
Preis Felge750,00 €
Maximaler Luftdruck4,48 bar
Maximale SpeichenspannungN/A
Maximales Systemgewicht120 kg
Unterlegscheibe nötig?Ja, im Lieferumfang enthalten
NippelSapim Secure Lock
Speichenzahl32
SpeichentypJ-Bend
SpeicheSapim D-Light
Bremsaufnahme6 Loch
FreilauftypSRAM XD
SperrklinkenN/A
Rasterung52 Zähne
Achsstandard BoostHR: 148 mm x 12 mm;
VR: 110 mm x 15 mm, mit Torque Caps
Gewicht Hinterradnabeca. 250 g
Gewicht Vorderradnabeca. 130 g
Preis Hinterradnabe393 € (UVP X0 Nabe SRAM)
Preis Vorderradnabe213 € (UVP X0 Nabe SRAM)
Lageranzahl Hinterradnabe4 Stück
Lageranzahl Vorderradnabe2 Stück

Auf dem Trail

Im Rahmen der Vorstellung von RockShox neuer Lyrik Ultimate, wurden auch die Zipp 3Zero Moto-Laufräder vorgestellt. Ähnlich wie beim Federgabel-Test, galt es zunächst die gleiche Teststrecke mehrmals zu bewältigen und dabei zwischen den Laufrädern hin und her zu wechseln. Änderungen im Luftdruck wurden beim Wechsel jeweils auf den anderen Laufradsatz übertragen, Zipp stellte Einheitsreifen für beide Laufräder zur Verfügung. Nachdem die Strecke vom Lyrik-Test schon bekannt war, ging es weniger verhalten los, als noch am Tag zuvor. Die ersten zwei Runs wurden auf dem ab Werk verbauten DT Swiss EX1501-Laufradsatz gemacht, bevor getauscht wurde. Weitere drei Runs später erfolgte wieder der Wechsel auf die DT-Laufräder, bevor zwei Abfahrten später wieder die Zipp-Laufräder für den restlichen Testverlauf montiert wurden.

Auch wenn wir die Strecke schon kannten, gab es während der Fahrt kaum Gelegenheit, sich Gedanken zu machen. Schnell, eng und steinig: die Teststrecke erforderte volle Konzentration. Auf dem kurzen Stück von Trail-Ende bis zum Zipp-Zelt wurde der Run also reflektiert. Gefühlt war ich kaum langsamer, ein oder zwei kleine Fahrfehler sind passiert, das Sicherheitsempfinden war recht hoch. Grip? Größtenteils ausreichend, leichtes Schmieren in zwei Sektionen, die Reifen sind aber nagelneu und haben erst diesen einen Run drauf. Arm Pump? Fehlanzeige.

Auch beim Laufradtest hieß es wieder Back to Back
# Auch beim Laufradtest hieß es wieder Back to Back - Die bekannte Strecke vom Lyrik-Test sollte für den ersten Vergleich dienen.
Im Verlaufe des Tages wurde wieder zwischen den Laufrädern hin- und hergewechselt
# Im Verlaufe des Tages wurde wieder zwischen den Laufrädern hin- und hergewechselt - Der Luftdruck wurde nach den ersten Runs etwas gesenkt.
Die ehemalige Schwäche des U-Profils ist ausgemerzt
# Die ehemalige Schwäche des U-Profils ist ausgemerzt - Zipps 3Zero Moto sind Verwindungssteif genug, um für eine hohe Lenkpräzision und damit viel Kontrolle zu sorgen. Auch schnelle Richtungswechsel funktionieren problemlos.

Vor allem die ersten Eindrücke zum Grip und zum Armpump sind bei Carbon-Laufrädern Neuland. Ihre hohe Steifigkeit macht Felgen mit klassischem Kohlefaser-Hochprofil oft zu unangenehmen Begleitern für lange Abfahrten. Zipps 3Zero Moto-Laufradsatz erinnert beim Fahrverhalten eher an Alu-Laufräder mit flachem Profil, als an Carbon-Laufräder. Satt und verzeihend, dabei bleibt aber die hohe Lenkpräzision erhalten.

Laut Zipp soll es dank des „Ausweich-Features“ möglich sein, seinen Luftdruck ein gutes Stück zu senken, ohne dabei die Felge in Gefahr zu bringen. Auch wir senkten im Testverlauf den Druck ab. Trotz diverser hörbarer Durchschläge aufs Carbon ergab die Prüfung der Felge bisher keine bedenklichen Spuren. Lediglich kleine Kratzer im Klarlack konnten wir bisher entdecken.

Im weiteren Testverlauf können wir die ersten Eindrücke bestätigen: Nachdem der Reifen eingefahren war, kam es trotz trockener, loser Böden nicht mehr zu Grip-Problemen, der abgesenkte Luftdruck verbessert die Traktion weiter. Mit den Zipp 3Zero Moto verschenkt man im Vergleich zu Hohlkammer-Felgen keine Kontrolle, auch schwierige Linien lassen sich präzise treffen. Auch mit der zweiteiligen Felgenband-Konstruktion scheint der Hersteller einiges richtig gemacht zu haben, denn harte Einschläge wurden bisher nicht mit Speichen-Durchstichen quittiert.

Steinige, schnelle Sektionen bügeln die Laufräder etwas glatter
# Steinige, schnelle Sektionen bügeln die Laufräder etwas glatter - Hier können die Felgen flexen und nehmen so die Spitzenlasten vom Fahrer weg. Somit spart man Kraft.
Selbst verpatzte Landungen konnten bisher nicht zum Verlust der Tubelesseignung führen
# Selbst verpatzte Landungen konnten bisher nicht zum Verlust der Tubelesseignung führen - Die doppelte Felgenband-Konstruktion hält die Nippel an Ort und Stelle.

Das ist uns aufgefallen

  • Warum habt ihr keine Carbon-Laufräder zum Test mitgebracht? Spyshots der Zipp-Laufräder kursieren schon seit einiger Zeit im Internet und auch wir sind natürlich über die Fotos gestolpert. Das flache Felgenprofil ließ schon auf ein komfortables Fahrverhalten schließen – uns interessierte also primär der Vergleich zu einem guten Aluminium-Laufradsatz.
  • TyreWiz Anfängliche Skepsis wurde in Sekundenschnelle gekehrt. Kollege Schlüsselbeinbruch, weil Reifendruck nicht geprüft, konnte der Bedienung viel abgewinnen. Zwar muss man sich etwas mit dem „Setup“ der Helferlein beschäftigen und eine App auf dem Smartphone installieren, dafür kann der Luftdruck live am Bildschirm abgelesen werden. Wer keinen Luftdruckprüfer zur Hand hat, kann mithilfe der Blinklichter den Druck abstimmen. Praktisch, wenn auch nicht ganz günstig.
  • Haltbarkeit In der kurzen Zeit, in der wir den Laufradsatz in der Mangel haben, hat er lediglich kleine Kratzer im Klarlack davongetragen. Reifendurchschläge auf die Felge gab es diverse. Die bisherige Bilanz: Kein Platten, kein durchstochener Reifen, kein Bruch, keine Auffälligkeiten.
  • Kosten/Nutzen 2.099 € für einen Laufradsatz ist nicht wenig Geld. In Relation zur langen Entwicklungszeit und im Vergleich mit der Konkurrenz bleibt das Produkt zwar teuer, der Preis scheint aber angemessen. Der Zipp 3Zero Moto will als langfristige Investition gesehen werden – der hohe Preis soll durch die lange Haltbarkeit der Felgen und weniger zerstörte Reifen gerechtfertigt werden. Eine selbstbewusste Aussage seitens des Herstellers, die den Preis – wenn sie sich denn bestätigt – tatsächlich stark relativieren könnte. Zipps 3Zero Moto wird vorerst bei uns im Test bleiben und wir werden den Aussagen nachgehen.
Tatsächlicher Mehrwert oder unnötiges Gadget?
# Tatsächlicher Mehrwert oder unnötiges Gadget? - Wir greifen die eingangs schonmal gestellte Frage wieder auf. Quarqs TyreWiz konnten wir im ersten Eindruck viel gutes Abgewinnen, die Bedienung ist intuitiv und ideal für faule Menschen.
Der Sensor überprüft den Reifendruck permanent
# Der Sensor überprüft den Reifendruck permanent - Entweder per App oder per Blinklicht lässt sich überprüfen, ob der Druck im Reifen stimmt. Für zweiteres muss zuerst via App definieren, wo der Luftdruck maximal und minimal liegen darf.

Fazit – Zipp 3Zero Moto

Mit dem Zipp 3Zero Moto hat der amerikanische Laufrad-Spezialist ein spannendes Produkt mit interessantem Konzept auf den Markt gebracht. Die 3Zero Moto unterscheiden sich maßgeblich von anderen Carbon-Laufrädern, die wir bisher fahren konnten. Ein sehr viel nachgiebigeres Fahrgefühl durch radialen Flex ist verknüpft mit hoher Lenkpräzision und macht den Laufradsatz somit zu einer attraktiven Wahl für Rennfahrer, aber auch Fans von Komfort. Wenn sich die Angaben zur Haltbarkeit im Dauereinsatz beweisen, kann der Laufradsatz trotz hoher Anschaffungskosten eine nachhaltige Alternative zu Alu-Laufrädern sein. Bisher zeigt sich das Komplettpaket unkompliziert – wir werden aber weiter darauf unterwegs sein, um Zipps Aussagen auf die Probe zu stellen.

Pro
  • komfortables Fahrgefühl
  • hohe Lenkpräzision
  • TyreWiz
  • schicke Optik
Contra
  • nix für Leichtbaufans
  • Anschaffungspreis ist nicht günstig
Bisher haben die Laufräder Steinen, Wurzeln und großen Sprünge getrotzt
# Bisher haben die Laufräder Steinen, Wurzeln und großen Sprünge getrotzt - Ob sich die selbstbewusste Aussage seitens Zipp bewahrheitet, werden wir weiter ergründen. Bisher finden wir Konzept und Fahrverhalten äußerst spannend.

Interessantes Gesamtkonzept oder kostspieliges Prestigeobjekt: wie seht ihr die neuen Zipp 3Zero Moto Laufräder?


Testablauf

Die Zipp 3Zero Moto-Laufräder wurden im Back to Back-Verfahren an einem Bike getestet, das wir vor den Testtagen bereits mit den Standard-Laufrädern fahren konnten. Die Luftdrücke wurden 1:1 übernommen. Zum Test der Zipp 3Zero Moto-Laufräder wurden wir von SRAM/Zipp nach Sintra eingeladen. Die Kosten für Unterbringung und Transport wurden vom Hersteller übernommen.

Hier haben wir die Zipp 3Zero Moto-Laufräder getestet

  • Sintra, Portugal Abwechslungsreiche Trails, von schnell und offen bis eng und technisch, gespickt mit großen Sprüngen, vielen Steinen, offenen Kurven und Anliegern
Tester-Profil: Christoph Spath
Körpergröße 190 cm
Schrittlänge 96 cm
Oberkörperlänge 49 cm
Armlänge 60 cm
Gewicht 70 kg
Chris fährt gerne alles, von Dirt Jump über Trail und Enduro bis Downhill, gerne schnell, in grobem Gelände und mit viel Luftstand
Fahrstil
flüssig
Ich fahre hauptsächlich
Downhill, Enduro
Vorlieben beim Fahrwerk
auf der straffen Seite, viel Druckstufe, Balance zwischen Front und Heck
Vorlieben bei der Geometrie
vorne lang, hinten mittellang, flacher Lenkwinkel

Stan’s Baron MK3 Laufräder im Test: Optimale Breite für WideTrail und Plus?

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Stan’s Baron MK3 Laufräder im Test: Unter der Bezeichnung MK3 folgte von Stan’s eine ganze Serie neuer Felgen – neben den bekannten Modellen Arch, Crest und Flow kamen neue Mitglieder hinzu: Sentry, Baron und Major. 32 mm, 35 mm und 38 mm Innenweite sollte die steigende Nachfrage nach passenden Felgen für WideTrail- bis Plus-Reifen abdecken. Ist breit immer besser? Wir haben die Stan’s Baron MK3-Laufräder mit der Innenweite von 35 mm mit diversen Reifen ausprobiert und für euch herausgefunden was am besten funktioniert.

Stan’s Baron MK3: Infos und Preise

Stan’s hat der Baron MK3 im Vergleich zu manchen Carbon-Felgen mit Hochprofil etwas andere Ausmaße verpasst: Doppelt so breit wie hoch ist die Felge mit 38,4 mm Außenweite und 18,1 mm Höhe. Dabei bleiben 35 mm Innenweite bestehen – laut Herstellerempfehlung soll dies ideal für Reifen zwischen 2,8″ und 3,2″ Breite sein. Abgesehen vom sehr flachen Felgenprofil setzt Stan’s an der MK3-Serie auf zwei weitere Technologien: WideRight und BST. Beide Systeme sollen für ein gutes Zusammenspiel zwischen Reifen und Felge sorgen: BST – Bead Socket Technology ist das Profil des Felgenbetts. WideRight benennt Stan’s die ideale Kombination aus Reifenbreite und Innenweite der Felge.

Felge und Nabe sind klassisch über 32 J-Bend-Speichen verbunden, am Baron-Laufradsatz kommen konifizierte Sapim Force Speichen zum Einsatz. Neben der J-Bend-Aufnahme an der Neo-Nabe bleibt man auch bei der Bremsscheiben-Aufnahme beim bewährten 6-Loch-System. Eine Centerlock-Option entfällt, dafür gibt es zwei verschiedene Freiläufe: SRAM XD oder Shimano HG können mit dem Laufradsatz erworben werden, eine Mirco Spline-Variante für die neue XTR-Schaltgruppe fehlt zum aktuellen Zeitpunkt. Die Stan’s Baron MK3 werden in Boost oder X12-Konfiguration angeboten.

  • Laufradgröße 26″, 27,5″ oder 29″
  • Einbaumaße Boost
  • Material Aluminium
  • Maulweite Felge 35 mm
  • Freilauf SRAM XD, Shimano HG
  • Gewicht Laufradsatz 2.046 g (29″, Boost, Shimano HG-Freilauf)
  • Gewicht Felge 523 g (26″) / 547 g (27,5″) / 583 g (29″)
  • Farben Schwarz
  • www.notubes.com

Preis Stan’s Baron MK3 699 € (UVP)

Mit einem Preis von 699,00 € sind die Stan's Baron MK3 kein Schnäppchen. Bei 35 mm Innenweite bringen sie aber in 29" nicht zu viel Gewicht auf die Waage
# Mit einem Preis von 699,00 € sind die Stan's Baron MK3 kein Schnäppchen. Bei 35 mm Innenweite bringen sie aber in 29" nicht zu viel Gewicht auf die Waage - 2046 g wiegt der komplette Laufradsatz in Boost-Konfiguration mit Shimano HG-Freilauf.
Diashow: Stan’s Baron MK3 im Test: Breite für Plus und Widetrail
35 mm Innenweite sollen ideal für 2,8" bis 3,2" breite Reifen sein
Gratwanderung beim Luftdruck
32 Speichen mit J-Bend-Aufnahme, 6 Loch-Montage für die Bremsscheibe,  – what year is it?
Sechs Sperrklinken greifen gleichzeitig an der 36-fachen Verzahnung im Nabenkörper
Wie viel ist dran an der Theorie von Stan's?
Diashow starten »

Im Detail

Mit klassischem Aufbau erweckt der Stan’s Baron MK3-Laufradsatz kaum Aufsehen: in schlichtes Schwarz gehüllt zieht höchstens der rote Freilaufkörper seine Blicke auf sich. Unser Testmodell kommt mit Shimano HG-Freilauf, an dem sechs Sperrklinken gleichzeitig in die 36er-Verzahnung der Nabe greifen. Somit bleibt ein Einrastwinkel von 10° – kein Spitzenwert, aber für die meisten Anwendungen mehr als ausreichend. An der Hinterradnabe setzt Stan’s auf zwei Lager im Naben-Körper und drei weitere im Freilauf. Durch die Verwendung so vieler Lager soll die Achse der Nabe zusätzlich stabilisiert werden. Durch die optimierte Abstützung kann sie laut Hersteller Vertikal- und Torsions-Kräfte besser aufnehmen. In der Vorderradnabe begnügt man sich mit zwei Lagern. Diese liegen möglichst weit auseinander, um den Flex in der Nabe auf ein Minimum zu reduzieren. Ein idealer Kompromiss zwischen geringer Reibung und hohem Schutz gegen das Eindringen von Wasser und Dreck soll mit den Dichtungen gefunden worden sein.

An den weit auseinander liegenden Flanschen setzen die Sapim Force-Speichen an. Diese wiederum sind mit Sapim Secure Lock Alloy-Nippeln mit der Felge verbunden. Ein ERD von 602 mm, ein Naben-Design mit moderatem Flanschdurchmesser, sorgt in Kombination mit der flachen Felge für lange Speichen, die mit maximal 1225 N Spannung angezogen werden dürfen.

35 mm Innenweite sollen ideal für 2,8" bis 3,2" breite Reifen sein
# 35 mm Innenweite sollen ideal für 2,8" bis 3,2" breite Reifen sein - so formt sich der Reifen laut Stan's am besten aus. Für gute Tubeless-Eigenschaften sorgt die Bead Socket Technologie.

Das flache Felgenprofil gibt dem Stan’s Baron MK3-Laufradsatz einen unaufgeregten und dennoch eigenwilligen Look. Mit der großen Breite wirkt die Felge optisch schonmal stabil auf Seiteneinwirkung, die geringe Höhe verspricht aber Flex in Richtung Achse. Am Felgenbett setzen die Amerikaner wie eingangs erwähnt auf die Bead Socket-Technologie: Eine ausgerundete Vertiefung in der Mitte ist durch einen möglichst geschmeidigen Übergang mit den hohen Rändern des Felgenbetts verbunden. Zudem wird ein niedriges Felgenhorn verwendet. So soll der Reifen leicht in Position rutschen und nach unten abdichten – das kurze Felgenhorn sorgt dafür, dass sich der Reifen am Wulst und nicht an der Seitenwand abstützt. In Summe soll BST den Tubeless-Einsatz stark vereinfachen und geringe Luftdrücke ermöglichen.

Weiter geht es bei der WideRight-Abstimmung zwischen Felgen-Innenweite und Reifenbreite. Breite Felgen sind aktuell auf dem Vormarsch: in Kombination mit breiten Reifen sorgen sie für reichlich Grip. Essenziell wichtig ist dabei aber die Verwendung der passenden Breiten bei Felge sowie Reifen. Wer schonmal einen breiten Reifen auf einer (zu) schmale Felge gefahren ist, kennt die Schwierigkeiten und das unangenehme Fahrverhalten. Stan’s bringt es auf den Punkt und erklärt die Thematik mit breitem Gummis auf geringen Felgen-Innenweiten. Dadurch ergibt sich eine Glühbirnen-ähnliche Form. Beschreitet man den umgekehrten Weg und setzt auf zu viel Innenweite, kommt es zu einer Glockenform und die Stollen wandern nach innen. Beides ist nicht ideal und erlaubt dem Reifen keine zuverlässige Performance. Mit seiner idealen Abstimmung will Stan’s nicht nur perfekte Fahreigenschaften schaffen, sondern den Reifen auch richtig über der Felge positionieren, sodass diese beim Einschlag geschützt wird.

Marke ModellUVPGewichtInnenweiteMaximalgewicht 
Fun WorksAM Ride 30499,90 €1768 g30 mm120 kgTestbericht lesen
NewmenEvolution SL A.30698,00 €1669 g30 mm 125 kgTestbericht lesen
HaloVortexca. 470,00 €2239 g33 mmN/ATestbericht lesen
HopeTech Enduro485,00 €2063 g28 mmN/ATestbericht lesen
Stans NoTubesBaron MK3699,00 €2046 g35 mm104 kg
Stans NoTubesZTR Flow MK3599,90 €1918 g29 mm113 kgTestbericht lesen
Sechs Sperrklinken greifen gleichzeitig an der 36-fachen Verzahnung im Nabenkörper
# Sechs Sperrklinken greifen gleichzeitig an der 36-fachen Verzahnung im Nabenkörper - Somit ergeben sich 10° Einrastwinkel am dreifach gelagerten Freilauf. Wer die Option auf beide Freiläufe will, kann für knapp 90 € den zweiten Freilauf erwerben.
32 Speichen mit J-Bend-Aufnahme, 6 Loch-Montage für die Bremsscheibe,  – what year is it?
# 32 Speichen mit J-Bend-Aufnahme, 6 Loch-Montage für die Bremsscheibe, – what year is it? - Ein breiter Flansch und Lagerabstand soll für Steifigkeit an der Achse und an der gesamten Laufradkonstruktion sorgen.

Technische Daten

Alle technischen Daten, Details und Standards zum Stan’s Baron MK3-Laufradsatz findet ihr in der folgenden Tabelle zum Ausklappen:


Was?Antwort
Felgenbreite38,4 mm
Felgen-Innenweite35 mm
Felgenhöhe18,1 mm
Felgen ERD602 mm
FelgenprofilHookles, offen
Felgen Material6069 Aluminum
Gewicht Felge583 g
Preis Felge119,00 €
Maximaler Luftdruck1,5 bar bei 3,2"; 1,7 bar bei 2,8"
Maximale Speichenspannung1.225 N
Unterlegscheibe nötig?Nein
NippelSapim Secure Lock
Speichenzahl32
SpeichentypJ-Bend
SpeicheSapim Force
Bremsaufnahme6 Loch
FreilauftypSRAM XD, Shimano HG (je 89,95 € Nachkaufpreis)
Sperrklinken6 Stück
Rasterung36 Zähne
AchsstandardBoost 148 oder X12
Gewicht Hinterrad NabeN/A
Gewicht Vorderrad NabeN/A
Preis Hinterrad NabeN/A
Preis Vorderrad NabeN/A
Lageranzahl Hinterrad Nabe5 Stück
Lageranzahl Vorderrad Nabe2 Stück

Auf dem Trail

In der Vergangenheit haben wir bereits Experimente mit sehr breiten Felgen durchgeführt. Dabei konnten wir im Testbetrieb allerdings kaum zufriedenstellende Ergebnisse einfahren. Das Angebot der Reifen war damals schlicht noch nicht passend. Nun finden sich Felgen mit einer Innenweite von 30 mm oder mehr immer häufiger an unseren Testbikes. Insofern ist das Fahrverhalten von solchen Kombinationen unserem Testteam sehr vertraut. Montiert man 2,5 Maxxis WideTrail-Reifen in das 35 mm breite Bett der Stan’s Baron, ergibt sich nach dem Aufpumpen ein sehr gleichmäßig ausgeformter Reifen. Diese optische Bewertung wird auch auf dem Trail untermauert. Die Auflagefläche des Profils ist groß und satt, der Kurvenhalt sehr hoch.

Wie viel ist dran an der Theorie von Stan's?
# Wie viel ist dran an der Theorie von Stan's? - Der 3,0" breite Plus-Reifen am Hardtail harmonierte sehr gut mit der Felge.
Ganz falsch liegen die Amerikaner nicht
# Ganz falsch liegen die Amerikaner nicht - Ein zu schmaler Reifen führte zu extrem unangenehmen Self-Steering und einem eigenartigen Verhalten auf der Kante.

Spannend wird es beim Ausloten des optimalen Luftdrucks. Wir ertappten uns auf dem Trail dabei, dass die Nadel des Luftdruck-Prüfers im Laufe eines Testtages immer gerne mal weiter nach unten wanderte. So wird man mit einem Grip-Zuwachs belohnt, der einem wildeste Schrägfahrten am Hang und über Wurzeln ermöglicht, ohne dabei auch nur den geringsten Schweißausbruch zu bekommen. Wartet der Trail mit weniger abrupten Richtungswechseln auf, kommt man auch erstaunlich lange ohne Reifen-Burping davon. Erst bei einem Luftdruck, der etwa 0,4 Bar unter dem regulären Luftdruck der verschiedenen Testfahrer lag, klappten die Reifen in Kurven überraschend ein. Wechselt man auf eine Strecke mit Steilkurven und eckigen Linien gilt es, den Luftdruck zurück in Regionen zu korrigieren, die man auch von schmaleren Reifen kennt. Hierbei spaltete das Fahrgefühl unser Testerfeld. Sehr aktive Fahrer empfanden das Fahrverhalten mit dem höheren Luftdruck als etwas zu holzig, brauchten den Druck aber um ein Wegklappen zu verhindern. Der Reifen wird dann durch die breite Abstützung auch am seitlichen Arbeiten behindert.

Niedriger Luftdruck kann weniger rabiaten Gesellen dann auf allen Strecken einen Grip-Zuwachs ermöglichen. Leider besteht natürlich mit geringerem Druck auch die erhöhte Gefahr von Durchschlägen auf die Felge. Wie schon bei der Flow MK3 zeigte sich die Stan’s Baron-Felge hiervon recht unbeeindruckt. Hier und da war ein deutliches Klonk zu hören. Beulenpest stellte sich aber dabei nicht in dem Maße ein, wie es die Geräuschkulisse vermuten ließ. Ob dies dem flachen Felgenprofil oder dem Gewicht von 583 Gramm pro Felgenring zuzuschreiben ist, können wir an dieser Stelle nur mutmaßen. In jedem Fall verhielt sich die Felge sorglos – und das ist uns wichtiger als das Feilschen ums letzte Gramm oder das Marketingversprechen des Herstellers.

Gratwanderung beim Luftdruck
# Gratwanderung beim Luftdruck - Mit geringem Luftdruck kommt man erstaunlich lange davon und wird mit massig Grip belohnt. Auf harten Böden können die Reifen aber umklappen.

Dieses Versprechen bedeutet konkret, dass ein flaches Profil unanfälliger gegenüber plastischen Verformungen sei, da es eben nicht zu steif ist. So kann es bei einem Durchschlag – in gewissem Umfang – ausweichen. Im Fahrbetrieb ist das deutlich spürbar. Nicht unbedingt bei harten Durchschlägen, aber bei der Durchfahrt von Wurzel- und Steinpassagen. Hier liegt ein Bike im direkten Vergleich mit höheren Felgen (insbesondere aus Carbon) deutlich ruhiger auf der Piste.

Das ist uns aufgefallen

  • Fahrqualität In rumpeligen Passagen hilft der Stan’s Baron-Laufradsatz, etwas mehr Ruhe zu bringen.
  • Luftdruck Auf den meisten Strecken lässt sich der Luftdruck gegenüber schmaleren Felgen senken, um den Grip deutlich zu erhöhen.
  • aktive Fahrer und schnelle Richtungswechsel Wer gerne Haken schlägt, sollte den Luftdruck nicht zu stark senken. Auch die Kombination aus breiten Felgen und angepassten WideTrail-Reifen schützt nicht endlos vor abklappenden Reifen.
  • Dellen-Resistenz Die Baron-Felge ist nicht die leichteste aus dem 30/35 mm Segment. Das Mehrgewicht, in Kombination mit dem Felgenprofil, überstand den Test ohne ernsthafte Kaltverformungen.
  • Montage Alle verwendeten Reifen (Maxxis 29 x 2,5″ WT, Maxxis 29 x 3,0″, e*thirteen TRSr 29 x 2,5″) sprangen auch mit einer normalen Pumpe ohne Reservoir unkompliziert ins Felgenbett.

Fazit – Stan’s Baron MK3

Mit der Baron bietet Stan's nicht die leichteste Option an, aber eine sehr unkomplizierte und haltbare. Wer auf Trails steht, die einen natürlichen Charakter haben, wird mit den passenden Reifen auf dem Stan's Baron MK3-Laufradsatz von deutlichem Grip-Zuwachs profitieren. Das niedrige Profil sorgt dabei für eine sehr gute Fahrqualität und eine gute Dellen-Resistenz – und das trotz des oft niedriger gewählten Luftdrucks.

Pro
  • Fahrqualität
  • Grip
  • ideale Kombination für WideTrail-Reifen
  • hohe Dellen-Resistenz
Contra
  • für sehr aktive Fahrer ist die Abstimmung des Luftdrucks mit den breiten Reifen langwierig
  • nix für Leichtbau-Fans
Am liebsten fährst du natürliche Trails und breite Reifen?
# Am liebsten fährst du natürliche Trails und breite Reifen? - Dann bekommst du mit dem Stan's Baron MK3-Laufradsatz eine unkomplizierte und sorglose Option, die mit viel Fahrqualität punktet.

Testablauf

Der Stan’s Baron MK3-Laufradsatz wanderte während mehrerer Monate Testzeitraum zwischen verschiedenen Rädern und Fahrern hin und her. Dabei wurden die Laufräder von unterschiedlich schweren Fahrern unter verschiedensten Bedingungen gefahren. Von Plus-Reifen bis hin zu klassischen Reifenbreiten wurden diverse Modelle auf den Baron-Felgen montiert. Abgesehen von einem Ausflug an den Reschenpass mit Gondel-Unterstützung wurden sämtliche Anstiege aus eigener Kraft erarbeitet.

Hier haben wir die Stan’s Baron MK3 getestet

  • Anspruchsvolle, schnelle Strecken mit ruppigen Streckenabschnitten und technischen Sektionen. Lose, offene Untergründe und harte Böden, Naturtrails und gebaute Strecken.
Tester-Profil: Jens Staudt
Körpergröße 190 cm
Schrittlänge 91 cm
Oberkörperlänge 56 cm
Armlänge 61 cm
Gewicht 95 kg
Jens fährt von Bahnrad bis Downhill alles, was zwei Räder und eine Kette hat. Bikes fürs Gelände am liebsten in herausforderndem, technischen und steilem Gelände, egal mit welchem Federweg.
Fahrstil
Schnellste Linie, auch wenn es mal ruppig ist
Ich fahre hauptsächlich
Singletrails, sprunglastiger Local Spot, Freeride, DH
Vorlieben beim Fahrwerk
Straff, gutes Feedback vom Untergrund, viel Druckstufe, moderat progressive Kennlinie
Vorlieben bei der Geometrie
Kettenstreben nicht zu kurz (ca. 430 mm oder gerne länger), Lenkwinkel tendenziell eher flacher
Tester-Profil: Christoph Spath
Körpergröße 190 cm
Schrittlänge 94 cm
Oberkörperlänge 49 cm
Armlänge 60 cm
Gewicht 70 kg
Chris fährt gerne alles, von Dirt Jump über Trail und Enduro bis Downhill, gerne schnell, in grobem Gelände und mit viel Luftstand
Fahrstil
flüssig
Ich fahre hauptsächlich
Downhill, Enduro
Vorlieben beim Fahrwerk
auf der straffen Seite, viel Druckstufe, Balance zwischen Front und Heck
Vorlieben bei der Geometrie
vorne lang, hinten mittellang, flacher Lenkwinkel


Newmen Evolution SL A.30 EWS-Edition: XTR-Ready in gebürsteter Alu-Optik

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Newmen Evolution SL A.30 EWS-Edition – Greg Callaghan, Gusti Wildhaber und Sofia Wiedenroth fahren sie schon eine ganze Weile und wir konnten uns auch schon ein Bild von den silbernen Laufrädern machen: Aufbauend auf dem klassischen Evolution SL A.30-Laufradsatz, kommt jetzt die für den Renneinsatz vorbereitete EWS-Edition. Newmen zeigt sich selbstbewusst – viel hat sich dafür nämlich nicht geändert. Hier gibt es die Infos und unseren ersten Eindruck zu den Laufrädern.

Newmen Evolution SL A.30 EWS-Edition: Infos und Preise

  • Laufradgröße:29″
  • Einbaumaße:Boost 110, 148
  • Freilauf:36z Zahnscheibe
  • Freilaufkörper:Shimano HG, Shimano Micro Spline, SRAM XD
  • Bremsenaufnahme:Centerlock
  • Gewicht:1.750 g (Herstellerangabe), 1.714 g (gewogen)
  • FarbenAlu poliert mit Lasergravur / Alu gebürstet mit schwarzen Wassertransfer-Decals
  • Verfügbarkeit ab September
  • www.newmen-components.de
  • Preis 698 € (UVP)

Wenn man nach der richtigen Beschreibung für diese neuen Laufräder sucht, kommt man an einem Wort nicht vorbei: Kompromisslos. Eine Laufradgröße, ein Einbaumaß, eine Bremsscheiben-Aufnahme, ein Finish – ein Einsatzbereich. Genau dieser Einsatzbereich schreit aber förmlich nach einem Produkt, dass sich nicht mit zweitrangigen, Kompromiss-behafteten Lösungen abgibt. Konsequent ist dieser Laufradsatz nämlich für den Renneinsatz in der Königsklasse ausgelegt.

Vom herkömmlichen Evolution SL-Laufradsatz unterscheidet sich die EWS-Edition nur in Details. Neu ist das silberne Finish, bestehend aus polierten Naben mit weißer Lasergravur und gebürsteter Alu-Felge mit schwarzen Decals. Die Nabe entspricht schon der zweiten Generation von Newmen – bei diesen entfällt die Möglichkeit, die Lager extern vorzuspannen. Felge und Nabe werden im Gegensatz zum normalen Laufradsatz nicht mit Sapim D-Light-Speichen, sondern mit den weniger stark verjüngten Sapim Race-Speichen verbunden. Auf der Waage macht sich die etwas schwerere Nabe und die etwas schwerere Speiche bemerkbar. Mit 1.780 g hat der Laufradsatz laut Hersteller 100 g zugelegt. Unser Testmuster bringt mit 1.714 g nur 34 g Mehrgewicht auf die Waage.

Abgesehen vom Finish, ist die Felge gleich geblieben. 30 mm Maulweite, ein vergleichsweise hohes Profil: In unserem Test konnte sie durch gute Haltbarkeit auch bei härtestem Einsatz überzeugen. Die Kompromisslosigkeit der Laufräder muss man abschließend etwas relativieren: Ab Werk ist der Satz zwar nur in dieser einen Konfiguration verfügbar, den Freilaufkörper kann man sich aber zumindest aussuchen und die silbernen Felgen und Naben sollen auch einzeln verkauft werden. Zusätzlich hat man die Möglichkeit, einen anderen Freilaufkörper nachzurüsten.

Sonderedition, bling, teuer, fühl dich gut!
# Sonderedition, bling, teuer, fühl dich gut! - Nicht bei der Newmen Evolution SL A.30 EWS-Edition: Hier gibt es eine grundvernünftige Sonderedition mit sinnvollen Updates, bewährter Funktion und all das zum gleichen Preis.

Diashow: Newmen Evolution SL A.30 EWS-Edition: XTR-Ready in gebürsteter Alu-Optik
Bewährte Felge
Die Naben in Generation 2 kommen ohne Verstellsystem zur Lagervorspannung
Sonderedition, bling, teuer, fühl dich gut!
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Das bedeutet konkret: Nur Boost, nur 29"
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Die Naben in Generation 2 kommen ohne Verstellsystem zur Lagervorspannung
# Die Naben in Generation 2 kommen ohne Verstellsystem zur Lagervorspannung - Am EWS-Laufrad kann dafür nur die auf dem Bild gezeigte Konfiguration gekauft werden, mit Ausnahme des Freilaufkörpers.
Das bedeutet konkret: Nur Boost, nur 29"
# Das bedeutet konkret: Nur Boost, nur 29" - Nur Centerlock und Straightpull, ab Werk kann nur einer der drei Freilaufkörper gewählt werden.
Bewährte Felge
# Bewährte Felge - steif, aber nicht zu schwer und vor allem haltbar – die Felge konnte uns im ersten Test schon überzeugen.
Angepasste Speichen
# Angepasste Speichen - uns ist noch keine Speiche beim klassischen SL A.30 gerissen. Für den harten Einsatz gibt es trotzdem stabilere Sapim Race-Speichen.

Meinung @MTB-News.de

Seit Mitte Mai haben wir die Newmen Evolution SL A.30 EWS-Edition in der Mangel: Bikepark, Renneinsatz, Hometrail-Ausfahrt – bisher haben sie alles mitgemacht. Mit Generation II der Naben macht Newmen sein sehr gutes Evolution SL A.30 Laufrad noch besser. Genauer gesagt: unkomplizierter. Zwar geht die Möglichkeit verloren, das Lagerspiel selbst einzustellen, aber es wird auch eine Fehlerquelle genommen. Nebenbei ist mit den neuen Naben auch optional der Shimano Micro Spline-Freilaufkörper an Newmen-Laufrädern angekommen. Speziell für den Einsatz von Bremsen und Antriebskomponenten des japanischen Herstellers ist die neue EWS-Edition ausgelegt. Der Laufradsatz in schicker, gebürsteter Alu-Optik, mit Micro Spline-Freilauf und Centerlock-Aufnahme, hat uns bisher zuverlässig begleitet. Dellen, Seiten- oder Höhenschläge, rau laufende Lager? Fehlanzeige – zum jetzigen Zeitpunkt gibt es keinen Grund zur Beschwerde. Nachdem die Sonderedition preislich gleichauf mit der herkömmlichen Version liegt und man für das schicke Finish keinen Märchenpreis zahlen muss, kann man hier guten Gewissens sagen: Alles richtig gemacht!


Gefällt euch die Raw-Optik nur am Rahmen oder auch an den Laufrädern?

bc Loamer Laufradsatz im Test: Gutes muss nicht teuer sein

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bc Loamer im Test: Mit dem Loamer bringt bike-components.de einen Laufradsatz unter dem Label des Online-Versandhändlers auf den Markt. Für knapp 400 € bekommt man den preislich attraktiven Laufradsatz, in dem Technologie aus dem Allgäu steckt. Was es genau mit dem bc Loamer auf sich hat und wie er sich auf dem Trail schlägt, haben wir herausgefunden.

bc Loamer: Infos und Preise

Technologie aus dem Allgäu? Laufradbau? Klingelt’s? Bingo, Newmen hat seine Finger im Spiel. Der Allgäuer Laufradspezialist um Michi Grätz fertigt die Loamer-Laufräder für bike-components.de. Bei den Naben hat man hierfür auf die bestehenden Produkte zurückgegriffen, die Felge ist aber nicht einfach eine gelabelte Newmen-Felge. Newmen bietet aktuell drei Maulweiten für ihre Alu-Felgen an: 25 mm, 30 mm und 35 mm. Beim Loamer setzt man auf 28 mm Maulweite und platziert sich so zwischen der SL X.A.25- und der SL A.30-Felge.

Von Cross-Country bis Enduro soll mit dem bc Loamer alles machbar sein. Aktuell ist der Laufradsatz nur als Boost-148-Variante für 27,5″- und 29″-Fahrer verfügbar. Bei der Wahl der Bremsscheiben ist man auf Centerlock beschränkt oder muss zum Adapter greifen. An der Nabe kann entweder ein SRAM XD- oder ein Shimano HG-Freilauf montiert werden.

  • Laufradgröße 27,5″, 29″
  • Einbaumaße Boost 110/148
  • Material  Alu
  • Maulweite Felge 28 mm
  • Freilauf SRAM XD, Shimano HG
  • Gewicht 1.772 g (29″)
  • Farben schwarz
  • www.bike-components.de

Preis: 399 € (UVP) | Bikemarkt: bc Loamer kaufen

Das schlichte Decal gibt zu erkennen, wo dieser Laufradsatz herkommt
# Das schlichte Decal gibt zu erkennen, wo dieser Laufradsatz herkommt - Neben Laufrädern aus der Basic-Serie, die aus bestehenden Komponenten aufgebaut werden, bietet bike-components.de mit dem bc Loamer jetzt den ersten MTB-Laufradsatz aus der Original-Serie an.
Diashow: bc Loamer im Test: Gut muss nicht Teuer sein!
399 €, zuverlässig, sorglos
Das schlichte Decal gibt zu erkennen, wo dieser Laufradsatz herkommt
Für den Enduro-Einsatz ist der Loamer recht leicht und sorgt für schnelle Beschleunigung
VR Gewicht: 842 g
Bei der Bremsaufnahme gibt es nur die Option auf Centerlock
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Im Detail

„Gemeinsam mit MG-Components haben wir für euch den Loamer entwickelt. Einen absolut hochwertigen, zuverlässigen Laufradsatz in 27,5″ und 29″, der dich aufgrund seines geringen Gewichts zum verspielten Fahren einlädt, aber auch genug Reserven für eine härtere Gangart hat. Wir hoffen, dass ihr genau so viel Spaß mit dem Loamer haben werdet wie wir!“                      – Christoph, bc-Produktmanagement

Schlicht und mit dezenter Logo-Platzierung ist der Loamer vor allem eins: unauffällig. Fans der Farbe Schwarz bekommen zum erschwinglichen Preis von 399 € ein schickes Finish, das keinen Grund zur Beschwerde lässt. Auch ansonsten ist der Loamer dezent und mit bewährter Technik ausgestattet. Verwendet wird ein Straightpull-Aufbau mit 28 Speichen, um die 20 mm hohe Felge mit der Nabe zu verbinden. Mit 28 mm Maulweite platziert sich die Felge knapp unter den populären 30 mm Maulweite, die aktuell viele Hersteller als Optimum anpreisen. An der Nabe wird in Generation 2 auf die Lagervorspannung verzichtet. Das sorglosere System bietet dank der sehr viel simpleren Bedienung weniger Raum für Anwenderfehler. Bei der Verzahnung der Nabe gibt es einen kleinen Unterschied zum Original von Newmen: Anstatt der 36 Zähne am Zahnscheibenfreilauf werden am Loamer nur 20 eingesetzt. Der Einrast-Winkel steigt so auf 18° an. Auch die Achse ist etwas anders ausgeführt als an den neuesten Gen2-Naben.

Im Vergleich zum aktuellen Laufrad-Markt sticht der Loamer vor allem durch den günstigen Preis heraus. Natürlich gibt es auch andere Laufräder in dieser Preisklasse – oft kauft man mit diesen aber einen Kompromiss. Entweder sind sie schwer, nicht besonders modern oder halten nicht. Mit 1.772 g ist der bc-Laufradsatz, gemessen am Einsatzbereich, kein Schwergewicht. Dank Boost-Einbaumaßen ist er modern – bleibt nur noch eine Sache herauszufinden: Hält er oder hält er nicht?

Marke ModellUVPGewichtInnenweiteMaximalgewicht 
MavicDeemax Elite649,00 €2052 g30 mm120 kg
bcLoamer399,00 €1740 g28 mm100 kgTestbericht lesen
Fun WorksAM Ride 30499,90 €1768 g30 mm120 kgTestbericht lesen
HopeTech Enduro485,00 €2063 g28 mmN/ATestbericht lesen
NewmenEvolution SL A.30698,00 €1669 g30 mm 125 kgTestbericht lesen
Stans NoTubesZTR Flow MK3599,90 €1918 g29 mm113 kgTestbericht lesen
Mit 28 mm Maulweite reiht sich die bc Loamer-Felge knapp unter den beliebten 30 mm ein
# Mit 28 mm Maulweite reiht sich die bc Loamer-Felge knapp unter den beliebten 30 mm ein - Der Laufradsatz soll so von XC bis Enduro verwendbar sein.
An der Straightpull-Nabe hat man die Wahl zwischen XD- und HG-Freilauf
# An der Straightpull-Nabe hat man die Wahl zwischen XD- und HG-Freilauf - Zudem entspricht die Nabe schon Gen2 aus dem Hause Newmen – kein Achsspieleinstellen mehr notwendig.
Bei der Bremsaufnahme gibt es nur die Option auf Centerlock
# Bei der Bremsaufnahme gibt es nur die Option auf Centerlock - Der bc Loamer ist nur in Boost-Einbaubreite für 27,5" und 29" verfügbar.
HR Gewicht: 930 g
# HR Gewicht: 930 g
VR Gewicht: 842 g
# VR Gewicht: 842 g

Auf dem Trail

Für den XC-Einsatz ist der Loamer mit 1.772 g schon etwas schwer, für den Enduro-Einsatz dafür recht leicht. Wir fahren den Laufradsatz primär auf Singletrails, in Enduro- und Trail-Bikes. Am Enduro kann das geringe Gewicht überzeugen. Fährt man nicht gerade superklebrige Reifen, unterstützt der Laufradsatz bei schnellen Antritten und kann gemütlichen Rädern ein bisschen Feuer unter dem Hinterreifen machen. Am Trail-Bike bestätigt sich dieses Bild – hier fährt man zwar tendenziell leichteres Material und schnellere Reifen, der Loamer fügt sich hier aber unauffällig ein.

Solange der Tritt rund ist, bleibt das unauffällige Bild bestehen. Auf technischen Trails zeigt sich im Direktvergleich aber doch: 18° Einrast-Winkel sind nicht wenig. Verliert man bergauf den Schwung, kommt man mit kleinerem Einrast-Winkel einfacher wieder vom Fleck. Auf Uphill-Singletrails gilt es, gezielt zu fahren und immer ausreichend Schwung mitzunehmen.

Bergab spielt der Einrast-Winkel keine große Rolle, also konzentrieren wir uns auf die anderen Eigenschaften. Das kann man getrost, denn der bc Loamer funktioniert so zuverlässig, dass man keinen Gedanken an sein Laufrad verschwenden muss. Bei der Steifigkeit liegt der Satz am steiferen Ende des Mittelfelds. Nicht extrem weich und verzeihend, aber auch nicht verprügelnd unbeweglich. Die Präzision liegt auf einem hohen Level – der Satz ist aber nicht so steif, dass in offenen Kurven die Traktion flöten geht. In Summe: Gelungen!

Präzise, auch wenn Steine im Weg sind
# Präzise, auch wenn Steine im Weg sind - Der Loamer lenkt zuverlässig da hin, wo man ihn haben will.

Bei der Reifenwahl deckt der Loamer ein breites Spektrum ab. Während des Testzeitraums wurden vor allem Reifen mit 2,3–2,4″ Breite gefahren. Die schmäleren Reifen passen gut zum direkten, sportlichen Auftreten der Laufräder und unterstreichen das lebendige Fahrgefühl. An das Grip-Niveau eines 2,6″-Reifens auf breiter Felge kommt man nicht heran.

Das ist uns aufgefallen

  • *Plop* Und plötzlich sitzt der Reifen nicht mehr auf der Felge. Das ganze mehrmals – aber wo liegt der Fehler? Weitere Tests mit diversen Reifen sowie das Vermessen des VeeTire-Testreifens durch einen anderen Hersteller geben Entwarnung für den bc Loamer: An der Felge liegt es nicht. Sie führt mit Ausnahme dieses einen Reifens alle anderen Pneus zuverlässig. Wir überprüfen noch, wie sich der Reifen auf anderen Felgen hält.
  • Haltbarkeit Den bc Loamer zieren bisher keine Dellen. Einzige Feststellung nach dem Testzeitraum: Ein leichter Seitenschlag im Hinterrad von ca. 1 mm.
  • Kompromisse Auch der Loamer ist nicht frei von davon. Da wären beispielsweise die Bremsaufnahme und der Einrast-Winkel. Für den Preis von knapp 400 € sind das aber Kompromisse, die wir bei dieser Leistungsfähigkeit gerne eingehen.

Kantenklatscher
# Kantenklatscher - Bisher zeigt sich der Laufradsatz von schlecht gewählten Linien, hängengelassenen Hinterrädern und schrägen Landungen größtenteils unbeeindruckt. Einen kleinen Seitenschlag kann man, anhand des bisher Geleisteten, getrost verzeihen.
Spielgefährte
# Spielgefährte - Wir sehen den Loamer vor allem im Trail- bis Enduro-Sektor zu Hause – hier kann er dank sportlichen Fahrverhaltens für viel Freude sorgen und wartet mit gutem Gewicht auf. Zuverlässig genug ist er bisher.

Runter mit der Eloxierung
# Runter mit der Eloxierung - Abgesehen vom leichten Seitenschlag und diesem Kratzer hat das Laufrad den Testzeitraum unbeschadet überstanden.

Fazit – bc Loamer

Mit dem bc Loamer bekommt man zum erschwinglichen Preis ein tolles Komplettpaket: Im Praxiseinsatz zeigt sich der Laufradsatz absolut sorglos und für seine hohen Nehmerqualitäten ist das Gesamtgewicht des Loamer schön gering. Durch die 28-mm-Maulweite harmoniert die Felge mit einem großen Spektrum an Reifenbreiten sehr gut und offenbart einen guten Kompromiss zwischen Grip und Pop.

Pro
  • Extrem gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
  • Gelungener Kompromiss zwischen Grip und Pop
  • Schlichtes Design
Contra
  • Nur Centerlock
  • Nur Straightpull

399 €, zuverlässig, sorglos
# 399 €, zuverlässig, sorglos - bei uns haben die bc Loamer-Laufräder einen positiven Gesamteindruck hinterlassen. Dank zuverlässiger Funktion kann man sich auch an heißen Tagen am Weg zur Eisdiele auf den Style konzentrieren.

Gefällt euch der bc Loamer?


Testablauf
Der bc Loamer wurden im Testverlauf von verschiedenen Testfahrern unterschiedlicher Gewichtsklassen auf verschiedensten Rädern gefahren. Sämtliche Abfahrten wurden aus eigener Muskelkraft erarbeitet. Über den Testzeitraum wurden verschiedene Reifen auf den Laufrädern montiert und gefahren.

Hier haben wir den bc Loamer getestet

  • Singletrails: Von ruppigen bis hin zu flowigen Trails, unter jeglichen Bedingungen
Tester-Profil: Jens Staudt
Körpergröße 190 cm
Schrittlänge 91 cm
Oberkörperlänge 56 cm
Armlänge 61 cm
Gewicht 95 kg
Jens fährt von Bahnrad bis Downhill alles, was zwei Räder und eine Kette hat. Bikes fürs Gelände am liebsten in herausforderndem, technischem und steilem Gelände, egal mit welchem Federweg.
Fahrstil
Schnellste Linie, auch wenn es mal ruppig ist
Ich fahre hauptsächlich
Singletrails, sprunglastiger Local Spot, Freeride, DH
Vorlieben beim Fahrwerk
Straff, gutes Feedback vom Untergrund, viel Druckstufe, moderat progressive Kennlinie
Vorlieben bei der Geometrie
Kettenstreben nicht zu kurz (ca. 430 mm oder gerne länger), Lenkwinkel tendenziell eher flacher

Tester-Profil: Christoph Spath
Körpergröße 190 cm
Schrittlänge 94 cm
Oberkörperlänge 49 cm
Armlänge 60 cm
Gewicht 70 kg
Chris fährt gerne alles, von Dirt Jump über Trail und Enduro bis Downhill, gerne schnell, in grobem Gelände und mit viel Luftstand
Fahrstil
flüssig
Ich fahre hauptsächlich
Downhill, Enduro
Vorlieben beim Fahrwerk
auf der straffen Seite, viel Druckstufe, Balance zwischen Front und Heck
Vorlieben bei der Geometrie
vorne lang, hinten mittellang, flacher Lenkwinkel

Newmen Phase 30 und Newmen Beskar 30: Neue, leichte MTB-Laufräder

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Newmen Phase 30 und Newmen Beskar 30: Neue, leichte MTB-Laufräder

News aus dem Oberallgäu: Komponenten-Hersteller Newmen zeigt nach seinen Erfolgsmodellen Advanced und Evolution gleich zwei neue Nachfolger der beliebten Laufräder. Mit den neuen Newmen Phase 30 und den Newmen Beskar 30 möchte man den Markt neu aufmischen und hat dafür an der ein oder anderen Schraube gedreht. Hier gibts alle Infos.

Newmen Phase 30: Infos und Preise

Mit den Newmen Phase 30 stellt Newmen einen Nachfolger der beliebten Advanced Carbon Laufräder vor. Sie soll stabiler und bis zu 50 g leichter sein als das Vorgängermodell. Beim neuen Modell fällt die 25 mm Version weg: 30 mm Maulweite ist zukünftig bei allen Felgen gesetzt. Es gibt drei verschiedene Versionen der Laufräder: light, base und strong. Dabei wird auf verschiedene Layups, sowie Speichenstärken gesetzt. Die Namen verraten es: Bei light handelt es sich um die leichteste Version, die auf den Cross-Country-Einsatz abgestimmt ist. Das Base-Layup sieht Newmen für den Trail bis Enduro-Einsatz vor und mit dem Strong-Modell soll man auch im Bikepark so richtig Spaß haben.

  • Laufradgröße 29″, 27,5″
  • Innenweite 30 mm
  • Freilaufkörper Shimano Microspline, SRAM XD, Shimano HG
  • Einbaumaße 15 × 110 / 12 × 148 / 12 × 157
  • Maximales Systemgewicht 130 kg (XC), 150 kg (Trail), 180 kg (Enduro)
  • Gewicht 1.350 g (XC), 1.455 g (Trail), 1.675 g (Enduro)
  • Verfügbarkeit ab sofort
  • www.newmen-components.de
  • Preis (UVP) ab 1.290 €
Die neuen Carbon MTB-Laufräder hören auf den Namen Phase 30.
# Die neuen Carbon MTB-Laufräder hören auf den Namen Phase 30. - Es gibt sie in den drei Varianten light, Base und strong.
Diashow: Neue Newmen Phase 30 und Beskar 30: Leicht, schnell, bezahlbar – die perfekten MTB-Laufräder?
Bei der Nabe setzt man auf die hauseigene Fade-Nabe.
Freie Fahrt für E-Biker
Der Beskar 30 Laufradsatz ist bereits ab 680 € UVP erhältlich.
30 mm ist der neue Standard
Die neuen Carbon MTB-Laufräder hören auf den Namen Phase 30.
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Bei der Nabe setzt man auf die hauseigene Fade-Nabe.
# Bei der Nabe setzt man auf die hauseigene Fade-Nabe.
Sie ist mit Microspline, XD oder HG Freilauf erhältich.
# Sie ist mit Microspline, XD oder HG Freilauf erhältich.

Neben den drei verschiedenen Felgen bietet Newmen auch drei unterschiedliche Laufradsätze für Cross-Country, Trail und Enduro an. Beim Cross-Country Laufradsatz wird auf minimales Gewicht geachtet. Folglich kommt hier die Light-Felge zum Einsatz. Für den Trail-Laufradsatz setzt man auf eine stabilere Base Felge am Hinterrad, bleibt an der Front jedoch dem Light-Modell treu und beim Enduro Laufradsatz kommt am Hinterrad die Strong-Felge und an der Front die Base-Variante zum Einsatz. Dabei soll der Enduro Laufradsatz um 50 g leichter geworden sein und trotzdem die Schlagfestigkeit des Vorgängers beibehalten haben.

Freie Fahrt für E-Biker
# Freie Fahrt für E-Biker - Die neue Phase 30 Felge ist auch für E-MTBs freigegeben.

Newmen Beskar 30: Infos und Preise

Natürlich wurde nicht nur der Carbon-Laufradsatz runderneuert; auch an den Aluminium-Laufrädern wurde ordentlich Hand angelegt. Wie auch bei den Phase 30 ist bei den Beskar 30 die 30 mm Maulweite der neue Standard geworden. Damit ist man zwar minimal schwerer unterwegs als mit den 25 mm, man generiert jedoch auch einen höheren Komfort. Mit vier unterschiedlichen Varianten deckt die Newmen Beskar 30 Aluminiumfelge Einsatzbereiche von Cross-Country bis Downhill zum attraktiven Preis ab.

  • Laufradgröße 29″, 27,5″
  • Innenweite 30 mm
  • Freilaufkörper Shimano Microspline, SRAM XD, Shimano HG
  • Einbaumaße 15 × 110 / 12 × 148 / 12 × 157
  • Maximales Systemgewicht 130 kg (XC), 150 kg (Trail), 180 kg (Enduro), 180 kg (Downhill)
  • Gewicht 1.650 g (XC), 1.750 g (Trail), 1.940 g (Enduro), 2.250 g (Downhill)
  • Verfügbarkeit ab sofort
  • www.newmen-components.de
  • Preis (UVP) ab 680 €
30 mm ist der neue Standard
# 30 mm ist der neue Standard - Bei Carbon-, wie Aluminium-Felgen.
Die Beskar 30 Felge gibt es in vier verschiedenen Varianten.
# Die Beskar 30 Felge gibt es in vier verschiedenen Varianten.

Bei den vier Einsatzbereichen setzt man wieder auf verschiedene Kombinationen der vier Felgen. Im XC-Bereich kommt die Light-Felge an Front und Heck zum Einsatz. Beim Trail-Laufradsatz wird Light und Base kombiniert, während man beim Enduro Laufradsatz auf die stärkere Strong-Felge am Hinterrad setzt. Für den harten Downhill-Einsatz kommt dann zur Strong-Variante am Vorderrad die stärkste Downhill-Felge am Heck zum Einsatz.

Der Beskar 30 Laufradsatz ist bereits ab 680 € UVP erhältlich.
# Der Beskar 30 Laufradsatz ist bereits ab 680 € UVP erhältlich.

Was hältst du von den neuen Newmen-Laufrädern?

Infos und Bilder: Pressemitteilung Newmen

Neue XeNTiS Mount X CC 27: Carbon-Laufräder aus einem Stück – für 3.399 €

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Neue XeNTiS Mount X CC 27: Carbon-Laufräder aus einem Stück – für 3.399 €

Auf der Cycling Show in Taipeh 2024 ist uns das ein oder andere spannende neue Produkt vor die Linse gekommen – unter anderem die neuen XeNTiS Mount X CC 27 Monocoque Carbon-Laufräder, die mit ihrem Fünf-Speichen-Design und gewebtem Carbon hervorstechen. Wann es die Laufräder geben wird und alle weiteren Infos gibts im Artikel.

XeNTiS Mount X CC 27: Infos und Preise

Die Firma XeNTiS ist ein Carbon-Spezialist aus dem österreichischen Voitsberg in der Steiermark. Dort werden die Carbon-Laufräder entwickelt und gebaut. Dabei ist man besonders stolz auf die Produktion, die 100 % in Österreich stattfinden soll. Das Design der neuen Cross-Country-Laufräder Mount X CC kennt man schon vom Rennrad-Laufradsatz High X. Dieses wurde als Grundlage genommen und auf die Mountainbike-Anforderungen angepasst. Abgesehen vom Design ist das Mount X CC 27 eine komplette Neuentwicklung. Mit 39 mm Breite und 30 mm Tiefe soll das Laufrad perfekt für den Offroad-Einsatz sein und verbindet ein geringes Gewicht von 1.520 g mit hoher Steifigkeit.

Die XeNTiS MOUNT X CC sind 100 % Made in Austria und sollen lediglich 1520 g auf die Waage bringen.
# Die XeNTiS MOUNT X CC sind 100 % Made in Austria und sollen lediglich 1520 g auf die Waage bringen. - Der Laufradsatz ist bald für 3.399 € erhältlich.
  • Material Carbon
  • Reifenbreite 2″ bis 2,8″
  • Maximales Systemgewicht 120 kg
  • Gewicht 1.520 g
  • Verfügbarkeit ca. 8 Wochen (29″) | Herbst 2024 (27,5″)
  • www.xentis.com
  • Preis (UVP) 3.399 € (Satz)

Die Mount X Laufräder werden als Monocoque gebaut. Das heißt, alles wird in einer Form und einem Stück laminiert und nichts muss zusammengeklebt werden. Damit will XeNTiS eine hohe Steifigkeit bei geringem Gewicht garantieren. Die Mount X CC sind Hookless und werden mit einer XeNTiS XH004-ML-BO Nabe und Centerlock-Aufnahme ausgerüstet. Besonders ist, dass man in allen Laufrädern RFID-Chips verbaut, über die man die Herkunft und Herstellung der Carbon-Monocoque-Laufräder nachverfolgen kann. Gewichtstechnisch limitieren die Österreich die Mount X CC bei 120 kg.

Das gewebte Sicht-Carbon macht einiges her.
# Das gewebte Sicht-Carbon macht einiges her. - Bei der Bremsscheiben-Aufnahme setzt man auf Centerlock.

Das besonders schick gewebte Carbon in der Sichtlage soll mit einem speziellen Klarlack vor UV-Einstrahlung geschützt werden.

Es wird eine Cross-Country- und eine E-Bike-Version des Laufradsatzes geben. Beide Varianten bietet XeNTiS in 29″ und 27,5″ an. In etwa acht Wochen sollen die ersten 29er-Laufräder verfügbar sein. Auf die 27,5er müssen sich die Kunden noch bis zum Herbst 2024 gedulden.

Wie gefallen euch die neuen Carbon-Monocoque-Laufräder?

Neue Race Face Era Carbon-Laufräder: Stabil und komfortabel mit 1.750 g

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Neue Race Face Era Carbon-Laufräder: Stabil und komfortabel mit 1.750 g

Mit den neuen Era Laufrädern möchte Race Face zeigen, was möglich ist und stellt einen 1.750 g leichten MTB-Laufradsatz aus Carbon vor, der leicht und stabil sowie dank absorbierender Eigenschaften auch noch besonders komfortabel sein will.

Race Face Era: Infos und Preise

Nach den Era Kurbeln folgen die Era Laufräder: Race Face hat fleißig getüftelt und für die neuen Era Laufräder tief in seinem Know-How gewühlt, um einen Laufradsatz zu erschaffen, der geringes Gewicht von 1.750 g mit hohem Komfort und Haltbarkeit vereinen möchte. Die Kanadier versprechen ein Alu-Fahrgefühl mit lateralem Flex und Komfort mit der Leichtigkeit von Carbon zu vereinen und damit auch dem carbon-typische Fahrgefühl in Steinfeldern seinen Schrecken zu nehmen. Race Face ist von den Nehmer-Qualitäten des Era jedenfalls überzeugt und gibt eine lebenslange Garantie auf die Carbonlaufräder, auch im Falle eines Sturzes.

  • Carbon-Laufradsatz für den Trail- bis AllMountain-Einsatz
  • Material Carbon
  • Laufradgröße 29″, 27,5″
  • Felgeninnenbreite 30 mm
  • Freilauf Microspline, XD
  • Verfügbare Achsbreite Boost 15×110 mm (Vorderrad), Boost 12×148 mm (Hinterrad), Super Boost 12×157 mm (Hinterrad)
  • Besonderheiten lebenslange Garantie, geringes Gewicht, besondere Haltbarkeit
  • Gewicht 1.692 g (27,5″), 1.750 g (29″) (Herstellerangaben)
  • Maximal zul. Gesamtgewicht 140 kg
  • Verfügbarkeit ab sofort
  • www.raceface.de
  • Preis (UVP) 1.809 € (UVP)
Race Face selbst beschreibt die Era Laufräder mit den Worten strong, compliant, light und snappy.
# Race Face selbst beschreibt die Era Laufräder mit den Worten strong, compliant, light und snappy. - Sie sollen nur 1750 g wiegen und kosten 1809 € (UVP).
Diashow: Neue Race Face Era Laufräder: leicht, stabil und komfortabel
Beim Vorder- und Hinterrad kommt die Race Face Vault Nabe mit großen Nabenkörper zum Einsatz.
Era-Wheel-Rear-Rotation-2
Era-Wheel-Front-Rotation-3-5000x3335-7361a532-1943-4e79-8d32-920267868c2c
Das Felgenprofil der vorderen Felge ist flacher, um Schläge besser zu absorbieren.
Race Face selbst beschreibt die Era Laufräder mit den Worten strong, compliant, light und snappy.
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Für besseren Komfort wurde die Felgenprofile speziell für Vorder- und Hinterrad angepasst. So kommt vorne eine flachere, absorbitionsfreudigere Felge zum Einsatz, die etwas leichter ist als die Felge des Hinterrads. Dennoch möchte man damit keine Haltbarkeit einbüßen, wozu asymmetrische Design der Laufräder beitragen soll.

Das Felgenprofil der vorderen Felge ist flacher, um Schläge besser zu absorbieren.
# Das Felgenprofil der vorderen Felge ist flacher, um Schläge besser zu absorbieren.
Beim Vorder- und Hinterrad kommt die Race Face Vault Nabe mit großen Nabenkörper zum Einsatz.
# Beim Vorder- und Hinterrad kommt die Race Face Vault Nabe mit großen Nabenkörper zum Einsatz.

Im Zentrum des Laufrades ist die Race Face Vault Naben eingespeicht, die mit einem großen Nabenkörper zu verbesserter Steifigkeit führen wollen. Mit den 6902er-Lagern garantiert man eine hohe Lebenserwartung und verbesserte Servicefreundlichkeit der Naben. Das Nabeninnere wird von leichtgängigen Dichtungen geschützt, um Staub und Dreck fernzuhalten. Der Freilaufkörper der Vault-Nabe besteht aus 60 Zähnen, über die sechs Klinken mit je zwei Zähnen fahren. Daraus ergeben sich Einrastpunkte im Abstand von drei Grad.

Mit der Vault Nabe garantiert Race Face Steifigkeit und Haltbarkeit.
# Mit der Vault Nabe garantiert Race Face Steifigkeit und Haltbarkeit.
Era-Wheel-Rear-Rotation-2
# Era-Wheel-Rear-Rotation-2
Era-Wheel-Front-Rotation-3-5000x3335-7361a532-1943-4e79-8d32-920267868c2c
# Era-Wheel-Front-Rotation-3-5000x3335-7361a532-1943-4e79-8d32-920267868c2c

Apropos Qualität: Beim Aufbau setzt Race Face auf neu entwickelte Maschinen, die die Era Laufräder laut den Kanadiern noch präziser aufbauen sollen, als von Hand eingespeichte Laufräder. Vertrauen darauf ist natürlich nicht alles, weswegen jedes neue Laufrad nach dem Aufbau durch eine weitere Qualitätskontrolle geht.

Erhältlich ist der neue Race Face Laufradsatz ab sofort mit Shimanos Microspline, oder SRAMs XD Freilauf. Es soll auch eine Option auf den Shimano HG Freilauf geben, dieser kann aber lediglich nach dem Kauf umgerüstet werden. Über den Tresen geht der neue Race Face Era Laufradsetz für 1.809 € (UVP).

Die Race Face Era Laufräder wollen das Beste aus den Welten, Leichtigkeit, Stabilität und Komfort vereinen.
# Die Race Face Era Laufräder wollen das Beste aus den Welten, Leichtigkeit, Stabilität und Komfort vereinen.

Wie gefallen dir die neuen Era Laufräder von Race Face?

Infos und Bilder: Pressemitteilung Race Face


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